Symbolische Übergabe

Monterrey soll Jesus gehören

Die Bürgermeisterin der Stadt Monterrey in Mexiko übergab bei einer Veranstaltung evangelischer Pastoren und Organisationen am vergangenen Samstag (8. Juni) symbolisch die Stadt an Jesus Christus. 

Ein symbolischer Akt hat in Mexiko viel Staub aufgewirbelt. Margarita Arellanes, Bürgermeisterin von Monterrey, war von der Allianz evangelischer Pastoren zur Veranstaltung «Monterrey ora» («Monterrey betet») eingeladen worden. In ihrer Ansprache sagte die bekennende Katholikin: «Heute überreiche ich die Stadt Monterrey an unseren Herrn Jesus Christus, damit sein Reich des Friedens und des Segens sich hier ausbreitet. Ich öffne Gott die Türen dieses Bürgermeisteramtes, damit er als höchste Autorität regiert. Ich weiss, dass wir ohne seine Gegenwart und Hilfe keinen Erfolg haben werden. Ich bitte Gott, dass er in diese Stadt kommt, hier Wohnung nimmt und in das Herz jedes Bewohners einkehrt.» Im Anschluss übergab Arellanes symbolisch eine Plakette der Stadt an zwei Kinder.

Verwaltungsstrafe gefordert

Die siebenminütige Rede der Bürgermeisterin wurde von einem Teilnehmer aufgenommen und im Internet veröffentlicht. Sofort entfachte sich eine Diskussion. Politiker verschiedener Parteien sowie Bürgerrechtsorganisationen Mexikos empfanden den Akt als eine «Beleidung des historischen Prinzips der Trennung von Kirche und Staat». Miguel Barbosa der Partei PRD sagte auch, dass ihre Worte «Angst vor der Machtausübung» in ihrer Position widerspiegelten. Die Politiker forderten die Regierung auf, eine amtliche Untersuchung vorzunehmen und eine Verwaltungsstrafe zu verhängen.

Zwei mexikanische Bürgerrechtsorganisationen, «Zihuame Mochilla» und «Ciudadanos en Apoyo a los Derechos Humanos» («Bürger unterstützen die Menschenrechte») bezeichneten den symbolischen Akt der Bürgermeisterin ausserdem als antidemokratisch: «Sie vergisst, dass die Stadt allen gehört, sowohl den Menschen, die ihren christlichen Glauben teilen, als auch denjenigen, die anderen Religionen angehören und Atheisten.»

Anschliessende Entschuldigung

In einer Pressekonferenz im Anschluss an die Veranstaltung erklärte Margarita Arellanes, dass sie nicht als Bürgermeisterin, sondern als Privatperson die Gebetsveranstaltung besucht habe. Sie entschuldigte sich bei den Bewohnern der Stadt, die sich eventuell durch ihre Worte angegriffen gefühlt hatten und erklärte, dass sie jede Religion der Bewohner Monterreys respektiere.

Auch Stadträte anderer Städte Mexikos haben in vergangenen Jahren ähnliche Übergaben ihrer Städte an Gott gemacht.

Rede der Bürgermeisterin (in spanischer Sprache)

Datum: 15.06.2013
Quelle: Livenet / ProtestanteDigital / noticiacristiana.com

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