Rücken hinhalten für Raif

US-Professor will freiwillig 100 Peitschenhiebe übernehmen

Der saudi-arabische Blogger Raif Badawi (31) machte sich für ein freieres Land stark. Dafür soll er 1'000 Peitschenhiebe ernten. Ein Teil wurde bereits ausgeführt. Nach den ersten Hieben war er bereits schwer verwundet. Nun bietet ein Professor der Princeton-Universität an, 100 Hiebe zu übernehmen – und sechs Kollegen ziehen mit.

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Raif Badawi

100 Hiebe pro Kommissionsmitglied

In einem Brief an Adel bin Ahmed Al Jubeir, den saudischen Botschafter in den USA, bittet Robert P. George um Straffreiheit für Raif Badawi. Sollte dies nicht möglich sein, sei er bereit, 100 Hiebe anstelle von Raif über sich ergehen zu lassen, so George, der zudem Vizepräsident der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit ist.

«Gemeinsam mit sechs Kommission-Kollegen ersuchten wir, die Tortur gegenüber Raif Badawi zu beenden.» Sollte dies nicht gewährt werden, wäre jeder bereit, 100 Schläge anstelle von Raif zu erhalten. «Wir sieben sind Christen, Juden und ein Muslim, wir sind Liberale und Konservative. Republikaner und Demokraten.»

Wegen «Like» einer christlichen Facebook-Seite bestraft

Auf seinem Blog hatte Raif das Thema Islam und Liberalismus diskutiert. Er wurde verurteilt, den Islam diffamiert zu haben und von ihm abgefallen zu sein – was nach saudischem Gesetz mit dem Tod bestraft wird. Laut der «Deutschen Welle» galten als «Beweise» für den Abfall, dass Badawi eine Facebook-Seite eines arabischen Christen geliked hatte. Zudem soll ein saudischer Geistlicher kritisiert haben, dass Badawi Atheisten, Christen, Juden und Muslime als gleichwertig bezeichnet hatte.

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«Bloggen ist nicht gut für den Rücken»
Die Strafe wurde umgewandelt in 1'000 Peitschenhiebe und 10 Jahre Haft. Die erste Tranche bestand aus 50 Peitschenhieben. Die zweite wurde verschoben, weil er eine weitere nicht überstanden hätte. Vorgesehen sind 50 Hiebe auf wöchentlicher Basis, was nach fünf Monaten die 1'000 Peitschenschläge ergeben soll.

Der Brief im englischen Wortlaut:

His Excellency
Adel bin Ahmed Al Jubeir
Ambassador to the United States
Embassy of the Kingdom of Saudi Arabia
Your Excellency:
We were pleased to see officials representing the Kingdom of Saudi Arabia participating in the recent March in Paris to protest the brutal murders committed in the name of Islam at the Hyper Cacher market and the offices of Charlie Hebdo. The March was a demonstration in support of human rights and civil liberties, including the liberty to criticize religion, particular religions, schools of thought within religions, and religious figures and leaders. The Saudi presence was an important statement from the Kingdom about basic rights and liberties enshrined in international covenants and agreements to which the Kingdom has, to its credit, subscribed. And yet, we note with sorrow that in the Kingdom itself Raif Badawi stands condemned under rules that flagrantly violate these human rights and civil liberties and is being subjected to an unspeakably cruel punishment of 1000 lashes. We call on the government of the Kingdom to put a halt to this grave injustice. We are informed that Mr. Badawi has already endured 50 lashes and will soon be made to endure 50 more. We are deeply alarmed by the prospect of his continued and grave suffering.
Compassion, a virtue honored in Islam as well as in Christianity, Judaism, and other faiths, is defined as «suffering with another.» We are persons of different faiths, yet we are united in a sense of obligation to condemn and resist injustice and to suffer with its victims, if need be. We therefore make the following request. If your government will not remit the punishment of Raif Badawi, we respectfully ask that you permit each of us to take 100 of the lashes that would be given to him. We would rather share in his victimization than stand by and watch him being cruelly tortured. If your government does not see fit to stop this from happening, we are prepared to present ourselves to receive our share of Mr. Badawi’s unjust punishment.
Yours sincerely,
Robert P. George
McCormick Professor of Jurisprudence
Princeton University
Mary Ann Glendon
Member of the Board,
Becket Fund for Religious Liberty
M. Zuhdi Jasser, MD
President, American Islamic Forum for Democracy
Daniel Mark
Assistant Professor, Department of Political Science
Villanova University
Hannah Rosenthal
CEO, Milwaukee Jewish Federation
Eric Schwartz
Dean, Humphrey School of Public Affairs
University of Minnesota
Katrina Lantos Swett
President, Lantos Foundation for Human Rights & Justice

Zum Thema:
Den kennenlernen, der für uns ausgepeitscht wurde und gelitten hat
Muslim wird Christ: «Sie schlugen mich, aber ich fühlte keinen Schmerz»
TV-Satellitenprogramme:«Gott tut Wunder in Saudi Arabien» 

Datum: 06.02.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post / Christianity Today / Joel News

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