Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt.
In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht
Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie
gewählt werden – in Bern verändern möchten.
Zur Person
Name, Vorname: Hadorn, Philipp Partei, Kanton: SP, Solothurn Alter: 44 Jahre Zivilstand, Kinder: verheiratet, drei Teenager (Jungs) Wohnort: Gerlafingen Beruf, heutige Funktion: Gewerkschaftssekretär SEV Akutelle Ämter:
Kantonsrat (seit 2006)
Finanzkommission Kt. SO (seit 2006)
SEV-GATA (Gewerkschaft des Bodenpersonals in der Luftfahrtindustrie) (Präsident seit 2005)
Nie Wieder Atomkraftwerk SO (Co-Präsident seit 2009)
Gewerkschaftsbund Kanton Solothurn (Präsident 2006-2008; Mitglied der Geschäftsleitung seit 2005)
bisherige Ämter:
Evangelisch-methodistische Kirche EMK (Vorsitzender der Gemeindeleitung), 1996-2010
Leiter Tamil-TK (kirchliches Hilfswerk für Asyssuchende), 1992-1997
Kirchenzugehörigkeit: Evangelisch-methodistische Kirche (aktiv); Evangelisch Reformierte Kirche (steuerzahlend) Hobbys: Familie, Freunde, Tiere, Garten Homepage: www.philipp-hadorn.ch
Meinungen und Positionen
Welchen Zusammenhang gibt es für Sie zwischen Glaube und Politik?
Meine persönliche Gottesbeziehung ist mir ethische Grundlage für:
den Schutz der unantastbaren Würde eines jeden Menschen – in jeder Lebenssituation
die Förderung der persönlichen Entwicklung, Individualität und Freiheit
einen sorgfältigen Umgang mit Ressourcen und Schöpfung. Die Politik kann dazu Instrumente, Rahmenbedingungen, Gesetze erarbeiten.
Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?
Ein starker, effizienter Staat muss allen Menschen Schutz, Sicherheit, persönliche Freiheit und Entfaltung ermöglichen. Die Stärke eines öffentlichen Gemeinwesens zeigt sich am Umgang mit schwachen Menschen, auch gerade in schwierigen Lebenssituationen.
Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?
Solidarität fördern, Beiträge progressiv gestalten, Ereignisse wie Arbeitslosigkeit und Krankheit bei den Ursachen bekämpfen.
Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?
Transparenz schaffen und Verzicht auf Geld aus problematischem Hintergrund.
Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen?
Positives Beispiel geben, Austausch zwischen den Generationen fördern, Anreize zu lohnendem Verzicht schaffen und krasse Übertretungen sanktionieren.
Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?
Sicher bleibt? Mit den AKW ist dies heute alles andere als sicher. Der Umstieg zu problemlos möglicher besserer Energieeffizienz bis zum Anreiz und Pflicht zu Einsatz erneuerbarer Energien braucht gesetzliche Rahmenbedingungen.
Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?
die Finanz- und Steuerpolitik muss gerechter werden
Familien müssen entlastet und bedarfsabhängig unterstützt werden
das Gesundheitssystem muss offen zugänglich und bezahlbar werden
die Chancengleichheit durch Bildung wiederherstellen
der öffentliche Verkehr muss dem Individualverkehr für Personen und Güter vorgezogen werden
Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?
SEIN Blick würde traurig, liebend und gewinnend über alle ParlamentarierInnen gleiten. Ich glaube, seine Botschaft wäre: Was ihr für einen der Geringsten in dieser Gesellschaft getan habt, tut ihr für mich. Ich kann mir vorstellen, Lehre zu erhalten über den Umgang mit Armen, Randständigen, Fremden und Gescheiterten.
Zudem glaube ich, würde er die Anwesenden, ermutigen umzukehren, Vergebung zu erleben und Prioritäten anders als im neoliberalen Kannibalismus eines absurden ökonomischen Darwinismus’ zu leben, damit die Liebe und Herrschaft seines, unseres Vaters in unserer Gesellschaft wieder erkennbar werden.