Simon Rosèn: «Genau so ist das Leben gedacht!»

Simon «Pilgrim» Rosèn hat ein bewegtes Leben. Einmal dachte er an Selbstmord. Doch Jesus sei ihm zur Seite gestanden, sagt der Sänger und Bühnenritter der Rockband «Crimson Moonlight» (Blutrotes Mondlicht).

Das Haar von Simon «Pilgrim» Rosèn ist lang – und rot. Er ist die männliche Antwort auf «Scarlett» oder Julia Roberts. Darum die Einstiegsfrage:

Ihr rotes Haar ist länger als das von Julia Roberts. Ist sie neidisch darauf?
Ja, definitiv.

Hat sie Sie schon angerufen und das gesagt?
Sie macht das mehrmals pro Woche.

Was ist die Grundlinie Eurer Show?
Auf der Bühne hab ich mein Schwert und andere Rittergegenstände. Ich brauch die als Symbole für den geistlichen Kampf. Wir verwenden auch Filmblut; das passt sehr gut zu unserm Gruppennamen «Crimson Moonlight». Dann sage ich Verse aus der Bibel, zum Beispiel, dass der Mond blutrot wird, wenn Jesus zurückkehrt.

Das Blut symbolisiert die Rückkehr von Jesus Christus?
Ja. Bevor Jesus kommt, wird der Mond blutrot. Das sagt die Bibel in Joel 3, Vers 4. Das Blut steht aber auch für die Erlösung durch Jesus.

Sehen Sie Ihre Gruppe als eine prophetische Band?
Ich bin sehr vorsichtig mit solchen Worten. Wir hoffen und beten, dass unsere Lyrik und unsere Show in die Herzen der Menschen hineinspricht.

Ihr sagt also nicht «In zwei Jahren geschieht dies und jenes»?
Nein, wir sind da sehr vorsichtig. Wir haben in dieser Hinsicht viel Falsches in den Gemeinden gesehen. Wenn zum Beispiel jemand versichert: «Der Herr sagt Folgendes: blablabla ....!» Und dann wird überhaupt nichts draus.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben?
Vieles ist durch den Glauben an Jesus besser geworden. Ich habe eine schwere dunkle Zeit in meinem Leben hinter mir. Meine Frau hat mich verlassen. Ich würde nicht hier sitzen, wenn ich meine Beziehung zu Jesus nicht hätte. Er hat mir wirklich durchgeholfen.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ....
Ich streiche mir beim Lesen den Text mit verschiedenen Farben an. Sie stehen für verschiedene Themen. Auf diese Weise lerne ich die Bibel immer besser kennen. Mit der Zeit findet man die Sachen auch schneller. Oder man setzt Symbole an den Rand; wenn es um die Dreieinigkeit geht ein Dreieck oder so. Man kann auch gemeinsam mit dem Ehepartner oder einem guten Freund die Bibel lesen: erst jeder leise für sich, dann gemeinsam, und am Ende sich drüber austauschen.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Gott ist so gross und er denkt ganz anders als wir Menschen. Das erstaunt mich gewaltig. Jesus sagt: Bete für deine Feinde und segne die, die dich verfluchen. Aber im eigenen Denken bringst du deine Feinde um und verfluchst sie. Jesus ist geht genau den anderen Weg. Und er hat recht damit. Nur mit Liebe ist der Hass zu stoppen. Man muss das Böse mit Gutem beantworten.

Oder Jesus am Kreuz. Er hätte ja herunterkommen können. Aber er blieb und wählte aber den Tod. Das wundert mich. Oder die Natur in Skandinavien. Als wir hierher flogen, sah ich beim Start all die Wälder und Seen und dachte mir, wie kann man da nicht an Gott glauben?

Wie sind Sie Christ geworden?
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Dafür bin ich sehr dankbar. Meine Eltern haben mich auf eine sehr gute Weise erzogen. Sie haben mich nicht gezwungen, in die Kirche zu gehen. Sie sagten mir einfach, dass sie das Licht gefunden haben und dass das Leben mit Jesus das Beste ist, was man haben kann. Aber ich hätte meine eigene Entscheidung zu treffen. Mit 15 hab ich darüber tiefer nachgedacht und so eine Entscheidung getroffen. Ich hab dafür kein exaktes Datum; ich bin da mehr hineingewachsen.

Warum sind Sie Christ?
Weil Jesus wirklich so ist, wie er in der Bibel beschrieben wird. Er hat mich durch extrem harte Situationen geführt. Zum Beispiel, als meine Frau mich verliess. Ich bin Christ und werde das immer sein. Denn genau so ist das Leben gedacht.

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis mit Gott.
Da gibt es ganz verschiedene. Mit der Band spielten wir einmal in meiner Heimatstadt in einem säkularen Club. Das passte einigen Leuten gar nicht. Sie sagten: «Die Christen reissen nicht nur unsere Musik an sich, sondern auch noch unser Lokal!» Dieses Konzert kostete viel Gebet. Am Anfang standen einige mit verschränkten Armen da, so mit der Haltung «Na, dann spielt halt.» Kurz darauf machten sie aber grosse Augen und Münder und mochten unsere Musik. Als ich dann über Jesus sprach, waren sie ganz still und hörten mir zu. Nach der Show kauften sie Aufnahmen und gestanden: «Ihr habt bei uns Vorurteile gegen Christen abgebaut.»

Auch in meinem persönlichen Leben hatte ich schwere Momente. Ich war in der Finsternis und hatte mich sogar entschieden, mir das Leben zu nehmen. Da spürte ich, dass Jesus mir dieses Gefühl einfach wegnahm. Es musste er gewesen sein. Denn ich hatte viel gebetet, und auch Freunde und Familien hatten für mich in dieser gebetet.

Welche Eigenschaft(en) von Gott verstehen Sie nicht?

Vieles; er ist so gross, viel grösser als wir verstehen. Über die Dreieinigkeit zum Beispiel ist in der Bibel viel geschrieben. Aber sie zu verstehen ist ein Mysterium. Oder wie sich Gott um jeden einzelnen Menschen kümmert, ganz individuell. Was für mich stimmt, stimmt vielleicht für dich nicht. Du stösst in der Bibel auf etwas und hast Frieden darüber. Ein anderer sieht das aber ganz anders. Ich bin als Jugendlicher getauft worden und halte das für den biblischen Weg. Aber gute Freunde von mir, ernsthafte Christen, die taufen ihre Kinder, wenn sie zur Welt kommen. Und sie haben Gottes Frieden darüber.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wie?

Ich klage ihn nicht an, aber ich werde manchmal wütend auf ihn. Gott ist mein bester Freund, und auf einen Freund darf ich auch mal wütend werden. Aber der Fehler liegt dann bei mir. «Warum machst du das? Ich kann das nicht verstehen!» So, wie man mit dem Vater oder der Mutter spricht.

Was bringt Sie zum Zweifeln? Gibt es bestimmte Situationen, Gedanken oder Ereignisse?
Eine schwierige Frage … Wenn ich sehe, dass Leute mit dem Glauben brechen. Gute Freunde von mir haben das gemacht. Ich kann nicht begreifen, warum. Ich will, dass Gott da energisch eingreift und sie zurückholt, was immer das kostet. Das sind zwar keine schweren Zweifel, aber so etwas Ähnliches.

Warum meinen Sie, dass sich ein Leben als Christ auf Dauer lohnt?
Aus vielen Gründen. Manche sagen, um in den Himmel zu kommen und blablabla. Klar, ist das dann etwas total Grossartiges. Aber als Christ hier und heute leben, das bedeutet auch ganz viel. Wir haben dann immer einen Freund, zu dem wir in allen Situationen im Gebet kommen können, einen soliden Felsen, auf dem man im Leben stehen kann. Das ist ein Grund, warum sich das Leben mit ihm lohnt.

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Über die Sache mit der Wahrheit. Die Bibel ist die Wahrheit, und ich weiss, wo ich stehe. Freunde von mir sind aber bei den Zeugen Jehovas. Wir sind oft zusammen. Gott hat sie von Drogen und Alkohol völlig freigemacht. Sie leben im Frieden und sagen, dass sie den Geist Gottes fühlen. Ich lebe ebenfalls im Frieden mit Gott. Ich bezweifle ihren Frieden nicht. Aber wie können sie dann bei den Zeugen Jehovas bleiben?

Oder der Stil von anderen Christen. Charismatisch ist zum Beispiel nicht meiner. Manche gehen da für mein Empfinden einen Schritt zu weit. Aber sie glauben, sie seien auf dem richtigen Weg, und haben den absoluten Frieden im Herzen. Mich interessiert, wie wir alle diesen Frieden spüren können, obwohl uns soviel anderes trennt. Ich möchte Gott fragen, wie das geht.

Steckbrief

Zivilstand: Ich war verheiratet.
Gemeinde: Adventistische Gemeinde.
Arbeit in Gemeinde: Ich mixe die Musik und engagiere mich beim Bibelstudium.
Hobbys: Neben «Crimson Moonlight» bin ich in einer Band, die Death Metal der alten Schule spielt. Wir haben aber noch keinen Namen. Mein grösstes Hobby ist mein Haus im Wald. Es ist 300 Jahre alt; ich hab es im alten Stil renoviert. Es hat Gras auf dem Dach. Alles drin ist aus Holz. Ich interessiere mich auch für die Wikinger und mittelalterliche Geschichte. Ich habe viele Hobbys.
Beruf: Ich bin gerade auf der Suche. Ich war vorher Lastwagenfahrer.
Werdegang: Nach der High School absolvierte ich ein 3jähriges Business- und Administrations-Programm.
Wohnort: Nässjö.
Herkunft: Schweden.
Lieblingsbibelstelle: Ich mag die Offenbarung sehr. In Kapitel 1, Verse 17 und 18, sagt Jesus: «Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig für alle Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.» Es gibt so viele grossartige Bibelverse. Jesaja zum Beispiel, oder natürlich derjenige in Joel betreffend «Crimson Moonlight», wo sich der Mond in Blut verwandelt (Joel 3,4). Oder all die beeindruckenden, die davon erzählen, wenn Jesus wiederkommt und das Böse vernichtet. Oder das 21. Kapitel in der Offenbarung, wo steht, dass nie mehr Dunkelheit und Tränen sein werden.
Lieblingsmusikgruppe(n): Horde, Believer und Antestor.

Website: www.crimsonmoonlight.com

Datum: 15.06.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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