Kampf um Frieden

Wie eine einfache Frau Aussergewöhnliches erreichte

Leymah Gbowee bezeichnet sich als ganz normale Frau. Und doch war sie massgeblich daran beteiligt, dass in Liberia heute wieder Frieden herrscht. Wie sie sagt, hat sie einfach nur die Worte Gottes in die Tat umgesetzt...

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Leymah Gbowee
Leymah Gbowee wächst in Liberia auf. Als junge Mutter erlebt sie häusliche Gewalt, nur durch ihren Glauben an Jesus findet sie die Kraft durchzuhalten. Sie erinnert sich: «Einmal fiel mir plötzlich ein Kinderlied von früher ein: 'Zähle auf, wie Gott dich gesegnet hat, benenne jeden einzelnen Segen und du wirst überrascht sein, was Gott alles getan hat.' Damals ging mir auf, wie sehr Gott mich gesegnet hat. Ja, ich hatte es nicht leicht. Aber Gott hat mir zwei gesunde Kinder geschenkt, ein warmes Bett, ein Dach über dem Kopf... Das zu erkennen, hielt meine Verzweiflung in Schranken. Der Weg zur kompletten inneren Heilung dauerte viele Jahre, aber ich habe nicht aufgehört, zu beten und mich an Gott festzuhalten.»

Irgendwann fasst Gbowee den Mut und verlässt ihren brutalen Mann. «Dieser Moment, in dem mir bewusst wurde, dass ich die Kraft habe aufzustehen und etwas zu ändern, machte mir klar, dass jeder etwas bewegen kann. Dieser Gedanke hat mir später Mut gemacht. Denn es sind die Frauen, die am stärksten unter den Kriegen und Konflikten leiden. Aber wenn sie aufstehen und sich zusammentun, werden sie zu einer unbezwingbaren Kraft.»

Eine ganz normale Frau hört den Ruf Gottes

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Leymah Gbowee
«Ich hätte nie gedacht, dass Gott jemandem wie mich auswählt, um den Friedensprozess in Gang zu bringen. Wer bin ich schon?», erzählt Gbowee. «Aber eines Tages hörte ich seine Stimme, die ganz deutlich zu mir sagte: 'Bring Frauen zusammen und betet gemeinsam für Frieden.' Erst war ich verunsichert, ob ich die Richtige dafür bin. Aber dann dachte ich, ich will den Weg gehen, den Jesus für mich hat. Und so fing ich an, seine Idee umzusetzen. Heute kann ich sagen: Gott kann durch jeden wirken, egal, wie mangelhaft wir uns oft vorkommen.»

Kampf um Frieden

Im Jahre 2003 führt Gbowee in Liberia tausende von Frauen in einen friedlichen Protest gegen den blutigen Bürgerkrieg. Sie ermutigt Christinnen und Muslima, sich zu vergeben, sich zusammenzutun und gemeinsam für Frieden zu beten. Gbowee nennt die Aktionen «Pray the Devil back to Hell» («Dräng den Teufel durch Gebet in die Hölle zurück»). Lange sieht es so aus, als wäre ihr Einsatz umsonst. Immer wieder erinnert Leymah Gott an seine Idee und fordert ihn auf, sie nicht im Stich zu lassen. Während eines hoffnungslosen Gesprächs mit einem der Rebellen betet sie leise: «Was mache ich hier, Gott? Hast Du mich in die Irre geführt?»

In diesen Zeiten wird die Bibel ihr ständiger Begleiter: «Die Bibel war meine starke Stütze. Eines Abends wusste ich vor Verzweiflung nicht mehr weiter. Ich schrie zu Gott, er möge mir ein Wort schenken. Dann schlug ich die Bibel auf und las Jesaja, Kapitel 54, Vers 11: 'Du Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete! Siehe, ich lege deine Steine in Bleiglanz und gründe dich mit Saphiren...' Für mich war das ein Versprechen Gottes an mich. Heute sehe ich, dass er Wort gehalten hat. Es ist wahr geworden.»

Gbowee und ihre Mitstreiterinnen rütteln das Bewusstsein der Menschen in Liberia auf und bringen damit den skrupellosen Präsidenten zu Fall. Tausende Frauen lassen sich für die ersten freien Wahlen nach dem Bürgerkrieg registrieren und finden den Mut, sich einzusetzen. 2011 erhält Leymah Gbowee den Friedensnobelpreis.

Eine Idee geht weiter

Gbowees Einsatz für Frieden in Liberia hat überall auf der Welt Wellen geschlagen. Durch ihre Inspiration haben sich im vergangenen Jahr Palästinenserinnen und Israelinnen zusammengeschlossen, um sich gemeinsam gegen den Hass in ihrem Land zu stellen. Im Oktober marschierten tausende von Jüdinnen, Muslima und Christinnen Hand in Hand für Frieden in ihrem Land. Leymah Gbowee ist nur eine einfache Frau. Aber sie hat bewiesen, dass Frieden keine Utopie ist.

Zum bewegenden Video der Aktion in Israel:

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Datum: 24.01.2017
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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