Ewiges Leben

Jesus und die Freude im Himmel

Ist es im Himmel langweilig? Haben die Engel nicht genug vom Harfenspiel? Jesus stellt uns den Himmel nicht abgehoben vor.

Dabei hätte Gott allen Grund, sich von der Erde abzuwenden. In seinem himmlischen Palast stimmt alles; für die erhabene Harmonie seiner Heiligkeit gibt es keine Worte. Die Engel dienen ihm und verehren ihn unverwandt. Welch ein Kontrast zum wirren, oft ziellosen Treiben der Menschen, die einander verletzen, statt das Richtige zu tun. Sie häufen Schulden an und verschleudern die Ressourcen, die ihnen gegeben sind. Sie gehen am Sinn des Lebens vorbei, verpassen die richtige Abzweigung, rasen ohne Vernunft ihrem Ende entgegen.

Verloren…

Was auf der Erde geschieht, muss im Himmel Kopfschütteln auslösen. Jesus stellt aber etwas anderes in den Vordergrund: Freude. Nach der Geschichte über das verlorene Schaf erzählt er ein zweites Gleichnis über Verlust und Wiederfinden: Eine Frau hat zehn Drachmen, wertvolle Silberstücke. Sie lebt in einem einfachen Häuschen und besitzt nicht viel; diese zehn Münzen bilden ihren Schatz. Doch eine Drachme ist weg, plötzlich verschwunden, verloren. Ist doch klar, sagt Jesus, dass sie alles unternimmt, um sie wieder zu finden. «Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte!» (Die Bibel, Lukas 15,9).

…und wiedergefunden

Freude über das, was verloren war und wieder gefunden wurde: Diese Freude gibt es im Himmel in einer höheren Form. Denn Gott und seine Engel nehmen Anteil am Geschehen auf der Erde. «Der Herr schaut herab vom Himmel auf die Menschen, zu sehen, ob da ein Einsichtiger sei, einer, der nach Gott fragt», hat einst David gedichtet (Psalm 14,2). Und nun gibt es zu feiern: Wie die Frau einen Festtag erlebt und ihre Nachbarinnen einlädt, damit sie sich mit ihr über die wiedergefundene Drachme freuen, «so wird man sich freuen im Beisein der Engel Gottes über einen Sünder, der umkehrt» (Lukas 15,10).

Danebengehauen

Gott hat den Menschen die Freiheit gelassen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sünder sind sie in seinen Augen, weil sie das Leben, das er für sie bereit hält, verfehlen. Sie hängen ihr Herz an Dinge, die es am Ende nicht bringen, die sie enttäuschen und abstürzen lassen. Laut David fehlen Einsicht und der Wille zum Guten: «Alle sind sie abtrünnig, alle verdorben, keiner ist, der Gutes tut» (Psalm 14,3).

Neuer Anfang

Doch es gibt Umkehr. Viele, die verwerflich gehandelt haben, kommen zu Jesus, hören ihm zu, wollen sich von ihrem bisherigen Lebensstil distanzieren und neu anfangen. Unter ihnen sind Zolleinnehmer, die sich an den Leuten schamlos bereichert haben, und andere Typen, mit denen man nichts zu tun haben möchte (Lukas 15,1). Jesus lässt sich auf sie ein und geht sogar hin, wenn er von ihnen zum Essen eingeladen wird.

Er tut das, weil er sich im Einklang mit dem Himmel weiss. Gott und seine Engel freuen sich! Sie freuen sich über jeden Einzelnen, der umkehrt. Das gibt Stimmung im Himmel.

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Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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