Filmgottesdienste

Filme im Gottesdienst zeigen – nicht nur predigen

Mit «Die Hütte», «Auferstanden», «Ben Hur» und vielen anderen Filmen haben biblische Themen zurzeit Hochkonjunktur in den Schweizer Kinos. Einige Kirchen haben das Medium Film auch für sich entdeckt und gestalten damit kreative, teilweise auch interaktive Gottesdienste. Die Organisation «Compassion» hat einen schweizweiten Filmgottesdienst-Sonntag am 30. April dafür ausgerufen. Sie stellt ein umfangreiches Paket mit Begleitmaterial zur Verfügung.

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Filmgottesdienst
«Etwas Neues ausprobieren? Hoffnung verändert – der Filmgottesdienst in Ihrer Gemeinde», so ermutigt die Homepage von Compassion für die Aktion. Compassion Schweiz ist der nationale Zweig des Werkes, welches sich für Kindesentwicklung von benachteiligten Kindern einsetzt. Zur Durchführung erhält der Veranstalter kostenlos zwei fertige Gottesdienstentwürfe (Landes-/Freikirche) mit passenden Liedern, Gebeten und kreativen Gottesdienstelementen. Ausserdem befinden sich auch Dateien zum Ausdruck für Plakate und Handzettel bei dem Material.

Film statt Predigt

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Der Film «Hoffnung verändert» ist ein atmosphärisches Portrait einer couragierten Frau in Honduras und einem philippinischen Pastor, die sich gegen die Hoffnungslosigkeit und Ungerechtigkeit in seinem Land stemmt. Er dauert etwa 23 Minuten.

Das Werk Compassion, welches Filmgottesdienste fördert und die Domain filmgottesdienst.ch unterhält, hat schon mehrere Aktionen durchgeführt. «Nach dem Gottesdienst '58:' und dem 'Filmgottesdienst zum Muttertag' ist 'Hoffnung verändert!' der dritte Event seiner Art. Das Feedback von Gemeindeleitenden und Gottesdienstbesuchenden, die einen Filmgottesdienst gefeiert haben, ist jeweils sehr positiv. Die Themen berühren und das Format spricht an», weiss Daniela Terrazos, Kontaktperson für Kirchen in der Deutschschweiz.

Auch die Begleit-Tools werden begrüsst. Terrazos: «Viele Gemeinden schätzen das Material auch als unterstützende Dienstleistung und setzen es zum Beispiel an einem Sonntag ein, wenn die Gemeindeleitung in Retraite und kein Prediger in der Gemeinde ist. '58:' ist auch bei Jugendgottesdiensten oder – in Form eines Workshops – für Konfirmandenklassen beliebt. Durch die zwei Versionen des Gottesdienstablaufs (landeskirchlich und freikirchlich) sprechen die Filmgottesdienste ein breites Spektrum von Gemeinden an. Weiter wird geschätzt, dass die Gemeinden den Gottesdienst mit dem vorhandenen Material flexibel und selbständig nach Ihren Bedürfnissen gestalten können.»

Herzensthemen Gottes, nicht Werbung

Auf die Frage, inwiefern die Initiative auch Werbung für ihre eigenen Projekte ist, entgegnet Daniela Terrazos: «Bei all unserer Zusammenarbeit mit Gemeinden in der Schweiz geht es uns nicht in erster Linie um Werbung, sondern darum, für die Themen Kindesentwicklung sowie Armut und Gerechtigkeit zu sensibilisieren und Menschen für diese Herzensthemen Gottes zu gewinnen. Die Bibel ist voll davon – das Lukasevangelium spricht in den Kapiteln 4-21, wo es um das Wirken Jesu geht, in jedem 5. Vers von Armut, Reichtum, Besitz und dem Umgang mit Geld.

Zweitens erheben wir unsere Stimme für jene, die nicht für sich selber sprechen können (Sprüche, Kapitel 31, Vers 8). Das sind neben Menschen in Armut vor allem auch Kinder. Wenn die Christen in der Schweiz dafür sensibilisiert werden, haben alle etwas davon: die Einzelnen, die Gemeinden und die Gesellschaft hier und weltweit, und das Reich Gottes wird vorangebracht. Die Aktion Filmgottesdienst, die uns sehr am Herzen liegt, produzieren wir aus Effizienzgründen zusammen mit Compassion Deutschland.» Nächstes Jahr geht es weiter mit «Glauben heisst Vertrauen». 

Gerlafingen: «bereichernd und gut»

Auch die Methodisten-Kirche in Gerlafingen führte am 30. April einen Filmgottesdienst durch. Die Pfarrerin der Gemeinde, Judith Trüssel, erklärt: «Das Thema Hoffnung wurde gut aufgenommen und hat die Teilnehmer sensibilisiert – die Filmsequenzen schafften eine gute Abwechslung innerhalb der Gottesdienst-Elemente. Das Ganze hat allerdings nicht zu einer Patenschaft eines Kindes geführt, schade. Trotzdem: insgesamt war das Ergebnis für uns bereichernd und gut».

Glarus: Aufmerksamkeit auf neue Armut richten

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Filmabende in Glarus
Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Kerenzen lud am Samstag, 29. April zum Filmabend ein, wobei da der Schwerpunkt bei der Diskussion lag. Und am Sonntag folgte die Gottesdienstform, ebenfalls mit dem Doku-Film «Hoffnung verändert». Das Team gestaltete den Gottesdienst mit Filmausschnitten und besinnlichen Texten. Die Kirchgemeinde will mittels beider Anlässe die Aufmerksamkeit auf die neue Art Armut richten. Zugleich will sie zur aktiven Nächstenliebe anregen, in der Gewissheit, dass Hoffnung verändert.

Dass die Kirche in Kerenzen bereits auf der Filmwelle reitet, zeigt auch die nächste Serie, die geplant ist. Die dreiteilige Dokumentation führt in die Welt Jesu und das Umfeld der damaligen Zeit.

Dienstag, 23. Mai 2017

Filmabend Teil 1: «Die Geschichte beginnt»
Dauer ca. 46 Minuten, mit Diskussion

Dienstag, 30. Mai 2017
Filmabend Teil 2: «Reise durch das biblische Land»
Dauer ca. 57 Minuten, mit Diskussion

Dienstag, 6. Juni 2017
Filmabend Teil 3: «Die letzten Tage»
Dauer ca. 55 Minuten, mit Diskussion

Jeweils, 19:30 Uhr, Pfarrhaussaal Obstalden

So wird also die Gottesdienst-Vielfalt grösser, farbiger und lebendiger. Und gerade im Reformationsjahr, wo Erneuerung angesagt ist, werden neue Formen gesucht und gefeiert.

Zur Webseite:
Filmgottesdienst

Zum Thema:
Film-Gottesdienst-Reihe: «Luther» und «Narnia» in der Kirche
«Christ in You»-Film: «Die Feedbacks waren unglaublich positiv»

Datum: 11.05.2017
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet / Compassion / ref.ch

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