«Wohl älteste christliche Nation»

USA erkennen Genozid an Armeniern an

Die USA haben den Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg offiziell anerkannt. Das Repräsentantenhaus verabschiedete am Dienstag eine entsprechende Resolution. Die Türkei ist verärgert.

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Armenier werden im April 1915 von osmanischen Soldaten aus Karphert in ein Gefangenenlager im nahen Mezireh geführt.
Informationen des Spiegel zufolge verabschiedete das US-Repräsentantenhaus am Dienstag mit 405 zu 11 Stimmen eine Resolution, die erstmals von einem Genozid an den Armeniern zwischen 1915 und 1917 im damaligen Osmanischen Reich spricht. Die Vorsitzende des Hauses, Nancy Pelosi (Demokraten), sprach von einer «systematischen Ermordung von 1,5 Millionen armenischen Männern, Frauen und Kindern».

Türkei: «Schamlose Entscheidung»

Das türkische Aussenministerium zeigte sich ungehalten und sprach von einer «schamlosen Entscheidung» im Sinne von «Anti-Türkei-Gruppen». Der Beschluss gefährde die Beziehungen der beiden Länder.

Der Deutsche Bundestag hatte eine entsprechende Resolution bereits im Jahr 2016 verabschiedet. Darin hiess es unter anderem: «Der Deutsche Bundestag verneigt sich vor den Opfern der Vertreibungen und Massaker an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten des Osmanischen Reichs, die vor über hundert Jahren ihren Anfang nahmen.» Und weiter: «Das Gedenken des Deutschen Bundestages ist auch Ausdruck besonderen Respektes vor der wohl ältesten christlichen Nation der Erde.»

Die Schweiz hat bisher den Genozid an Armeniern nicht offiziell anerkannt. 

Zum Originalartikel:
PRO Medienmagazin

Zum Thema:
100 Jahre nach dem Genozid: 1,5 Millionen armenische Völkermordopfer werden heiliggesprochen
Völkermord an den Armeniern: «Am zweiten Tag wurden jeweils die Männer getötet»
Botschafter für Versöhnung: Schweizer Christen bringen Gottes Liebe nach Armenien

Datum: 04.11.2019
Autor: Anna Lutz
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de

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