Hinter den Kulissen ist Gott nicht tabu

Was Thomas Gottschalk, Udo Lindenberg und andere Stars übers Leben nach dem Tod denken.

Für viele Menschen sind sie selbst zu Göttern und Idolen geworden – die Stars des Showgeschäfts. Woran sie selber glauben, wird nicht so oft gefragt. Viele sind geistlich auf der Suche, haben aber eher unbestimmte Vorstellungen vom Jenseits. Einige der Prominenten vertrauen auf den Gott der Bibel. Die meisten jedoch, scheinen sich an eine diffuse Spiritualität zu klammern, deren Hoffnung trügerisch ist. Günter Klempnauer hat sich in der Branche umgehört.

„Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“ Der TV-Moderator Thomas Gottschalk antwortet auf diese Frage: „Sobald es ans Glauben geht, kannst du ja nur hoffen, dass es letztendlich weitergeht. Nein, ich glaube nicht an das dunkle Loch nach dem Tod. Aber es ist noch keiner zurückgekommen. Lieber möchte ich im Augenblick des Todes enttäuscht werden, als wie ein Atheist sein Leben lang an nichts geglaubt zu haben. Mein Onkel Hans hatte eine Vorbildfunktion für mich. Der katholische Pfarrer ist mit 84 Jahren gestorben in der festen Überzeugung, das ewige Leben zu erwarten…“

Die Frage nach Leben und Tod beschäftigt auch den deutschen Rocksänger Peter Maffay, für den „hinter jeder Tür ein Geheimnis“ steckt. Und er möchte wissen, was später vor seiner letzten Tür steht: „Dort kann die Ewigkeit und dort kann auch das Ende sein. Doch bist du bereit für den letzten Schritt, der bleibt?“ Da komme bei ihm auch Gott ins Spiel – wie er sagt „die Triebfeder meines Lebens und meines musikalischen Schaffens – bis zum Ende meines Lebens.“

Der andere deutsche Alt-Rocker Udo Lindenberg glaubt, dass seine in den 70er-Jahren verstorbene Mutter Hermine „meine ganze Geschichte jetzt mitverfolgt. Auch meine verstorbenen Freunde wohnen jetzt im Penthouse des Lebens eine Etage höher.“ Der Altrocker stellt sich vor, dass ihm Gott später mal die Rechnung präsentiert und sagt: „Also, Udo, du hattest Möglichkeiten; die Leute haben dir zugehört. Hast du den Leuten die Wahrheit gesagt? Warst du ehrlich? Und wenn ich dann auf so ’ne richtige Schmalzproduktion zurückblicken müsste, Mensch, das wäre sch ...!“

Beeindruckt hat Lindenberg die Glaubenszuversicht seines komplett tätowierten Freundes Gerd Bauer, genannt „Rocky“, der 25 Jahre lang auf der Reeperbahn in Hamburg-St. Pauli zu Hause war. Als Rocky, der sich mit seinem Blut dem Satan verschrieben hatte, ein Jahr vor seinem Tod Christ wurde, bewunderte Udo dessen radikale Lebensveränderung. Unmittelbar vor seinem Tod sagte Rocky: „Ich bete für meinen Freund Udo, dass Gott ihm genauso wie mir die Augen öffnet für seine Kraft und Liebe über den Tod hinaus.“ Kurz danach sang Udo: „Hinterm Horizont geht’s weiter.“

„Die grösste Verlegenheit des Menschen ist der Tod, manchmal Gottes Gelegenheit, um den verzagten Menschen auf sein Heil aufmerksam zu machen“, gibt der österreichische Schauspieler Albert Fortell zu bedenken. „Wenn Sie mich nach den wichtigsten und emotionalsten Momenten in meinem Leben fragen, die ich nicht missen möchte, waren es zwei tief greifende Erlebnisse. Der Tod meines Vaters und die Geburt meines Sohnes waren für mich wie ein göttlicher Knalleffekt. Da habe ich gespürt: Jetzt bist – so auf dich allein gestellt – nur ein Häufchen Elend. Aber mein Gottvertrauen macht mich stark. Ohne ihn bin ich nichts. Mit ihm bin ich alles.“

Schauspielerin Barbara Wussow, Fortells Ehefrau, hat am Sterben ihrer geliebten Mutter erlebt, wie deren Leben unmittelbar vor ihrem Tod in Bruchteilen von Sekunden an ihr vorbeigezogen sei: „Das war sehr schön für mich.“ Im Film „Die Passion Christi“ habe sie „vor Ergriffenheit über die Riesenliebe Jesu zu uns Menschen geweint“. Die Auferstehung sei im Film nur sehr dezent dargestellt gewesen. „Christus sass da, unversehrt, voller Leben. Als er aufstand, sah man nur seine Wundmale. Ein wunderbarer Mann ohne Schmerzen. Er war auferstanden nach Leib und Seele. Das Grösste, was man sich vorstellen kann. In dem Moment habe ich an meine Mutter gedacht. Sie sah so schön aus, als sie von ihren entsetzlichen Qualen erlöst war. Das war für mich ein ungeheurer Trost – die Hoffnung, die ich als Christ habe, dass ich diesen Menschen einmal wieder sehen werde und ihn umarmen kann.“

Ihr österreichischer Schauspielerkollege Dietmar Schönherr, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere (1986) eine Sinnkrise hatte, wurde in dem nicaraguanischen Dorf Posolera mitten im Bürgerkrieg von der Hoffnung auf die Auferstehung berührt. Die armseligen Dorfbewohner, die Kriegsopfer zu beklagen hatten, feierten Karfreitag. Schönherr erinnert sich: „Und ich stehe da, als der Padre den Kelch mit dem Blut des Herrn in den Gewitterhimmel von Posolera hebt. Und ich stehe da, als der Padre uns segnet und sagt: ‚Man muss Hoffnung haben.’ Und ich sage dir, dass es die heiligste Stunde war, die ich je erlebt habe. Und während der Padre die Namen der Gefallenen aufrief, antwortete die Gemeinde nach jedem Namen „presente“, das heisst, sie sind anwesend. Damit zeigten die Trauernden, dass sie von der Auferstehungshoffnung erfüllt waren. Und dann liess der Padre sich einen Blecheimer mit Wasser geben und taufte sechs Kinder. In diesem Augenblick wurde der Tod ad absurdum geführt. Ich war aufgebrochen, den Menschen zu helfen und fand Gott.“

Wenn die blinde Soul- und Jazzsängerin Corinna May nur noch einen Tag zu leben hätte, würde sie mit einer guten Band und einem tollen Publikum ein grosses Konzert organisieren. Auf der Bühne würde sie solange singen, bis sie tot umfiele: „Mein letztes Lied, ‚Amazing grace’, würde ich nur a capella singen – ohne musikalische Begleitung. Ich bliebe angestrahlt, bis der Vorhang für immer fällt. Leider kennen die meisten nicht die deutsche Übersetzung:

„O wunderbare Gnade Gottes, du hast mich errettet.
Ich war verloren und blind. Jetzt kann ich sehen.
Auch nach zehntausend Jahren in Gottes Herrlichkeit
wird mein Herz noch von der Gnade singen
wie in der ersten Zeit.“

Paddy, musikalischer Leiter der „Kelly Family“, wünscht sich, dass der Tag seines Todes das grösste Fest seines Lebens sein möge. Dabei denkt er auch an den Tod seines geliebten Vaters, der dem Tod bewusst und mutig ins Auge blickte: „Für mich war es seine eindrucksvollste Tat; denn er wusste, dass der Tod nur der Durchgang zum ewigen Leben ist.“

Die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens habe ihn erst zur Einsicht geführt: „Wir haben davon geträumt, viele Häuser zu besitzen, in grossen Stadien zu singen, auf einem Schiff zu leben und in einem Schloss zu wohnen. Keine dieser Wünsche blieb offen. Aber was wirklich im Leben zählt, kann man nicht mit Geld bezahlen. Jeder von uns kommt an den Punkt, wo er sich fragt: Wo komme ich her? Was mache ich hier? Wo geht’s es hin? Darauf hat mir der Glaube an Jesus, der mein Herr und mein Alles ist, eine Antwort gegeben.“

Die Schlagersängerin Hanne Haller singt: „Du glaubst und ahnst es immer schon, dass Leben nach dem Tode kommt. Der Tod kann nicht töten. Die Angst vor ihm ist längst schon überholt …“ Die von einer Brustkrebserkrankung geheilte Künstlerin bekennt: „Je älter der Mensch ist, desto häufiger bedrängt ihn die Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Von sich aus kann der Mensch diese brennende Frage nicht beantworten. Wenn Jesus für mich die Auferstehung und das Leben ist, dann glaube ich auch an seine Abschiedsworte, in denen er zu seinen Jüngern in Bildern spricht, die wir Menschen verstehen können: ,In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen, die für euch bereitstehen.’ Ich habe keine Zweifel daran. Warum sollte er uns belügen?“

„Auf dem Höhepunkt meiner Karriere liess mich das Gefühl einfach nicht los, dass mir das Wichtigste noch fehlte“, gesteht das britische Popidol Cliff Richard. Durch den plötzlichen Tod seines Vaters fing er an, nach dem Sinn seines Lebens zu fragen: „Die Bibel machte mich neugierig und ich fand immer mehr Antworten auf meine quälenden Fragen.“

Auf die Frage, was er tun würde, wenn er nur noch einen Tag zu leben hätte, antwortet Cliff spontan: „Ich würde versuchen, alle erreichbaren Rundfunk- und Fernsehanstalten dringend zu bitten, mir eine kurze Sendezeit einzuräumen. Dann würde ich meine Situation schildern und bezeugen, dass Jesus Christus die grösste Entdeckung meines Lebens ist, eine lebenserneuernde Kraftquelle und ein Trost im Leben und im Sterben. Ich würde meinen Hörern und Zuschauern Mut machen, dieses Liebesangebot nicht auszuschlagen und eine persönliche Glaubensbeziehung zu Jesus Christus aufzunehmen; denn diese Botschaft hat sich seit 2.000 Jahren bewährt. Sie behält ihre Gültigkeit, bis Christus wiederkommt.“

Die amerikanischen Country-Legenden Johnny Cash und Ehefrau June Carter sind bereits tot, aber ihr Christuszeugnis lebt weiter. Insbesondere die letzten Aufnahmen sind ein bewegendes Zeugnis ihres tiefen Glaubens an Jesus, den Erlöser. Johnny Cash tröstete June Carter in der Stunde ihres Todes im Mai 2003. Bald darauf starb er selbst. Wie oft haben sie auf der Bühne Hand in Hand gesungen: „Wenn ich vor dir sterbe, werde ich auf der andern Seite auf dich warten.“ „Das Gefühl, dem Tode nahe zu sein, hat mir eine ganz neue emotionale Sensibität gegeben“, sagte der Witwer, kurz vor seinem eigenen Tod. Und wie oft haben die Country-Stars ebenfalls gemeinsam gesungen: „Oh when the Saints go marching in…“ „Wenn die Heiligen in den Himmel kommen, Herr, lass mich auch dabei sein.“ Nun sind sie beide im Himmel angekommen.

Autor: Günter Klempnauer hat die Stars nach ihrer Hoffnung befragt. Die kompletten Interviews sind zu lesen in seinem Buch „Hinter den Kulissen ist Gott nicht tabu“.
Bestelladresse: www.shop.livenet.ch/index.html?nr=815946&k=2&f=0

Datum: 02.05.2005
Quelle: Neues Leben

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