Gefahr für Christen?

Antichristlicher Hardliner nach Hong Kong versetzt

Xia Baolong, enger Vertrauter von Chinas Präsident Xi Jinping, ist in eine leitende Funktion nach Hong Kong versetzt worden. In der Provinz Zhejiang war er 2014 verantwortlich für die massive Aktion gegen Christen und Kirchen.

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Gottesdienst einer Gemeinde in Hong Kong.
Xia ist stellvertretender Vorsitzender der beratenden Konferenz der chinesischen Volkspartei. Er war der Stellvertreter von Präsident Xi in dessen Zeit als Parteisekretär. Während der Kampagne gegen die Kirchen in der Provinz Zhejiang, die er leitete, wurden rund 1'000 Kreuze von Kirchen entfernt, einige Kirchen wurden total zerstört. «Viele Leute haben es vor drei Jahren gefeiert, als er Zhejiang verliess», erklärte der politische Analyst Wen Kejian der Zeitung «South China Morning Post». Jetzt wurde er als Direktor des Büros für Hong Kong und Macao eingesetzt und ersetzt Zhang Xioming, der im Laufe der Proteste in Hong Kong zurücktreten musste.  

«Kein guter Wechsel»

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Xia Baolong
Ein ungenannter Pastor erklärte gegenüber «Christian Concern», dass er sich jetzt Sorge mache um die Kirchen in Hong Kong. «Das ist jetzt keine gute Situation», erklärte er. «Es ist gut möglich, dass Xia jetzt Hong Kongs Kirchen unter Druck setzt.» Christen in Hong Kong sind schon lange besorgt um ihre Zukunft. Die Befürchtungen nahmen deutlich zu, nachdem im letzten Jahr ein Gesetz erlassen wurde, das es der Verwaltung Hong Kongs ermöglichen soll, Bürger Hong Kongs für Gerichtsverhandlungen nach China auszuliefern, und das massive Proteste in der britischen Ex-Kolonie auslöste. Die Proteste dauern an, wenn sie auch der Ausbruch des Corona-Virus in den letzten Wochen etwas gedämpft hat.

Signal aus Peking

Ying Fuk-tsang, Direktor der «Chinese University of Hong Kong's Divinity School», erklärte gegenüber der «Hong Kong Christian Times», dass durch die Versetzung von Xia die Religionsfreiheit unter Druck gerate. «Die Einsetzung von Xia kann als verstärkter Druck von Peking in der Hong Kong/Macau–Politik gesehen werden. Es wird enger werden. Und wenn der allgemeine Druck steigt, wird die Religionsfreiheit, unabdingbarer Teil der allgemeinen Menschenrechte, ebenfalls leiden», erklärte Ying. «Xia ist bekannt als Hardliner. Wenn die Regierung Druck ausüben will, wird er willig folgen.»  

Auch nach Ansicht säkularer Analysten ist die Einsetzung von Xia ein Signal, dass China seine Kontrolle über Hong Kong verstärken will. So erklärt Willy Lam, Professor an der Chinesischen Universität von Hong Kong, dass die Berufung von Xia eine «schlechte Nachricht für Hong Kong» sei: «Das ist ein Signal, dass China den prüfenden Blick auf Hong Kong und die Kontrolle über alle Aspekte des Lebens in der Stadt verstärken will.»

Zum Thema:
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Datum: 27.02.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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