Christlichen Prinzipien

«Wieviel Geld genügt mir?»

Beim Geld stellt sich nicht nur die Frage, was wir mit ihm tun, sondern auch, was es uns antut. 55 Personen befassten sich am Dienstag, 13. November 2007, in Zürich mit christlichen Prinzipien mit der Sache, die die Welt antreibt.

«Wer gilt weltweit als reich?» fragte der Veranstalter Horst Reiser die Teilnehmenden des vierten Pastoren- und Leitertages. Die Statistik weise jene 15 Prozent der Weltbevölkerung als reich aus, die genug zu essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf, medizinische Versorgung sowie neben den eigenen Füssen ein weiteres Fortbewegungsmittel hätten. Schweizer gehörten allein schon aufgrund dieser Überlegungen zu den Reichsten. «Geld ist ein wichtiges Thema in der Bibel», betonte Reiser, Leiter von «History's Handful», einem Arbeitszweig von «Campus für Christus». «Nicht umsonst enthält die Bibel lediglich 200 Verse über Glauben, aber 2000 Verse zum Umgang mit Geld, also über gute Verwalterschaft.»

Den Weg zum Teilen beschreiten

Der kanadische Referent Earl Pitts sowie Schweizer Finanzverantwortliche zeigten an der Tagung biblische Prinzipien auf, wie Kirchen und Organisationen finanziell freier werden. Der ehemalige IBM-Manager Earl Pitts empfiehlt im Blick auf private und kirchliche Finanzen vor Gott die Frage zu beantworten: «Wie viel Geld genügt uns?» Singles, Familien und Kirchen sollten ihren Finanzhaushalt als geschlossenen Kreis definieren. Dieser Kreis umfasse drei Teile: Fixe finanzielle Verpflichtungen, persönliche Bedürfnisse sowie Wünsche.

Dabei komme niemand um ein Budget sowie um disziplinierte Ausgabenkontrolle herum. Überflüssige oder zusätzliche Mittel sollen nicht für Konsumgüter genutzt werden, sondern, um Gutes zu tun, Menschen in Not zu helfen und die Verbreitung des Evangeliums zu fördern. Seit 1999 haben über 32'000 Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Seminare von Earl Pitts besucht.

Christliches Werk wirksam entschuldet

Earl Pitts' Anregungen setzte Attilio Cibien um als Leiter Finanzen der Pilgermission St. Chrischona. Im Jahr 2002 bezahlte die Pilgermission jährlich 520'000 Franken Zinsen für Hypothekarschulden von 16,5 Millionen. Gemeinsam mit dem Leitungsgremium arbeitete Cibien einen Siebenjahres-Plan zur Entschuldung aus.

Der Verband ermutigte Mitglieder und Freunde, ihm zinslose Darlehen zur Verfügung zu stellen. Gleich selbst mit gutem Spendenbeispiel voran gingen die Verantwortlichen sowie die Pastoren aus den Gemeinden. Mit Spenden und wachsenden Zinseinsparungen reduzierte die Pilgermission ihre Hypothekarschulden in sechseinhalb Jahren auf 11 Millionen.

Berater vernetzen

Der Finanzplaner Werner Grylka aus Aarwangen informierte über seinen Plan, Christen, die als Finanzplaner oder Finanzberater wirken, in einem «Beraterforum» zu vernetzen. Biblische Finanzprinzipien sowie Fachwissen sollten dazu dienen, Christen im Umgang mit Geld zu schulen. «Kirchen und Organisationen im Reich Gottes sollten schuldenfrei sein», betonte Grylka.

Für 2008 planen drei Freikirchen (Chrischona, Freie Evangelische Gemeinden, Freie Missionsgemeinden) eine öffentliche Tagung mit Earl Pitts und Attilio Cibien. «History's Handful» führt Kleingruppen-Kurse über den biblischen Umgang mit Geld, Finanz- und Budgetberatungen und Seminare mit Earl Pitts durch. Ab Januar 2008 neu unter dem Begriff «Crown Life».

Mehr zum «Beraterforum»: E-Mail an hh@cfc.ch

Datum: 19.11.2007
Autor: Manfred Kiener
Quelle: Livenet / Campus für Christus

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