Wahre Weihnachtsgeschichte

Präsident im Ghetto

Der heruntergekommene Christopher traut seinen Augen nicht, als der Präsident plötzlich vor ihm steht und offenbar nur für ihn Zeit hat. - Nach einer wahren Geschichte nacherzählt.
«Mister ..., Mister ..., Mister President!?», Christopher schaut sein Gegenüber ungläubig an. Die Szene ist surreal: mitten im heruntergekommenen Stadtteil steht ein Mann vor ihm, der wie der Präsident der Nation aussieht, und weit herum keine andere Menschenseele. Christopher, mies gekleidet, der Verlierertyp, abgebrochene Lehre, kein Job, schon länger vom Bier auf Härteres umgestiegen, lässt seinen Blick auf dem Mann ruhen. Ein Betrüger, ein Trickdieb?

Es kann unmöglich der Regierungschef sein. Hier kann man keinen Kindergarten einweihen, der die Integration fördern kann und man kann auch keine Umfahrungsstrasse oder Einkaufspalast eröffnen und dabei in klickende Kameras lächeln. Hierher verliert sich nicht einmal der Stadtpräsident und der Präsident erst recht nicht. «Ja, ich bin es, Christopher; aber nenn mich doch einfach Frank!» Das konnte nun wirklich nicht wahr sein. Frank wollte gerade lauthals gegen die vermutete Maskerade aufbegehren, aber etwas schien ihn zurückzuhalten, die Stimme war exakt die gleiche wie die, die er aus dem Fernsehen kannte.

«Extra wegen mir?»

Das musste ein Imitator sein, der die Leute irgendwie auf die falsche Fährte lockt und dann ausnimmt. Aber das war so unlogisch, dass es sogar Christopher einleuchtete: Dass bei ihm null und nichts zu holen war, sah man etliche Meilen gegen den Wind. Aber was ihn noch viel mehr beschäftigte: Woher kannte der Fremde aber – zumindest aus den täglichen Nachrichten – eben doch Vertraute seinen Namen? «Haben sie sich verlaufen?», fragte Christopher, der gleichzeitig wusste, dass das nicht die klügste Frage war, aber eine andere fiel im gerade nicht ein.

«Nein, Christopher, ich bin extra wegen dir hierhergekommen!» Der Zerlumpte schaute sich um. Eine versteckte Kamera sah er nirgends und sein Gegenüber schien wirklich nicht, als würde es sich über ihn lustig machen. «Aber sie haben doch sicher besseres zu tun, als mich zu besuchen», fragte Christopher ungläubig. «Ich habe nichts zu bieten, eine äusserst spärliche Wohnung, keinen Einfluss, keine Macht, ich wohne in einem gossigen Teil einer Grossstadt ... Das kann nicht sein, Sie können nicht der sein, für den ich Sie halte, das ist nicht möglich.»

Grosser Aufwand

Christopher wusste nicht, was er noch sagen sollte, während Frank in seine Tasche griff, seinen Pass hervorzog und sich mit diesem auswies. « Christopher, du bist mir wichtig. Oft bin ich in meinem Büro gesessen und habe insgeheim nur an dich gedacht. Wie es dir wohl gerade geht, was du tust und was ich für dich tun könnte. Und nun wollte ich dich besuchen.» Noch immer, oder erst recht ungläubig starte Christopher seinen Besucher an. Der Präsident sollte bei seinem übervollen Terminkalender, den hochkarätigen Besuchern und weitreichenden Entscheidungen immer wieder an ihn gedacht haben – nein, das konnte nicht sein.

War das eine Floskel, die er zu jedem sagte? Das konnte aber auch nicht sein, weil er ja tatsächlich vor ihm stand. Selbst wenn er ohnehin in der Stadt gewesen wäre: Nur schon, um zu ihm in diesen Stadtteil herzufahren, kostete ihn pro Weg mindestens eine Viertelstunde und er war nun schon etliche Minuten da. Er hatte also bereits viele Minuten investiert – und nicht zu vergessen: Er hatte seinen Namen gekannt. Hatte das der Inlandgeheimdienst erledigt? Aber auch dann wäre das ein Aufwand gewesen, den man für ihn sicherlich nicht betreiben würde.

Der Ohnmacht nahe

«Christopher, ich bin hierher gekommen, weil ich dein Freund sein will». Es war die gleiche Stimme, die gleiche Eindringlichkeit, wie vor wenigen Tagen, als der Präsident eine spektakuläre Friedensverhandlung unterzeichnet hatte. «Frank, bist du das?», Christophs Stimme bebte. «Ja, ich bin es und ich möchte, dass wir am gleichen Ort wohnen, aber essen wir doch erstmal zusammen.» Als Christopher diese Worte hörte, überlegte er sich mehrfach, ob er am besten gleich in Ohnmacht fallen sollte, ob er dem Alkohol bereits zu früher Stunde zu stark zugesprochen hatte – und überhaupt ...

Noch immer aber schien Frank weder Anstalten zu machen, sich in Luft aufzulösen, sich über ihn lustig zu machen oder eben doch ein spassiger Doppelgänger zu sein. In dem Augenblick hörte Christopher ein seltsames Geräusch. Hatte er alles geträumt und lag in Wirklichkeit mit einer Alkoholvergiftung im Spital und war nun am Aufwachen? Nein, es war das Franks Handy, er zog es heraus und Christopher sah auf dem Display den Namen Wjatscheslav ... . Nun stockte Christophers Atem, als Frank den Anruf unterdrückte und sagte: «Für Kriegsspiele habe ich jetzt keine Zeit». Dann wandte er sich wieder Chrstopher zu.

Das Land

«Komm, Christopher, da ist so viel, das ich von dir noch nicht weiss, komm, lass uns essen gehen – was willst du, chinesisch, ungarisch oder italienisch? Also, in welcher Reihenfolge sollen wir die besuchen?» Und während Christopher Bauklötze staunte, sagte Frank: «Christopher, was bin ich froh, endlich bei dir zu sein.» - «Aber Frank, das Land?» - «Du Christopher, du bist das Land.»

Es mag sein dass diese Geschichte etwas salopp klingt, sie ist es auch, denn: die Realität ist noch sehr viel grösser. Es ist nicht der Präsident, der vor deiner Tür steht, sondern der König des Universums. Und er ist nicht wegen Christopher oder Frank gekommen – er ist wegen dir gekommen. Jesus klopft an, wo immer du auch bist.

Den entdecken, der wegen dir da ist:
Jesus entdecken
Jesus erfahren – probieren Sie es aus!
Wie man Christ wird
Beten tut gut!
Werden Sie mit Gott per Du
 


Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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