Kundgebung in Bern

Christliche Ostmission demonstrierte gegen Menschenhandel

Am 17. Oktober 2020 proklamierten um die 300 Personen gegen Menschenhandel auf dem Waisenhausplatz in Bern. Sie schweigen nicht länger, sondern geben den weltweit 40 Millionen Opfern von Menschenhandel eine Stimme. Moderiert wurde dies von PR-Beraterin Brigitte Frei.

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Kundgebung zum Menschenhandel in Bern (Bild: Christliche Ostmission)
Letzten Samstag, 17. Oktober 2020, fand die Kundgebung «Menschenhandel ist grausam – schweigen auch!» statt. Viele verschiedene Referenten äusserten sich zu diesem Thema. Darunter auch Gallus Tannheimer, Leiter der Christlichen Ostmission (COM), welcher zu dieser Kundgebung aufrief. Er erzählte, dass sie als COM durch die langjährige Projektarbeit in Osteuropa und Asien bereits vor 20 Jahren auf diese Problematik gestossen sind. Aus diesem Grund wollen sie einen Beitrag zur Sensibilisierung in der Schweiz leisten und den Opfern eine kraftvolle Stimme geben.

Mehr Handlungsbedarf in der Politik

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Manfred Paulus
Manfred Paulus, ehemaliger Kriminalhauptkommissar und Autor mehrerer Bücher zum Thema Menschenhandel, zeigte auf, wie die Polizei wegen unklarer Gesetzgebung und mangelnder Ressourcen in ihren Ermittlungen oft anstehen. Auch weil sie gegen die professionell organisierte und modernste Technik ausgestatten Mafia-Organisationen vielfach keine Chance haben. Darum braucht es dringend ein Aufstehen der Zivilgesellschaft, die von unten mehr Druck auf die Politik ausüben.

Dem doppelte auch die Nationalrätin und EVP-Präsidentin Marianne Streiff nach. Sie betonte, dass das Thema Menschenhandel in der Politik dringend grössere Priorität brauche. Bereits 2019 verabschiedete die EVP die Resolution «Menschen sind keine Ware». Die Resolution forderte unter anderem Ressourcen für eine effektive Strafverfolgung und einen Straftatbestand für Arbeitsausbeutung. (Livenet berichtete)

Sensibilisierung muss weiter gehen

An der Kundgebung zeigte sich, dass Ignoranz, fehlendes Wissen, Schweigen und Wegsehen diese Verbrechen fördern. Beatrice Käufeler, Projektleiterin gegen Menschenhandel bei der COM, erwähnte, dass die Pandemie dazu beitragen wird, dass immer mehr Menschen in Gefahr stehen, ausgebeutet werden. Darum möche die Christliche Ostmission ihr Engagement gegen Menschenhandel erweitern und bereitet jetzt schon für den 29.  Mai 2021 eine Grosskundgebung vor.

Impressionen der Kundgebung in Bern:

Zur Webseite:
Christliche Ostmission

Zum Thema:
Weltweit rund 27 Millionen Opfer: Kundgebung zum Menschenhandel
Livenet-Talk zu Menschenhandel: «Es braucht ein Aufstehen der Zivilgesellschaft»
Sexuelle Gewalt: «SchattenDasein» – eine Kampagne gegen Menschenhandel

Datum: 21.10.2020
Autor: Nora Baumgartner / Ueli Haldemann
Quelle: Livenet / Christliche Ostmission

Kommentare

Danke für den sehr guten und zutreffenden Bericht! Schweizer demonstrierten gegen den Menschenhandel, nicht nur die COM. Ein Teilnehmer.

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