Neue Studie zeigt

Atheisten sind nicht «rationaler» als Gläubige

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Eine Vielzahl neuer psychologischer und soziologischer Studien zeigen, dass Atheisten nicht so rational und wissenschaftlich sind, wie es ihr Anspruch ist. Psychologieprofessor Clay Routledge: «Unsere Gesellschaft wird nicht wirklich säkularer, sondern individualistischer. Dadurch wird wahrscheinlicher, dass sie unter einer Epidemie der Sinnlosigkeit leidet.»

Nicht selten werden Atheisten als rational, logisch und wissenschaftlich dargestellt, wogegen gläubige Menschen als Personen angesehen werden, die eine psychologische Krücke brauchen, an ein Märchen glauben und antiwissenschaftlich unterwegs sind.

Die Auswertung einer Vielzahl neuer psychologischer und soziologischer Studien zeigt, dass der Anspruch, rationeller und wissenschaftlicher als andere Menschen zu sein, ganz einfach nicht stimmt.

Kosmische Gerechtigkeit und UFOs

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Clay Routledge
Clay Routledge, Psychologieprofessor der Universität von North Dakota, hat gezeigt, dass Atheisten anfällig für «magisches Denken» sind und ein «geheimes religiöses Leben» führen, so die von der «Templeton Foundation» finanzierte Forschungsarbeit.

Routledge entdeckte, dass viele Atheisten an eine kosmische Gerechtigkeit glauben und auch daran, dass UFOs existieren. «Wir Atheisten haben nicht die rationale Oberhand, wie wir oft behaupten», sagt der atheistische Autor Dominic Johnson in «The Guardian».

Er verweist auf den weit verbreiteten Aberglauben in Grossbritannien hin. Jüngste Umfragen im Königreich zeigen, dass 74 Prozent der Menschen auf Holz klopfen, 65 Prozent die Daumen drücken und 26 Prozent die Zahl 13 vermeiden.

«So irrational wie alle anderen»

«Atheisten sind stolz darauf, rational zu sein. Wir glauben, dass unsere Überzeugungen und Handlungen aus der Welt der Wissenschaft und der Vernunft stammen. Wir verschwenden unsere Zeit nicht mit wehmütigen verschwenderischen Vorstellungen wie höheren Kräften oder übernatürlichen Wesen. Oder etwa doch?», fragte Johnson schon bei früherer Gelegenheit. Atheisten sollen nicht so selbstgefällig sein. Sie seien «so irrational wie alle anderen.»

Und nun zeigen neuere Studien unter anderem, dass der Aberglaube steigt, während der traditionelle Glaube abnimmt. Demnach glauben Menschen, die selten oder nicht in die Kirche gehen, doppelt so häufig an Geister oder an übernatürliche Einflüsse auf die Gesellschaft, zum Beispiel durch Ausserirdische.

«Epidemie der Sinnlosigkeit»

«Die Wissenschaft zeigt zunehmend, dass Atheisten nicht rationaler sind als Theisten», sagt auch Lois Lee, Forschungsmitarbeiterin an der University of Kent.

Weltweit wird mit 1,1 Milliarden Atheisten gerechnet. Lange wurden wissenschaftliche Studien dem Verständnis religiöser Gläubiger gewidmet. Der Atheismus wurde wenig untersucht.

«Es reicht nicht aus, das Leben länger, einfacher oder noch angenehmer zu machen», sagt Routledge. «Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass sie wichtig sind, dass sie bedeutsame Mitglieder einer bedeutsamen sozialen Welt sind. Nicht jeder Glaube an das Übernatürliche oder Paranormale hilft, dieses Bedürfnis gleichermassen zu erfüllen. Unsere Gesellschaft wird nicht wirklich säkularer, sondern individualistischer und dadurch wird wahrscheinlicher, dass sie unter einer Epidemie der Sinnlosigkeit leidet.»

Zum Thema:
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Datum: 08.05.2019
Autor: Steven Lahood / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / gekürzt übersetzt: Livenet

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