«Impf-Weltrekordhalter»

Was kann Israel, was Europa nicht kann?

Zoom
Israel mausert sich zur Impf-Mediensensation: Während in Europa die Impfungen schleppend anlaufen, sind in Israel mehr als eine Million Einwohner, rund 13 Prozent der Bevölkerung, bereits gegen Corona geimpft. Das Land der Bibel wird im Blätterwald als «Impf-Weltrekordhalter» bewertet.

«Was kann Israel, was die europäischen Länder nicht schaffen?», fragt die österreichische Zeitung «Kurier» gleich im Titel und ergänzt mit der Frage, was in Europa schief läuft. In anderen Ländern seien die Prozesse «zu langsam, zu ineffizient». So werde in Frankreich nichts weniger als ein «Desaster» registriert und «in Deutschland wird über das 'Impfchaos' gewettert.» Weiter stehe Österreich im EU-Vergleich ebenfalls nicht gerade glänzend da, eingangs Woche seien 6'000 Personen, 0,07 Prozent der Bevölkerung, geimpft worden, während Deutschland bei 265'000 Dosen angelangt ist, so der Kurier (Stand, 5. Januar 2021).

In Israel seien 45 Prozent der über 60-Jährigen bereits teil-immunisiert, ergänzt «der Standard». Das Blatt spricht von Israel als «Impf-Weltrekordhalter», Israel verfüge über ein gutes Gesundheitssystem, das zentral geführt wird, ohne Bundesstaaten, welche mitreden. Zudem sei die Impfskepsis gering. Weiter habe die Nation Abkommen mit mehreren Anbietern ausgehandelt, etwa mit Pfizer/Biontech, Moderna, Astra Zeneca und Arcturus.

Auch israelischer Impfstoff im Rennen

«Der Standard» hält weiter fest: «Rechnet man aber die kolportierten Bestellmengen zusammen, kommt man auf eine Immunisierung für 16 Millionen Menschen – bei einer Bevölkerungsgrösse von neun Millionen. Und da ist der hauseigene Impfstoff noch gar nicht mitgezählt (Livenet berichtete). Ein in Israel entwickeltes Vakzin namens Brilife, das nur eine einzige Verabreichung erfordert, steht derzeit in der zweiten Phase der klinischen Tests. Es soll laut Plan ab Sommer verfügbar sein.»

Israel steht laut der «FAZ» «klar an der Spitze des Staatenvergleichs, erst mit deutlichem Abstand folgen Bahrein und das Vereinigte Königreich».

«Krieg gegen Coronavirus»

Professor Arnon Afek, stellvertretender Direktor des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv, nennt in der «FAZ» mehrere Gründe: Alle Einwohner haben laut Afek eine Krankenversicherung, das Land sei hochtechnologisch mit weltweit führender medizinischer Ausrüstung.

Zudem seien die Israelis ein sehr engagiertes, wendiges Volk, das schnell und effektiv auf Krisensituationen reagieren könne, so Afek weiter. Viele Krankenschwestern würden oft nach Dienstende freiwillig eine weitere Schicht schieben, um noch mehr Menschen impfen zu können. «Alle sind gemeinsam in den Krieg gezogen – den Krieg gegen das Coronavirus.»

Impf-Weltmeister

Bereits am 1. Januar berichtete «SRF» über die Impf-Sensation und sprach von Israel als «Impf-Weltmeister». Unter anderem habe Israels Premier Benjamin Netanjahu immer wieder mit Pfizer-Chef Albert Bourla telefoniert. Und Modernas Medizinvorstand Doktor Tal Zaks ist Israeli, der in der Wüstenstadt Beerscheva studiert hatte.

Zudem war Israel bereit, einen verhältnismässig hohen Preis zu zahlen, «SRF» spricht von 40 Prozent mehr als die USA.

Zum Thema:
Jetzt Tests an Menschen: Israel arbeitet an zwei Corona-Impfstoffen und einer Behandlung
Durchbruch wartet: Israel: Coronavirus-Impfstoff sorgt für Tauwetter mit Iran
«Time»-Magazin hat entschieden: Sechs der 100 besten Innovationen stammen aus Israel

Datum: 07.01.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Der Kurier / SRF / FAZ / Der Standard

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Isaak und Abimelech
Evan Thomas hat über 40 Jahre der Versöhnung zwischen lokalen Nachfolgern Jesu im israelisch-palästinensischen Konflikt gewidmet. Er stellt das...
Neuausrichtung
Vreni Müllhaupt ist in einer Bauernfamilie gross geworden. Dass sie einmal Strassenkinder der peruanischen Hauptstadt Lima aufsuchen würde, hatte sie...
In Mikronesien
Ein Missionsflugdienst leistet humanitäre Hilfe im Inselgebiet Mikronesien. Er nimmt aber auch Passagiere an Bord und breitet das Evangelium aus.

Anzeige