Studie über 14 Jahre

Religiöse Kinder sind körperlich und geistig gesünder

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Kinder, die religiös erzogen werden, haben mit zunehmendem Alter die Chance auf eine bessere körperliche und geistige Gesundheit. Dies ist das Resultat einer neuen Studie der «Harvard's T.H. Chan School of Public Health».

Die Studie wurde letzte Woche im «American Journal of Epidemiology» veröffentlicht und sie stellt fest, dass Menschen, die in ihrer Freizeit beten oder meditieren, später im Leben ein geringeres Risiko für Drogenmissbrauch und Depressionen hatten.

Tausende Personen untersucht

Die Forscher betrachteten Daten von Stichprobengrössen zwischen 5'681 Personen und 7'458 Personen. Ihre Teilnehmer stammten aus der «Nurses' Health Study II» und der «Next-Generation Growing Up Today Study» (GUTS) und wurden über einen Zeitraum von rund 14 Jahren beobachtet.

Gemäss der Zusammenfassung der Studie interessierten sich die Forscher für «die Assoziationen religiösen Engagements von der späten Kindheit bis zum Einstieg ins Erwachsenenalter (einschliesslich Gottesdienstbesuch und Gebet oder Meditation) mit einem breiten Spektrum an psychologischem Wohlbefinden, psychischer Gesundheit, Gesundheitsverhalten, körperlicher Gesundheit und Charakterstärke im jungen Erwachsenenalter».

Eher geringer Drogenkonsum

Die Forscher konnten aus den Daten den Schluss ziehen, dass Kinder, die mindestens einmal pro Woche an Gottesdiensten teilnahmen, etwa 18 Prozent häufiger angaben, in ihren 20er Jahren glücklich zu sein als diejenigen, die nicht an Gottesdiensten teilnahmen. Die gleichen Kinder waren auch etwa 30 Prozent häufiger ehrenamtlich tätig und es war zu 33 Prozent weniger wahrscheinlich, dass sie im jungen Erwachsenenalter Drogen konsumieren.

Das Team betrachtete nicht nur die Anwesenheit der Teilnehmer in Gottesdiensten, sondern mass auch, wie viel sie in ihrer Freizeit beteten oder meditierten. Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die jeden Tag beteten oder meditierten, mehr Lebenszufriedenheit hatten, in der Lage waren, Emotionen besser zu verarbeiten, und eher bereit waren, zu verzeihen als diejenigen, die das nicht taten.

Erkenntnisse wichtig für Erziehungspraktiken

«Diese Ergebnisse sind sowohl für unser Verständnis von Gesundheit als auch für unser Verständnis von Erziehungspraktiken wichtig», sagte die Studienautorin Ying Chen. «Viele Kinder werden religiös erzogen, und unsere Studie zeigt, dass dies ihr Gesundheitsverhalten, ihre psychische Gesundheit sowie ihr allgemeines Glück und Wohlbefinden stark beeinflussen kann.»

Frühere Studien haben ähnliche Zusammenhänge vorgeschlagen, die darauf hindeuten, dass Menschen, die an eine höhere Macht glauben, widerstandsfähiger gegen Stress sind, die Symptome von Depressionen reduziert und ihre Aufmerksamkeit und Kreativität verstärkt werden.

Zur Originalstudie:
Harvard T.H. Chan School of Public Health 

Zum Thema:
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Datum: 26.09.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / Christian Headlines

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