160‘000 verkaufte Exemplare

Die Bibel ist Bestseller in Norwegen

Rund 160‘000-mal ging die Bibel 2012 über den Ladentisch. Auch wegen einer erfolgreichen Werbekampagne. Denn obwohl 85,7 Prozent der Norweger offiziell zur lutherischen Kirche zählen, gehen gemäss Statistik nur ein Prozent der Einwohner regelmässig in die Kirche, berichtet die «Christian Post». In einer Umfrage sagten anno 2010 noch etwa 43 Prozent der Einwohner, dass sie an Gott glauben.

Und nun ist also ausgerechnet die Bibel zuoberst auf der Bestseller-Liste. Auslöser ist zum einen ein Theaterstück namens «Bibelen», das Geschichten aus der Bibel darstellte. «Gedanken und Bilder aus der Bibel haben nach wie vor einen tiefen Einfluss darauf, wie wir die Realität erleben», sagt Karl Ove Knausgaard, ein norwegischer Autor, der sich an einer neuen Bibelübersetzung beteiligte. Diese ist ein weiterer Grund für das plötzliche Interesse.

Auch Atheisten interessiert

Dag Smemo, Projekt-Manager der neuen Übersetzung sagt, dass die Übersetzungsarbeit sehr berührend gewesen sei. Man habe mit Autoren, Poeten, Christen und Nicht-Christen zusammengearbeitet und Wort für Wort unter die Lupe genommen. So habe man nicht nur eine gute Übersetzung aus dem Griechischen und Hebräischen erhalten, sondern auch einen guten, norwegischen Sprachfluss.

Und nun kaufen selbst Atheisten das Buch der Bücher. Dag Smemo: «Sie sagen, die Bibel sei wichtig, für uns, für die Kultur, für die Nation. Die Menschen sagen, dass die neue Übersetzung sehr gut ist. Konservative und säkulare Gruppen empfinden das so.»

Hinzu kommen die wachsenden Einwanderungszahlen, vermutet Anne Veiteberg von der Norwegischen Bibelgesellschaft laut der «Christian Post». Rund 260‘000 Menschen wanderten in den letzten sechs Jahren in Norwegen ein, darunter viele Christen. Auch kommen Menschen aus anderen Religionen herzu, was dazu führe, dass sich die Norweger wieder für ihre eigene Religion interessieren.

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