Peinlich für Bundestag

Parlamentarier wollen Papst boykottieren

Rund 100 Abgeordnete der SPD, Grünen und Linkspartei wollen die Papstrede im Bundestag boykottieren. Dies obschon er vom Parlament zur Rede am 22. September 2011 eingeladen ist.Der Affront wiegt besonders schwer, da der Papst zugleich offizieller Chef des Vatikan-Staates ist, ausserdem boykottieren Deutsche dadurch den ersten Deutschen, der nach einem halben Jahrtausend wieder in diesem Amt ist.

Laut «Bild» zeigt der Vatikan kein Verständnis für das angekündigte Fernbleiben von Oppositions-Abgeordneten: Kurienkardinal Walter Brandmüller: «Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages müssen sich der Wirkung dieser Art von Protest im Ausland bewusst sein: Sie verstärken dadurch das Bild vom «hässlichen Deutschen», das leider immer noch existiert.»

Der Grünen-Politiker Volker Beck, sagt, er wolle dem Besuch nicht fernbleiben, sprach aber laut der evangelischen Nachrichtenagentur «epd» von Bedenken gegen die Papst-Rede: Wenn der Papst als Religionsführer im Parlament spreche, werde die weltanschauliche Neutralität des Staates verletzt. Um dem Eindruck einseitiger Parteinahme zu begegnen, müsste dann auch Vertretern anderer Religionsgemeinschaften und der Atheisten ein Rederecht eingeräumt werden, gab Beck zu bedenken. Aus diesem Grund, so Beck, sei auch der Dalai Lama nicht eingeladen worden.

Mehr zum Thema:
Weltjugendtag - Der Papst in Madrid

Datum: 17.09.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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