Stellungnahme der SEA

«Ehe für alle» widerspricht dem Kindeswohl

Zoom
Mit einer Gesetzesänderung will die Rechtskommission des Nationalrats die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare öffnen. Diese könnten künftig ebenso Kinder adoptieren und möglicherweise Verfahren der Fortpflanzungsmedizin in Anspruch nehmen. Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA spricht sich in der aktuellen Vernehmlassung primär aus Gründen des Kindeswohls gegen die «Ehe für alle» aus.

Die Schweizer Politik diskutiert aktuell über die Öffnung des Rechtsinstituts der Ehe für Personen gleichen Geschlechts. Damit würden alle rechtlichen Bestimmungen, die für eine Ehe gelten, künftig sowohl auf verschieden- als auch auf gleichgeschlechtliche Paare Anwendung finden.

Gut begründbare Ungleichbehandlung

Die Schweizerische Evangelische Allianz erachtet diese absolute Gleichbehandlung und somit eine Neudefinition von Ehe als nicht angebracht, wie sie in einer Medienmitteilung vom 19. Juni 2019 schreibt. «Denn der entscheidende Unterschied zwischen hetero- und homosexuellen Partnerschaften ist und bleibt, dass nur aus ersteren Nachkommen hervorgehen können», schreibt die SEA. Damit sei diese Beziehungsform nicht bloss langfristig für die Fortpflanzung des Menschengeschlechts, sondern auch mittelfristig für die finanzielle, soziale und medizinische Altersvorsorge der Generationen unerlässlich. Vor dem Hintergrund dieses essenziellen Unterschieds stellt die Ungleichbehandlung keine ungerechtfertigte Diskriminierung dar.

Die vom Parlament bereits vorgesehene Gleichstellung von Ehe und eingetragener Partnerschaft beim Einbürgerungsverfahren kann im Übrigen unabhängig von einer Neudefinition der Ehe vollzogen werden. Sie lässt sich deshalb nicht als Argument für die «Ehe für alle» heranziehen.

Das Kindeswohl steht im Vordergrund

Mit der Vorlage verknüpft sind auch Fragen des Zugangs gleichgeschlechtlicher Paare zur gemeinschaftlichen Adoption sowie zu fortpflanzungsmedizinischen Verfahren. Dies stand ihnen bisher nicht offen. Beide Aspekte sind für die SEA primär aus Sicht des Kindes einzuschätzen. Sowohl die Adoption für gleichgeschlechtliche Paare als auch die Samenspende für miteinander verheiratete Frauen würden bedeuten, dass Kinder entweder ohne Vater oder ohne Mutter aufwachsen. Es gibt jedoch keinen Grund, vom entwicklungspsychologisch und pädagogisch begründeten Ideal eines weiblichen und eines männlichen Elternteils abzuweichen. Im Gegenteil steht ein Kind mit zwei Müttern in der Gefahr, stigmatisiert zu werden.

Schliesslich würde eine Öffnung der Fortpflanzungsmedizin für weibliche Paare neue Ungleichheiten schaffen. Dies wiederum dürfte früher oder später in die Forderung nach einer Leihmutterschaft für männliche Paare und damit in eine Instrumentalisierung des menschlichen Körpers münden, hält die SEA weiter in ihre Mitteilung fest.

Webseite der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA

Zum Thema:
Sommer-Versammlung des SEK: Die Reformierten arbeiten weiter am Ehe-Thema
SEA-Präsident zu «Ehe für alle»: Können wir das biblische Ehekonzept verständlich machen?
Wende bei SRF-«Streitfragen»: «Ehe für alle»-Gegner bei SRF jetzt doch eingeladen

Datum: 19.06.2019
Autor: Florian Wüthrich / Daniela Baumann
Quelle: Livenet / SEA

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

In Mexiko und Bolivien
Die Gender-Ideologie wird auch in Lateinamerika immer stärker. In über 200 Kirchen Mexikos und Boliviens werden Sonntagsschul-Lehrer geschult, um die...
Regierung plant neue Regelung
Die niederländische Regierung hat vor kurzem ihre Pläne bekannt gegeben, Sterbehilfe für unheilbar kranke Kinder zwischen einem und zwölf Jahren zu...
Wunder am «The Chosen»-Set
Die Produzenten sagen, dass sie Gottes Hand am Set mehrfach am Werk gesehen haben. Gerade auch in Momenten, in denen die Darsteller und die Crew müde...
Der Holocaust
Am 09.11. findet zum 85. Mal der Gedenktag an die Novemberpogrome statt. Forscherin Susanna Kokkonen weiss: Die Wurzeln des Judenhasses reichen viel...

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...