50 Prozent betroffen

«Wir können diesen Kampf nicht alleine kämpfen»

Seit sein Sohn verstorben ist, setzt sich Pastor Rick Warren für Menschen ein, die psychisch krank sind. Im Oktober führt er dazu eine Konferenz mit 40 Fachleuten durch – daraus soll ein jährlicher Anlass werden. Und bereits jetzt publiziert er ein ermutigendes Buch.

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Kay und Rick Warren
Rick Warren und seine Frau Kay waren tief betroffen, als sich ihr Sohn Matthew nach schweren Depressionen am 5. April 2013 das Leben nahm. Für einige Zeit zog sich das Paar zurück, ehe sie sie erklärten, sich für Menschen mit psychischen Krankheiten einzusetzen. Dies taten sie mit einer ersten Konferenz zum Thema, nun lässt das Paar eine zweite folgen – 40 Experten sollen dabei sein. Die Tagung soll jährlich durchgeführt werden, lässt Warren verlauten.

Warren will jenen, die unter einer psychischen Krankheit leiden, beistehen und auch den Angehörigen Mut machen. Laut dem Pastor sei rund die Hälfte der Erwachsenen weltweit betroffen, direkt oder indirekt, da 400 Millionen Menschen psychisch erkrankt sind oder waren.

Nur im Flüsterton

«Wenn jemand unter Depressionen oder einer manischen Störung leidet, flüstert er dies in mein Ohr», sagt Kay Warren. «Ich wünsche mir, dass der Tag kommt, an dem man das laut sagen kann, so wie man über eine andere Krankheit wie Diabetes oder hohen Blutdruck redet.» Sie hebt hervor, dass der erste Schritt dafür ist, die Realität dieser Krankheit zu anerkennen. «Als das bei unserem Sohn im Alter von sieben Jahren diagnostiziert wurde, hatten wir keine Ahnung, was das bedeutet. Wir wussten nicht, dass Kinder Depressionen haben können, wir dachten, es sei ein Problem der Erwachsenen.»

Als zweiter Schritt folge eine bahnbrechende Konversation, erklärt sie weiter, «doch der Weg ist lang.» Der Kampf könne nicht alleine geführt werden, es brauche viele Gruppen, die sich engagieren.

«Hoffnung, die du brauchst»

Bereits jetzt kommt das jüngste Buch von Rick Warren heraus, es behandelt das «Vater unser» und heisst «The Hope you Need» («Die Hoffnung, die du brauchst»). «Dieses Gebet zeigt uns zehn verschiedene Seiten von Gott, es beinhaltet zehn Gründe zur Hoffnung und es gibt uns zehn Versprechen, auf die wir unser Leben bauen können. Zudem sind zehn Schritte darin enthalten, in denen unser Leben erneuert wird und durch die wir wachsen können.»

Begonnen hatte er zu Ostern vor zwei Jahren. Doch als sich sein Sohn das Leben nahm, stellte er die Arbeiten vorerst zurück.

Zum Thema:
Selbst betroffen: Rick Warren startet weltweiten Heilungstag
Zum Tod von Lee Young: Eine Tragik, die nicht das letzte Wort haben darf
Jada Smith wollte sich umbringen: Selbstmordgedanken dürfen nicht das letzte Wort haben

Datum: 03.08.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post / Gospel Herald

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