«Was würdet ihr tun?»

Saudische Journalistin stellt nagende Fragen

Eine saudische Journalistin fragt in einem in Kuwait erschienenen Artikel, wie Muslime reagieren würden, wenn sich Christen in den Strassen muslimischer Städte in die Luft sprengen würden und die Menschen mit aller Macht zu konvertieren versuchten – so wie es Jihadisten-Gruppen derzeit tun.

Nadine Al-Budair, eine liberale saudi-arabische Journalistin, die in Katar lebt, stellte in ihrem Artikel einige provozierende Fragen, bei denen die Worte «Muslime» und «Christen» ausgetauscht worden sind. Damit wolle sie erreichen, dass Muslime die islamistischen Gräueltaten verurteilen. Der Beitrag erschien in der kuwaitischen Zeitung «Al-Rai».

«Stellen wir uns vor, Jugendliche aus dem Westen kommen hierher und führen im Namen des Kreuzes Selbstmord-Anschläge auf unseren Plätzen aus», schrieb Nadine Al-Budair. «Stellen wir uns vor, zwei Wolkenkratzer stürzen in einer arabischen Hauptstadt zusammen und eine christliche Extremistengruppe, die eine Jahrtausende-alte Tracht trägt, bekennt sich zu diesem Anschlag und fordert gleichzeitig, dass christliche Lehren nach ihrem Verständnis hier so angewendet werden und dass wir hier so leben sollen, wie es zur Zeit von Jesus und seinen Jünger war. Und sie würden fordern, dass die Erlasse christlicher Leiter umgesetzt werden.»

Schreie vom Kirchturm

Nadine Al-Budair schreibt weiter: «Stellen wir uns vor, die Stimmen von Mönchen und Priestern würden von Kirchtürmen und Gebetshäusern überall in der arabischen Welt erschallen. Über die Lautsprecher würden Anschuldigungen gegen Muslime verschrien, sie würden «Ungläubige» genannt und es würde heissen: 'Gott, lösche die Muslime aus und besiege sie alle!'».

Die Journalistin lobte anschliessend den Westen, der Migranten aus dem Nahen Osten aufgenommen hat, ihnen Jobs, Bildung und Zugang zum Gesundheitswesen geboten hat – obschon er dann später attackiert wurde.

«Was würdet ihr tun?»

Sie bat die Leser, sich auszumalen, was gewesen wäre, wenn jene, die man aufgenommen hat, später in Hass und Blutdurst «unsere Söhne in unseren Strassen, Häusern, Zeitungen in unseren Moscheen und Schulen töten würden.» Sie fragte nach der Reaktion, wenn ein Europäer sich im Nahen Osten in einem Theater oder Café, das von den eigenen Kindern regelmässig besucht wird, in die Luft jagen würde. Und weiter: «Was würdet ihr tun, wenn eure Religion jeden Sonntag öffentlich verflucht würde, so wie es unsere Imame jeden Freitag aber auch an den anderen Tagen tun?»

Ausserdem fragte sie, was dem Leser durch den Kopf gehen würde, wenn Studenten in Amsterdam, London oder New York als Teil des Unterrichtsstoffs vermittelt erhielten, dass Muslime Ungläubige seien und dass es ein Heiliger Krieg sei, sie zu töten, der mit Jungfrauen im Paradies abgegolten wird. «Würdet ihr da euren Aufenthalt in diesen Städten verlängern, oder eher wegbleiben? Was würdet ihr tun?»

Zum Thema:
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Religionsfreiheit: Christenverfolgung und deutsche Politik 
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Datum: 03.03.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Memri / TheBlaze

Kommentare

Irgendwas macht mich ein bisschen misstrauisch an der Meldung: das gelackte Porträtbild und meine Vorstellung davon, ob eine Frau in Katar so auftreten und handeln dürfte. Aber vielleicht habe ich ja ein Klischee im Kopf. Wenn die Meldung stimmt, wären die Reaktionen interessant, die sie in Katar ausgelöst haben. Gibt's was darüber?
Sehr guter Artikel!! Er wurde gerade heute (3.3.16) von 20-Minuten aufgegriffen und direkt unter den Artikel gestellt, in dem von dem islamistischen Kindermädchen berichtet wird, welches in Moskau einem 4-jährigen Mädchen den Kopf abgeschnitten hat und angegeben hat, "drei Kinder zu haben und dass Allah ihr die Tat befohlen habe." (Mutige Artikelzusammenstellung auch von 20-Minuten!)

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