Peter Stucki

Der Bibelvers, der am Bundeshaus hängen sollte

Die Schweizer müssen Zugang zur Bibel haben, wenn sie überleben wollen. Das betont Peter Stucki, Präsident der Agentur C. Seit 25 Jahren präsentiert sein Verein darum Bibelworte auf Plakaten und in Inseraten. Einen passenden Bibelvers hätte Stucki auch für das Bundeshaus parat.

«ideaSpektrum Schweiz»: Welches Bibelplakat steht in Ihrem Garten?
Peter Stucki:
Ich bin Stockwerkeigentümer ohne Garten...

Doch welches Plakat würden Sie aufstellen?
«Herr unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in aller Welt.»

«Es gibt wahrscheinlich keinen Gott», sagen die Freidenker auf ihren Plakaten. Warum werben Sie trotzdem mit Bibelplakaten?
Die hypothetische Aussage der Freidenker kann nicht Basis für unsere Arbeit sein. Die Diskussion kann man sehr schnell reduzieren mit dem einen Satz, den schon unser Gründer Heinrich Rohrer aufgeschrieben hat: «Gott kann man nicht beweisen - aber erfahren.» Gott ist unsichtbar wie Strom. Wenn beim Strom die beiden Pole falsch zusammengeschlossen werden, gibt es einen Kurzschluss. Wie Gott auf Reizung reagiert, muss man ihn selber fragen - oder man kann es eben selber erleben. Ich jedenfalls rate davon ab.

Warum werben Sie auch nach 25 Jahren intensiv mit Plakaten und Inseraten für die biblische Botschaft?

Ich gehe nächste Woche zu einem grossen Zeitungsverlag, um zu erklären, dass das Bibelwort Volksgut ist. Und ein Volksgut soll greifbar sein. Die Helvetik ist auf der Bibel aufgebaut. Ich bin der Meinung, der Glaube, der teils noch in unserem Land auflebt, ist ein grosser Teil der Swissness. Wenn nun von etlichen Kreisen versucht wird, der Schweiz das Fundament des christlichen Glaubens zu nehmen, wird es einen «Kurzschluss» geben. Ich bin überzeugt, dass das Volk auch heute Zugang haben muss zum biblischen Wort, wenn es überleben will, je länger desto mehr.

Welche Botschaft wollen Sie denn unserm Land vermitteln?

Momentan stecken wir ja in unserer Sieben-Jahres-Vision für die Schweiz. In sieben Jahren wollen wir Gottes Wort in der Schweiz verankern. In Phase 1 bis zum März 2008 ging es darum, Gottes Charakter vorzustellen. In Phase 2 wollten wir aufzeigen, dass Gottes Wort in mein Leben spricht. In Phase 3, die jetzt beginnt, wollen wir Gottes Gebote bekannt machen. Dabei sprechen wir nicht nur von den Zehn Geboten, sondern auch von neutestamentlichen Aussagen wie «Lasst euch mit Gott versöhnen» oder «Das ist Liebe, dass wir nach Gottes Geboten leben». Wir wollen deutlich machen, dass Gottes Gebote nicht einfach Verbote sind, sondern Richtschnur und Hilfe für ein qualitativ besseres Leben. Wenn ich in Gottes Liebe lebe nach seinen Geboten, wird es Auswirkungen haben auf mein Umfeld. Das ist gar nicht anders möglich!

Von freidenkerischen Kreisen wurde eine Alterslimite für die Bibellektüre gefordert wegen Horrorszenen und kinderfeindlicher Verse.
Da kann ich nur sagen, dass biblische Geschichten noch nie einem Kind geschadet haben. Ich sprach mit einem Politologen wegen der Forderung der gleichen Kreise, auf den Bergen müssten die Kreuze entfernt werden. Er sagte: «Da müssen Sie sich gar nicht wehren, das macht das Volk selber. Kreuze müssen doch ein Anliegen aller Christen sein.» Ich bin überzeugt, dass das der liebe Gott schon selber regeln wird. Hier geht es auch um ein geistliches Prinzip. Das Volk wird seiner Seele beraubt, wenn man ihm das Wort Gottes nimmt.

Ab welchem Alter soll man denn die Bibel lesen?

So früh als möglich, einfach auf geeignete Art. Wenn ein Kind früh in die Sonntagsschule geht und selber Erfahrungen macht mit dem lieben Gott, ist es das Beste, was unserer Gesellschaft passieren kann. Bei uns in Lyss gab es vor 80 Jahren noch 1000 Sonntagsschüler. Viele von diesen ehemaligen Sonntagsschülern leben heute noch und geben den göttlichen Samen den nächsten Generationen weiter. Schauen Sie doch selber, wohin wir gekommen sind mit einer Generation, die in der Schule keinen biblischen Unterricht mehr geniessen darf!

Sie kommen selber aus der Versicherungsbranche. Ist die Bibel eine Art Versicherung?
Das darf man nicht vermischen. Ich betreibe rein materielle Vorsorge. Die Bibel ist kein Rückversicherer. Hier steht auch nirgends, dass Christen nicht zu Schaden kommen. Aber es steht, dass Gott immer bei mir ist, was auch immer passiert. In der Bibel geht es um eine ganz andere Vorsorge. Die biblische Vorsorge setzt an dem Tag ein, an dem ich mich zu Jesus bekehre und wiedergeboren werde. Dann weiss ich, dass ich Ewigkeitsvorsorge habe.

Welches Bibelwort würden Sie gross ans Bundeshaus hängen?
«Liebet einander!» Das würde schon reichen. Liebe steht uns von Gott im Überfluss zur Verfügung. Wir müssten sie nur annehmen und weitergeben. Wer sich angesprochen fühlt, der handle danach!

Die Agentur C wurde 1985 von Heinrich Rohrer, dem ehemaligen Inhaber der Sipuro AG in Münsingen, gegründet. Der Verein Agentur C führt diese Mission über seinen Tod hinaus weiter. Auch heute will der überkonfessionelle Verein die frohe Botschaft von der Liebe Gottes und der Wahrheit seines Wortes verkünden. Dazu koordiniert er nationale Plakataushänge und Inserate mit Bibelversen, betreut Plakatstellen auf privaten Grundstücken, verteilt kostenlos Bibeln und andere bibelbezogene Schriften. Er zählt heute auf einen Freundeskreis von 8000 Personen und setzt jährlich einen siebenstelligen Betrag um, der durch Spenden aufgebracht wird. Präsident des Vereins Agentur C ist seit acht Jahren der 61-jährige Peter Stucki aus Lyss, beruflich Versicherungsberater für das Unternehmergeschäft. Im Vorstand sitzen zudem Bruno Küttel, Kurt Bühlmann, Bruno Jordi, Hans Hohl, Max Schläpfer und Corinne Wedekind. Die Geschäftsstelle mit drei Teilzeitbeschäftigten befindet sich in Lyss.

Webseite:
www.agentur-c.ch

 


Autor: Andrea Vonlanthen
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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