Zeichen setzen

Neue Häuser für die Familien von 21 enthaupteten Kopten

Die Organisation «Focus on the Family» (Colorado Springs, USA) hat jetzt ein Zeichen «weltweiter Verbundenheit» von Christen untereinander gesetzt: Sie baut neue Häuser für die Familien von 20 ägyptischen Märtyrern, die im Februar 2015 durch die Terrororganisation IS in Lybien enthauptet wurden.

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Unter der Leitung von Sami Yacoub, dem Regionaldirektor von Focus on the Family, werden für die Hinterbliebenen der hingerichteten Kopten neue Häuser gebaut.
In einem Blog gab der Präsident von «Focus on the Family», Jim Daly, bekannt, dass die Organisation bereits früher im Jahr den Entschluss gefasst habe, den Familien der jungen Männer zu helfen; das Video ihrer Exekution hatte weltweites Entsetzten ausgelöst. «Sie hatten versucht, Arbeit zu finden und für ihre verarmten Familien zu sorgen; dabei wurden sie als Geiseln genommen und wegen ihres christlichen Glaubens enthauptet» erklärt Daly.

Erstaunliche Reaktionen

Daly beschreibt weiter, wie unmittelbar nach der Tragödie Sami Yacoub, der regionale Verantwortliche der Organisation, die Familien der Enthaupteten besuchte, die alle im Dorf Samalout wohnten. Er beschreibt ihre Reaktionen als nichts weniger als «erstaunlich».  «Eine ganze Reihe von ihnen erklärten, wie ihr Schmerz bald zur Freude geworden sei. Sie sprachen von ihrem Wunsch, ihren Glauben mit den ISIS-Extremisten zu teilen, die diesen barbarischen Akt begangen hatten. Sie waren voll Freude, dass die Märtyrer jetzt daheim bei Christus sind. Und ihr einziges Gebetsanliegen war: 'Betet, dass unser Glaube stark bleibt.'»

«Zeichen der Liebe und Einheit in der weltweiten Kirche»

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Die Hinterbliebenen der Kopten freuen sich, dass die Märtyrer bei Christus sind.
Neben ihrer «ansteckenden Freude» angesichts der tragischen Umstände wurde es bald klar, dass die Familien dringend Unterkunft brauchten. So organisierte «Focus on the Family» den Bau neuer Häuser durch lokale Handwerker. «Ich freue mich, dass Gott diesen Häuserbau benutzt hat, die Gemeinschaft zusammenzubringen. Unser Focus-Team konnte Arbeiter aus umliegenden Dörfern gewinnen und ihnen sowohl ein Einkommen besorgen als auch ein Gefühl des Stolzes, dass sie gerade diesen Familien in Not helfen können», berichtet Daly. «Es bringt uns grosse Freude, zu sehen, wie diese Häuser jetzt entstehen – als Zeichen der Liebe und Einheit in der weltweiten Kirche. Es ist erstaunlich, wie die Gegenwart Gottes mitten in einer furchtbaren Tragödie regiert»

Nicht extravagant – und mit Gedenkzentrum

Die Häuser seien «überhaupt nicht extravagant», berichtet Focus on the Familiy weiter. «Aber sie sind sicher, bieten Schutz und geben den Mitgliedern einer Randgruppe einen Ort, den sie Daheim nennen können.» Die Häuser seien eine physische Demonstration der Einheit im weltweiten Leib Christi. «Das ägyptische Focus-Team hat sich zu einem Langzeit-Dienst in der Gegend verpflichtet, und der Bau wird noch viele Monate dauern. Ein Ausbildungszentrum wird vielen Familien die Gelegenheit geben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und in der Schlussphase werden wir auch ein Gemeinschaftszentrum als Gedenkstätte bauen – zum Andenken an die Männer, die so tapfer in ihrem Glauben standgehalten haben.»

Zum Thema:
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Datum: 06.09.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Gospel Herald / Focus on the Family

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