«Gay marriage» in England

«Die Regierung hat kein Recht, die Ehe zu privatisieren»

Das britische Unterhaus hat am 5. Februar Ehe-Rechte für homosexuelle Paare (gay marriage) mit den Stimmen der Opposition befürwortet. Die Presse hält sich bei der Nein-Mehrheit in der 'konservativen' Partei von Premier Cameron auf. Die Britische Evangelische Allianz verweist auf die unabsehbaren und katastrophalen Folgen der Vorlage für die Gesellschaft.

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Ohne Ehe geht die Zivilgesellschaft zugrunde: Die Britische Evangelische Allianz kämpft gegen die Neudefinierung der Ehe.
Die Evangelische Allianz wirft David Cameron vor, die Ehe zu privatisieren. «Die Regierung will die Ehe reduzieren auf eine Frage des Lebensstils – so wie man sich für Mode oder einen Club entscheidet. Sie will, dass Minderheiten die Ehe für sich definieren.» Doch das Marktdenken funktioniere bei der uralten sozialen Institution nicht. Es gehe um viel mehr als um eine Vereinbarung von mündigen Menschen. «Die Regierung hat kein Recht und keinen Auftrag, die Ehe zu privatisieren.»

Einmischung des Staates ins Privatleben programmiert

David Landrum, Sprecher der Evangelischen Allianz, warnt davor, dass infolge des Beschlusses der Zivilstand der eingetragenen Partnerschaft künftig auch Hetero-Paaren zugestanden werden müsse, dass Rechtsansprüche von Einzelnen wesentliche Rechte religiöser Gruppen abbröckeln lassen – «und vielfältige Formen der Ehe werden aufkommen und die Institution an sich untergraben.» Landrum findet es paradox, dass die Ehe dem Marktdenken unterworfen und den Briten zugleich eine «neue soziale Orthodoxie» aufgezwungen wird: Der Staat werde sich dramatisch ins Leben von Familien und Religionsgemeinschaften einmischen.

«Mehrheit ohne Rechtsschutz»

Der Allianzsprecher hält fest: «Eine Neudefinition der Ehe wird weitreichende und unabsehbare Änderungen zur Folge haben für Behörden vor Ort, das Rechtssystem, Gesundheitswesen und Fürsorge, Arbeitsrecht und Bildungswesen.» Werde der Beschluss Gesetzeskraft erlangen, gebe es «keinen Rechtsschutz für die Mehrheit der nicht-religiösen Öffentlichkeit, welche die Ehe nach wie vor als Verbindung eines Mannes und einer Frau ansieht».

Ohne Ehe kein zivilisiertes Zusammenleben

Im Vorfeld der Abstimmung wurde auch über Ehevollzug und Ehebruch debattiert. Dies zeigt nach Landrum, dass «die Ehe nicht mehr Ehe ist, wenn ihre Bedeutung geändert wird». Doch ohne die aufbauende und stützende Wirkung der Institution Ehe gebe es auf die Dauer keine plurale Zivilgesellschaft. «Für alle, die die Ehe höher einschätzen als irgendeine Konsumenten-Entscheidung, hat der Kampf zum Schutz und zur Förderung der Ehe nun erst recht begonnen.»

Zum Thema:
Eingabe der Britischen Evangelischen Allianz an die Regierung, Juni 2012

Datum: 07.02.2013
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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