Eine Nacht im Slum

40 Teens aus Berg TG waren arm für eine Nacht

Rund 40 Teens und Leitende der evangelischen Kirchgemeinde Berg TG verbrachten die Nacht von Samstag auf Sonntag in einer selbstgebastelten Kartonhütte auf dem Rasen vor der Kirche. Unter der Leitung von Jugendpastor Remo Kleiner-Dunkel führte die evangelische Kirchgemeinde Berg TG eine «Nacht ohne Dach» durch.

Zoom
Aufbau für die Nacht ohne Dach
Nacht ohne Dach ist ein Sensibilisierungsprogramm der christlichen Entwicklungs- und Nothilfe Organisation TearFund Schweiz. Teenager und Jugendliche sollen mit einem Erlebnis auf die globale Armut aufmerksam gemacht werden. Dazu verbringen sie eine Nacht draussen in einer Kartonhütte. Mit der Übernachtung sollen sie ansatzweise nachempfinden, was für Millionen Gleichaltrige Alltag ist.

Alltag der Slum-Kinder möglichst echt nachfühlen

Zoom
Kartonhütten selbstgebastelt

Im Vorfeld sammelten die Teilnehmenden Gelder für ein Projekt von TearFund in einem Slum von Lima, Peru. «Es kamen über 7‘500 Franken zusammen», erzählt Remo Kleiner-Dunkel begeistert.

Am Samstagabend trafen die Teilnehmenden ab 18:00 Uhr bei der Kirche ein. Mit viel Elan und Kreativität bauten sie ihren eigenen Unterstand, in dem sie dann in Gruppen oder alleine übernachteten. «Um etwa 01:30 Uhr hat es ziemlich stark geregnet», sagt Remo Kleiner-Dunkel und scheint dabei noch ganz zufrieden über die nasse Abwechslung. Die Teenager sollen ja für eine Nacht möglichst echt nachfühlen können, wie es für Menschen ist, die in den Slums dieser Welt leben.

«Ich wünsche mir eine Generation von dankbaren jungen Menschen»

Zoom
Kreativität ist gefragt
Nach der anstrengenden Nacht fanden sich viele der Teilnehmenden in der evangelischen Kirche zum Jugendgottesdienst energy church (ein Angebot der evangelischen Kirchgemeinde) zusammen. Etwas mitgenommen aber immer noch in guter Verfassung feierten sie zusammen den Gottesdienst. TearFund Mitarbeiter und «Nacht ohne Dach»-Koordinator Benj Zurbrügg hielt passend zum Bettag und Start des «Jahres der Dankbarkeit» einen Input zum Thema «Ich bin dankbar».

«Ich wünsche mir eine Generation von dankbaren jungen Menschen», meint Benj Zurbrügg. «Wenn 'Nacht ohne Dach' dazu beitragen kann, dass sich Menschen aus Dankbarkeit, für die einsetzen, die schlechtere Lebensbedingungen haben als wir bei uns, ist das eine wunderbare Sache.»

Mit dem Sammeln von Sponsoren haben die Teilnehmenden der «Nacht ohne Dach» bereits einen guten Anfang gemacht. Bestimmt sind sie am Sonntagabend dankbarer als sonst in ihr weiches Bett gestiegen.

Webseiten:
Nacht ohne Dach
Tearfund
Evangelische Kirchgemeinde Berg TG / Jugendliche

Zum Thema:
Tearfund-Projekt: Obdachlos für eine Nacht
Bob-Athletin Lolo Jones: Aus Armut teilweise im Heilsarmee-Keller aufgewachsen
Frieden ist nicht gratis: Armut ist in der Schweiz ein Tabu-Thema

Datum: 22.09.2015
Autor: Livenet / Nacht ohne Dach
Quelle: Florian Wüthrich / Benjamin Zurbrügg

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

In Mexiko und Bolivien
Die Gender-Ideologie wird auch in Lateinamerika immer stärker. In über 200 Kirchen Mexikos und Boliviens werden Sonntagsschul-Lehrer geschult, um die...
Regierung plant neue Regelung
Die niederländische Regierung hat vor kurzem ihre Pläne bekannt gegeben, Sterbehilfe für unheilbar kranke Kinder zwischen einem und zwölf Jahren zu...
Wunder am «The Chosen»-Set
Die Produzenten sagen, dass sie Gottes Hand am Set mehrfach am Werk gesehen haben. Gerade auch in Momenten, in denen die Darsteller und die Crew müde...
Der Holocaust
Am 09.11. findet zum 85. Mal der Gedenktag an die Novemberpogrome statt. Forscherin Susanna Kokkonen weiss: Die Wurzeln des Judenhasses reichen viel...

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...