Überraschung für IS-Kämpfer

Irakische Nonne: «Die Bibel ist die einzige Waffe, die wir benutzen»

Die irakische Nonne Schwester Hayat (30) lebte ein stilles Leben in Anbetung im Dominikaner-Kloster in Mossul. Sie kümmerte sich um Kinder in einem Waisenhaus und unterrichtete Menschenkunde in der örtlichen Universität. Bis der IS die Stadt überrannte und in ihrem Kloster nach Waffen suchte…

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Vertriebene irakische Nonne: «Die Bibel ist unsere einzige Waffe.»
«Als wir realisierten, dass Rennen unsere einzige Option ist, packten wir Nonnen unsere Taschen», erinnert sich die Ordensfrau. «Wir trafen uns in der Kirche, beteten, küssten den Boden ein letztes Mal und schlossen die Tore des Klosters hinter uns.»

Heute steht Hayat Flüchtlingen in Erbil bei und kümmert sich um ältere Nonnen. Wenige Tage nach der Flucht rief ein IS-Kommandeur Klostervorsteherin Hayat an, er musste ihre Nummer im Büro des Klosters gefunden haben. Er verhöhnte sie mit den Worten: «Nur damit du es weisst, ich sitze auf deinem Stuhl und leite nun die Dinge hier.»

«Wo sind die Waffen im Kloster?»

Doch der Anrufer wollte überdies eine Auskunft. Er fragte, wo sie im Kloster ihre Waffen versteckt hätten. Denn er konnte sich nicht vorstellen, dass ein so wichtiges Gebäude der Gesellschaft ohne Armierung war.

Die Schwester leitet ihn telefonisch zur Bibliothek. Der IS-Kämpfer suchte sorgfältig, doch seine Bemühungen blieben ohne Ergebnis. Und so meldete er sich erneut, diesmal sichtlich aufgebracht. «Es gibt hier keine Waffen, nur Bücher», donnerte er ins Telefon. Sie teilte ihm dann mit, dass die Bibel «das Schwert des Geistes» sei und dass durch sie ein Mensch von innen heraus verändert werden könne. «Die Bibel ist die einzige Waffe, die wir benutzen. Ich ermutige sie, darin zu lesen.»

«Manns genug, sie zu lesen?»

Hayat hofft, eines Tages ins Kloster zurückkehren zu können, doch derzeit beherrschen die Extremisten die Stadt. Zehntausenden Christen geht es gleich, die Terror-Miliz hat sich ihrer Häuser bemächtigt, während sie in der Ferne in Flüchtlingslagern ausharren müssen.

Auf das Vertrieben-Sein angesprochen kommen Hayat die Tränen. Es war der Ort, an dem sie 14 Jahre zuvor ihr Leben Gott geweiht hat. Nun solidarisiert sie sich im Camp mit anderen Menschen und bietet ein Gebetstreffen an.

Ein Leser der Begebenheit auf der Webseite «Godreports.com» kommentierte in Bezug auf den ISIS-Kämpfer treffend: «Er mag ein Kommandeur sein, aber ist er auch Manns genug, die Bibel zu lesen?»

Zum Thema:
«Ethnische Säuberung» im Irak: Weltweite Entrüstung nach Christenvertreibung in Mossul
Mehr als nur Psychopathen: Was ISIS wirklich will
«Du tötest mein Volk»: Dramatische Wende: Jesus begegnet IS-Mörder im Traum

Datum: 26.10.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports.com / Assist News

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