«Seelenwirt»

Von leiblichem Wohl und Seelenwohl

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Res Hubler (Bild: zVg)
Sein Werdegang war vorbestimmt, doch die Art, wie er Leben und Beruf gestaltet hat, ist ganz individuell. «Seelenwirt» ist die Biografie von Res Hubler, die im September 2021 im Fontis Verlag erscheint. Eine Rezension von Markus Hänni.

Zusammen mit seiner älteren Schwester wuchs Res Hubler im elterlichen Landgasthof «Krone» in Bätterkinden auf. Seit klein auf stellte ihn sein Vater als künftigen Kronenwirt vor, so auch dem damaligen Bundespräsidenten Friedrich Traugott Wahlen. Die Ausbildung zum Koch absolvierte er beim Altmeister Ernesto Schlegel im «Schweizerhof» in Bern. Danach bewältigte er weitere Ausbildungen und arbeitete in mehreren erstklassigen Häusern, wie das «Badrutt's Palace» in St. Moriz, bevor er vom Pflichtgefühl getrieben, vollends in die Fussstapfen seines Vaters trat und die Krone übernahm.

Als neuer Stammhalter kochte er sich binnen kurzem in den Gastrohimmel. Zusammen mit seiner Frau Therese machte er aus dem Landgasthof einen der renommiertesten Gourmettempel des Landes, der rasch weit über die Schweizergrenze hinaus an Bekanntheit gewann. Bis zu seiner Pensionierung richteten die beiden die Krone mehrmals komplett neu aus. Mit viel Fleiss und Zusammenhalt erklommen sie den Zenit der Haute Cuisine und durchschritten schwere Pfade, deren Fundament mit einem verheissungsvollen Glauben ausgelegt und einer immerwährenden Hoffnung illuminiert war.

Sogar für Kochmuffel geeignet

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Buch «Seelenwirt»
Das geschmackvolle Coverdesign ist mit einer dezenten Prise «Swissness» veredelt und hält das Aussehen des Seelenwirts diskret im Buchinneren verborgen.

Das Buch löste sogar bei mir, einem Kochmuffel, einen Hunger nach mehr aus – nach mehr von diesen würzigen Stories frisch aus der Küche und nach mehr von den erlesensten Spezialitäten des Küchenchefs persönlich und dem aufbauenden Duft der Hoffnung. Und falls beim Lesen der Magen zu knurren beginnen sollte, was nicht abwegig wäre, so ist mit köstlichen Rezepten vorgesorgt, mit denen einzelne Kapitel zur Vollendung finden.

Besonders gefällt mir, wie die Erzählungen die Ehe auf eine wunderbare und reizvolle Weise hervorheben, die auf gegenseitigem Wohlwollen aufgebaut und auf der Basis einer unvergänglichen Hoffnung und tragender Liebe in einer gemeinsamen Vision «Freude am Freude bereiten» gründet. Das Gelesene weckt die Neugier, mehr über Therese zu erfahren. Eine äusserst tüchtig scheinende Perfektionistin, die ergeben im Hintergrund die Zügel in den Händen zu halten scheint, mit denen sie das Gespann von Triumph zu Triumph führt.

Fazit

Die Biografie entwickelt sich schnell zu einem echten Pageturner, den man nicht aus der Hand legen möchte. Die Sätze zergehen wie zarte Butter auf der Zunge und geben einen faszinierenden Einblick in die Welt der Gastronomie und in die bewegte Lebensgeschichte eines Wirtes, dem das Seelenwohl seiner Gäste ebenso am Herzen liegt, wie das leibliche Wohl.

Zum Thema:
Leben mit Cystischer Fibrose: Wenn jederzeit alles Knall auf Fall ändern kann
Zapfsäule auf Rädern: Unfassbar: Pfarrer und Barkeeper
Buchrezension: Hüttenzeit – Zeit für mich

Datum: 01.09.2021
Autor: Markus Hänni
Quelle: Livenet

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