Der Asylbewerber

Wenn Migranten die Schweizer segnen

Vier Jahre musste er auf einen positiven Asylentscheid warten. Dann begann Antony Joseph, eine Gemeinde unter Landsleuten aufzubauen, die heute schweizweit und international tätig ist. Dieses Jahr feiert die TCF International ihr 25-jähriges Jubiläum.

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Antony Joseph
Nach einer abenteuerlichen Flucht, die fast zwei Jahre dauerte, kam der 25-jährige Antony Joseph, Tamile mit katholischem Hintergrund, 1985 bei Genf in der Schweiz an und stellte ein Asylgesuch. Das erste Gesuch wurde abgelehnt. Vier Jahre musste er auf einen positiven Asylentscheid warten. In dieser Zeit kam der nominelle Katholik nach einem Umweg über die Zeugen Jehovas zum lebendigen Glauben an Jesus.

Berufung zum Dienst für Christus

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Antony Joseph am Gebetstag «Pray for Zurich»
Während er sich wie viele seiner vor dem Krieg in der Heimat geflohenen Landsleute als Küchen- und Servicegehilfe durchschlug, reifte in ihm die Berufung zum Dienst für Christus. Sie reifte beim Bibellesen, besonders von Markus 16, dem Missionsauftrag. Anlässlich seiner Hochzeit 1992 bestätigte sie der Hochzeitspastor mit einer an ihn gerichteten prophetischen Rede.

Offenkundig erkannte der damalige Meos-Leiter Peter Hausammann das Potenzial von Antony Joseph und stellte ihn 1992 für die Arbeit unter tamilischen Landsleuten an. In der Folge wuchs die Arbeit kontinuierlich. Heute hat sie in der Schweiz Zweiggemeinden in Zürich, Lausanne und Lugano sowie Missionsgemeinden in Südindien, Sri Lanka und neuestens sogar eine Aufbauarbeit in Malaysia. Ausserdem ist Terence Joseph, einer seiner beiden Söhne, daran, unter dem Namen Rehoboth ein internationales Netzwerk in Englisch/Deutsch in der Schweiz aufzubauen, in dem zum Beispiel auch englischsprachige Afrikaner Anschluss finden können.

Migrationsgemeinden können für hiesige Kirchen ein Segen sein

Eine Besonderheit ist das Gebet für Stadt und Kanton Zürich, das von Antony Joseph lanciert und mit einem Anlass mit rund 300 Personen am 6. Januar zum dritten Mal durchgeführt wurde. Der ehemalige Asylbewerber will damit dem Land, in welchem er Aufnahme fand, etwas zurückgeben, indem er um Gottes Segen für die Schweizer betet.

Am 20. Mai feiert seine Kirche in Bülach ihr 25-Jahre-Jubiläum.
 
Daraus und aufgrund weiterer Berichte über Immigrantengemeinden lassen sich schon mal einige Schlussfolgerungen ableiten.

  • Es gibt ein Potenzial an Immigranten, die für ihre Landsleute und andere offene Menschen Gemeinden, Treffpunkte und Seelsorge anbieten.
  • Es lohnt sich, geeignete Menschen mit einer inneren Berufung für diese Arbeit zu unterstützen. Allfällige Enttäuschungen sollten dieses Engagement nicht behindern.
  • Wichtig ist eine temporäre oder auch permanente Unterstützung durch christliche Gemeinden und Kirchen, insbesondere wo es um einen Raum für Treffen und Gottesdienste geht.

  • Migrationsgemeinden können für die hiesigen Kirchen und Gemeinden ein Segen sein – mit ihrer Zeugnishaftigkeit, ihrer Gastfreundschaft und Begeisterung für das Evangelium.
  • Migrationsgemeinden können ein Potenzial für neue Initiativen im In- und Ausland entwickeln. Wichtig bleibt aber die Frage, wie ihre Leiter ausgebildet und begleitet werden.

Hinweis: Im idea Spektrum Nr. 7/2017 erscheint ein ausführliches Porträt der TCF International.

Zur Webseite:
TCF International
God bless Switzerland (Deutsch)

Zum Thema:
Vom Flüchtling zum Helfer: «In der Not habe ich Gott richtig gut kennengelernt»
Neuer Schwung: Was Flüchtlinge einer Gemeinde geben können
Segen für die Schweiz: Tamilische Gemeinde lädt zum Gebetstag für Zürich

Datum: 07.02.2017
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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