Wunder während der Explosion

Libanon: Wie Menschen vor dem Tod gerettet wurden

Zoom
Nach der Explosion in Beirut (Bild: Unsplash)
Knapp 200 Menschen wurden bei den schweren Explosionen in Beirut im August 2020 getötet. Es hätten noch viel mehr sein können. Doch viele wurden durch Wunder geschützt und überlebten.

Sieben Monate ist es her, dass bei einer Explosion im Hafen von Beirut mindestens 190 Menschen getötet und etwa 6'500 verletzt wurden. Ein Feuer verursachte am 4. August 2020 die Explosion von Feuerwerkskörpern, wodurch wiederum die Explosion von daneben gelagerten 2'750 Tonnen an Ammoniumnitrat verursacht wurde.

Erst im Nachhinein wurden immer mehr Geschichten bekannt, konkrete Zeugnisse darüber, wie Menschen am Tag der Explosion vor dem Tod gerettet wurden. Geschichten, die einen ungläubig staunen lassen. Sie wurden vom nationalen Leiter des Missionswerkes Uncharted Ministries, Amir Salaam, und anderen Christen vor Ort gesammelt und weitergegeben. Etwa die Geschichte vom dreijährigen Stephen.

Die drei Engel

Zoom
Zerstörung auf Beiruts Strassen
Stephen befand sich an dem Nachmittag mit seinem Vater und der fünfjährigen Schwester weniger als zwei Kilometer vom Hafen entfernt auf der Strasse. Nach der ersten Explosion schnappte sich der Vater die beiden Kinder, dann kam die zweite Explosion. Doch Stephen zuckte noch nicht einmal mit den Wimpern.

Inmitten des Chaos' auf den Strassen rannte der Vater mit den Kindern, um irgendwo Unterschlupf zu finden. Als er wieder zu Atem kam, fragte er Stephen, warum er nach der zweiten Explosion gar nicht erschrocken sei. Stephen schien sie noch nicht einmal wahrgenommen zu haben. Er fragte ihn: «Stephen, hast du den lauten Knall gehört? Geht es dir gut?» Der Dreijährige antwortete ganz ruhig: «Ich hab den Knall nicht gehört, Papa, weil ich auf die drei Engel schaute, die vor uns standen…»

Instinktiv

Alaa und Hiba befanden sich während der Explosion in ihrer Wohnung vom Pastorenseminar, an dem Alaa studiert. Er sass an seinem Schreibtisch, seine Frau lag auf dem Bett. Nach dem ersten Knall rannte Alaa instinktiv zum Bett und trug seine Frau aus dem Zimmer und blieb unter dem Türrahmen stehen. Dann wurde das Gebäude von der zweiten Explosion erschüttert. Sie befanden sich im vierten Stock und fragten sich, ob das Gebäude der Erschütterung standhalten würde. Als sie endlich die Augen öffneten, war der Türrahmen, unter dem sie standen, das einzige, was noch in dem Raum stand. Das Bett, auf dem Hiba kurz vorher gelegen hatte, war von Glasscherben übersät.

«Jesus hat seine Schafe beschützt»

Auch Josef studiert am Christian Alliance Seminary. Er befand sich ebenfalls in seinem Zimmer und lernte am Schreibtisch. Sekunden vor der Explosion stand er auf und ging ins Badezimmer. Dort angekommen fragte er sich: «Warum bin ich überhaupt hergekommen? Ich muss doch gar nicht auf die Toilette…» In dem Moment hörte er die Explosion. Als die Erschütterungen nachliessen und er wieder aufstand, war das Badezimmer das einzige in der ganzen Wohnung, das unversehrt war. Ähnliches erlebte auch der Leiter einer grossen Gemeinde in Beirut.

Amir Salaam fasst diese Geschichten so zusammen: «Ihr seht, dass Jesus die ganze Zeit da war. Er schickte seine Engel, er brachte Menschen dazu, gefährliche Orte zu verlassen. Der gute Hirte hat seine Schafe beschützt…»

Zum Thema:
Vor der Explosion in Beirut: Libanese hörte auf Gottes Stimme und rettete 300 Menschenleben
Libanon nach der Katastrophe: Evangelische Minderheit als Licht in der Dunkelheit
Nach verheerender Explosion: Israel bietet Hilfe an – Libanon lehnt ab

Datum: 15.03.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Uncharted Ministries

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Isaak und Abimelech
Evan Thomas hat über 40 Jahre der Versöhnung zwischen lokalen Nachfolgern Jesu im israelisch-palästinensischen Konflikt gewidmet. Er stellt das...
Neuausrichtung
Vreni Müllhaupt ist in einer Bauernfamilie gross geworden. Dass sie einmal Strassenkinder der peruanischen Hauptstadt Lima aufsuchen würde, hatte sie...
In Mikronesien
Ein Missionsflugdienst leistet humanitäre Hilfe im Inselgebiet Mikronesien. Er nimmt aber auch Passagiere an Bord und breitet das Evangelium aus.

Anzeige