Coronahilfe

Zalando spendet Masken-Erlös an christliches Hilfswerk

Der Online-Versandhändler Zalando hat in Deutschland 780'000 Euro zur Hilfe im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gespendet. Der Empfänger, das christlich-überkonfessionelle Hilfswerk humedica, will das Geld in besonders schwer betroffenen Ländern einsetzen.

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In Indien hilft humedica besonders bedürftigen Menschen (Bild: PRO Medienmagazin)
Der Online-Versandhändler Zalando hat 780'000 Euro an die Hilfsorganisation humedica gespendet. Das hat das internationale Werk am Dienstag mitgeteilt. Demnach stammt die Spende aus dem Verkauf von Textilmasken und soll zur Unterstützung der weltweiten Coronahilfe dienen.

«Alle Gewinne aus dem Verkauf der Masken auf Zalando wurden bis zum 30. Juni 2020 an humedica für die globale Coronavirus-Reaktion gespendet», teilte Zalando auf Anfrage des Nachrichtenmagazins pro mit. Das Unternehmen unterstützt eigenen Angaben zufolge mehrere strategische und langfristige Partner, um «Ausgewogenheit, Fairness und Vielfalt» in seinen «Corporate-Citizenship-Aktivitäten» zu ermöglichen. Ab dem 1. Juli 2020 sollen die Gewinne aus den Verkäufen der Masken an einen Partner zur Unterstützung gehen, der innovative Lösungen von 20 Sozialunternehmern in der aktuellen Krise unterstützt. «Durch das Tragen von Masken schützen sich unsere Kunden nicht nur gegenseitig, sondern haben gemeinsam 780'000 Euro gespendet», erklärte Zalando-Pressesprecherin Barbara Debowska auf Anfrage.

«Gottes freundliche Zuwendung»

Humedica will eigenen Angaben zufolge die Spende in vom Coronavirus besonders schwer betroffenen Ländern wie Äthiopien, Brasilien, Indien, Niger und Pakistan einsetzen. Dazu will die Hilfsorganisation Lebensmittel und Hygiene-Kits an bedürftige Familien verteilen und die medizinische Versorgung in Flüchtlingslagern unterstützen. Zudem hilft humedica vor Ort mit Informationen zu Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen sowie Schutzausrüstung für medizinisches Fachpersonal und Schulmaterial für Kinder. Insgesamt umfasst die Coronahilfe eigenen Angaben zufolge derzeit etwa 40 Projekte in mehr als 20 Ländern.

Humedica leistet nach eigenen Angaben humanitäre Hilfe in aller Welt. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) hat ihren Sitz in Kaufbeuren und beruft sich auf christliche Werte. «Wir verstehen uns als ein Werk, das im Glauben an Gottes freundliche Zuwendung auf seine Führung vertraut», lautet es im Leitbild der Organisation. Das christliche Werk will sowohl Christen als auch Nicht-Christen zur Seite zu stehen, die durch Katastrophen oder strukturelle Armut in Not geraten sind. Der Schwerpunkt der Hilfe liegt in den Bereichen Medizin und Bildung.

In Armenvierteln stehen viele vor dem Nichts

Nach Angaben von humedica ist Brasilien eines der am stärksten von Corona betroffenen Länder der Erde. Das Gesundheitssystem in dem Land ist nach Einschätzung der Hilfsorganisation überfordert. «Die Menschen haben Angst und sind verunsichert», erklärte humedica-Pressesprecher Sebastian Zausch auf Anfrage von pro. «Viele Menschen drohten zu verhungern, weil sie keine Arbeit und damit kein Einkommen mehr haben.» Humedica unterstützt deshalb bedürftige Familien in der Region rund um Rio de Janeiro, verteilt Lebensmittel und Hygieneartikel. In Nova Friburgo stellt das Hilfswerk nach eigenen Angaben Frauen Stoffe zur Verfügung, damit sie daraus Masken nähen können. Diese Masken kauft humedica den Frauen dann ab und verteilt sie an Bedürftige. «Die Frauen haben dadurch wieder ein Einkommen, die Menschen in den engen Favelas ein Mindestmass an Schutz», erklärt Zausch.

In den Armenvierteln Äthiopiens ist nach humedica-Einschätzung das Abstandhalten nahezu unmöglich. In dem Land stünden viele Menschen vor dem Nichts. «Keine Arbeit, kein Einkommen, nichts zu essen», erklärte Zausch. Humedica unterstützt deshalb Familien, die durch die Lockdownmassnahmen betroffen sind, mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln.

Empfänger «überwältigt», Geber erfreut

Humedica ist «überwältigt» von der Spende. Heinke Rauscher, geschäftsführende Vorständin bei humedica, dankte dem Verantwortlichen bei Zalando und den Kunden weltweit, die «diesen Erfolg erst möglich gemacht» hätten. «Besonders betroffen sind, wie so oft, die besonders bedürftigen Menschen überall auf der Welt. Sie zu unterstützen ist unser gemeinsames Anliegen. Ich freue mich über die wertvolle Unterstützung durch Zalando», erklärte Rauscher.

«Wir freuen uns sehr über die Anzahl an verkauften Masken innerhalb von nur drei Monaten. Durch das Tragen von Masken schützen sich unsere Kunden nicht nur gegenseitig, sondern unterstützen mit ihren Spenden humedica, die damit eine medizinische Versorgung und Nahrungsmittelhilfe ermöglichen», teilte Sara Diez, Vice President Category Women bei Zalando, in der humedica-Presseinformation mit. Demnach ist die Managerin auch «beeindruckt» vom Einsatz der Mitarbeiter, «diese Initiative so schnell wie möglich zu starten, um Menschen in Not zu helfen».

Der Online-Versandhändler für Schuhe, Mode und Kosmetik, Zalando, hat seinen Sitz in Berlin. Das Unternehmen hat zwölf Jahre nach seiner Gründung mehr als 10'000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro. 2019 verbuchte das börsennotierte Unternehmen einen Gewinn von rund 225 Millionen Euro.

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Datum: 10.07.2020
Autor: Norbert Schäfer
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de

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