Per Video verbreitet

Nigeria: Islamisten ermorden 5 humanitäre Helfer

Im Nordosten Nigerias haben Dschihadisten fünf humanitäre Helfer erschossen, die im Juni im Bundesstaat Borno entführt worden waren, darunter drei Christen und zwei Muslime. Der kaltblütige Mord wurde via YouTube verbreitet.

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Dschihadisten erschossen fünf humanitäre Helfer (Bild: christiantoday.com)
Unter den Toten sind Luka Filibus, Mitarbeiter des New Yorker International Rescue Comittee (IRC) und Ishaku Yakubu, Mitarbeiter der französischen Action contre la Faim (Aktion gegen den Hunger). Beide waren Mitglieder der Brüdergemeinde. Der dritte Christ ist Joseph Prince, Mitglied der Redeemed Christian Church in Maiduguri. Die beiden anderen Erschossenen, Abdulrahman Babagana und Darman Dungus, waren offenbar Muslime.

Entführer hatten Lösegeld verlangt

Die Hilfsorganisationen äusserten sich entsetzt. «Die Ermordung von humanitären Helfern ist eine Verletzung internationalen Rechts, humanitäre Helfer dürfen niemals zum Ziel werden», erklärte IRC. Die «Aktion gegen den Hunger» bedauerte, dass alle Bemühungen und Appelle für eine Freilassung der Entführten vergeblich waren.

Die Entführer hatten 500'000 US-Dollar Lösegeld verlangt.

Eine Warnung an alle «Ungläubigen»

Die islamistischen Täter, Mitglieder der Boko-Haram-Splittergruppe «Islamic State in Western Africa» (ISWAP), hatten am vergangenen Mittwoch ein Video von der Erschiessung ihrer Geiseln verbreitet, das für einige Stunden auf YouTube sichtbar war, bevor es entfernt wurde. Es zeigt die Männer, knieend und mit verbundenen Augen, und ihre Mörder mit AK-47-Gewehren hinter ihnen. Ein Entführer erklärte auf dem Video, die Helfer würden getötet, weil sie für «Ungläubige» arbeiteten. Sie warnten alle Christen, dies würde auch «ihr Schicksal» sein, wenn sie nicht aufhörten, das Evangelium zu verbreiten und nicht zu Allah zurückkehrten. Dann erschossen sie ihre Geiseln.

Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari machte die islamistische Terrormiliz Boko Haram für die Verbrechen verantwortlich und kündigte wieder einmal deren vollständige Eliminierung an.

Boko Haram-Terror dauert schon über zehn Jahre

Im Nordosten Nigerias terrorisieren Islamisten, allen voran die Terrorgruppe Boko Haram, seit über zehn Jahren zahlreiche Gebiete. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind dabei mehr als 36'000 Menschen getötet worden und zwei Millionen geflohen. Auch in den Nachbarstaaten Kamerun, Niger und Tschad überfallen die Milizen Polizeiposten und brennen Dörfer nieder.

Zum Thema:
Anzeichen wie in Ruanda: «Nigeria könnte nächstes Ruanda oder Darfur werden»
Nach Boko Haram-Angriffen: Neue Hoffnung und Wachstum im Norden Nigerias
Allein 100 Morde im Januar: Nigeria: Fünf Millionen marschieren gegen Gewalt an Christen

Datum: 28.07.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today / evangelisch.de

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