Kürzlich trafen sich Papst Franziskus und Kubas Führer Raul Castro, dessen Volk noch immer unter der fortwährenden «Revolution» der Castros leidet. Ob Castro nun doch noch eine späte Menschenliebe entdeckt? Jedenfalls sagt er nach dem Papst-Besuch, dass er wieder beten und zur Kirche gehen wolle.
Raul Castro traf Papst Franziskus im Vatikan.
«Ich will wieder anfangen zu beten und in die Kirche gehen, wenn der Papst in seinem Stil fortfährt», sagte Castro nach seinem Besuch im Vatikan und einer fünfzigminütigen Audienz beim Oberhaupt der römischgesinnten Katholiken.
Seit der Revolution, die in den 1950ern begonnen hatte, wurden die Katholiken im Land unterdrückt, weil der Vatikan in Havanna als Teil des weltweiten Kapitalismus bewertet wurde. In den letzten Jahren versuchte Franziskus, verschiedene Beziehungen wiederherzustellen, so etwa jene zwischen Kuba und den USA.
Zunächst strich «BBC» heraus, dass nicht sicher sei, ob Castro seine Äusserung ernst meine. Doch der kubanische Führer strich heraus, dass er keine Witze mache. Havanna-«BBC»-Korrespondent Will Grant: «Dass der Mann, der die kubanische Revolution mitführte, überhaupt nur darüber Witze machen könnte, zeigt, wie weit die Beziehung zwischen Havanna und Vatikan entfernt war.»
Nicht zwei Herren dienen
Castro fügte an, dass der Papst Jesuit sei und er selber einst auf einer Jesuiten-Schule studiert habe. Zudem verfolge er das Wirken des Papstes genau und er habe dessen Reden gelesen. Die jüngste Messe von Franziskus habe er beeindruckt verlassen.
Im September will das katholische Oberhaupt nun Kuba besuchen. Mehrfach hatte der Papst die Weltökonomie kritisiert, seine Kommentare aber nicht politisch verstanden wissen wollen. In einem Interview hatte der Papst gesagt: «Jesus erklärte, dass man nicht zwei Herren dienen kann, Gott und dem Geld.» Dies sei das Protokoll, nachdem die Menschen gerichtet werden. «In Matthäus (Kapitel 25) steht: 'Ich hatte Hunger, ich hatte Durst, ich war im Gefängnis, ich war krank, ich war nackt und du hast mir geholfen. Du hast mich gekleidet, besucht und dich um mich gekümmert.' Diese Aufmerksamkeit für den Armen ist im Evangelium. Das ist keine Einladung zum Kommunismus und wir ideologisieren ihn nicht, wie es manchmal in der Geschichte geschehen ist.»