Iran-Deal

Verfolgte Kirche wurde links liegen gelassen

Das Atom-Abkommen zwischen Iran und den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland, angeführt von den USA, ist unter Dach und Fach. Evangelische Christen kritisieren, dass die Menschenrechte und der Druck auf Christen aussen vor gelassen worden seien. Zudem sei der Deal schlecht für Israel.

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Beim Atom-Abkommen zwischen Iran und den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland, angeführt von den USA, wurden die (verfolgten) Christen aussen vor gelassen.
Das «American Center for Law and Justice» beklagte, dass der Atom-Deal nach zwanzig Monaten Verhandlungen beispielsweise nicht beinhaltet, dass Saeed Abedini, Pastor aus den USA, freigelassen wird.

Baptisten-Pastor Johnny Hunt geht davon aus, dass die Verhandlungen der Obama-Administration die iranischen Führer ermutigen werden, weiterhin Druck auf Christen auszuüben und gegen Israel zu hetzen. Hunt: «Es dürfte schwierig sein, einer Nation zu vertrauen, die bekannt für ihre religiöse Unterdrückung ist.» Dies auch im Lichte ihrer Ausfälle gegenüber der UNO. «Wir sollten uns fragen, was sich in Irans Verhalten verändert hat, so dass wir ihm in einem Nuklear-Deal vertrauen können.»

Wettrüsten verhindert oder «historischer Fehler»

Durch das historische Abkommen werden verschiedene Sanktionen gegen den Iran gelockert. Präsident Obama erklärt, dass ohne dieses Abkommen ein Wettrüsten zwischen dem Iran und seinen Nachbarn geschehen würde. Zudem basiere der Deal nicht auf Vertrauen sondern auf Kontrolle. «Inspektoren haben rund um die Uhr Zutritt zu den iranischen Anlagen», so Obama zu «Associated Press».

Israels Staatschef Benjamin Netanjahu spricht von einem «historischen Fehler». In der «Jerusalem Post» rechnet er mit «hunderten von Milliarden Dollar», die in den Iran fliessen und die für Terror und Aggressionen gegenüber Nachbarländern eingesetzt werden können.

«Wahlversprechen eingehalten»

Irans Präsident Hassan Rohani dagegen frohlockte laut der «Ha'aretz»: «Allah sei Dank, ich habe mein Wahlversprechen gehalten und die Nuklearkrise gelöst.» Und Syriens Bashar al-Assad erwartet dadurch mehr Hilfe durch den Iran in seinem Krieg gegen den IS.

In diesem Jahr wurden beispielsweise zwei Christen verhaftet, weil sie im Iran Bibeln verteilt hatten. Baptisten-Pastor Bryant Wright: «Die Geschichte zeigt, dass, wenn man dem Bösen gefallen will, oft noch grössere Probleme erzeugt werden, als dass das Gute zum Vorschein tritt.»

Chamenei provoziert bereits

«Die haben auf alles verzichtet», tituliert die Zeitung «Israel Hayom». Verteidigungsminister Mosche Yaalon: «Der Westen hat auf die meisten Forderungen gegenüber dem Blutregime im Iran verzichtet. Der Iran verbreitet in der Welt Terror und wird nun dafür belohnt.»

Von links- bis rechtsorientiert ist man sich auf der politischen Bühne einig, dass dieses Atom-Abkommen mit dem Iran eine Gefahr für Israel darstellt und ein atomares Wettrennen im Nahen Osten zwischen Schiiten und Sunniten entfachen wird, berichtet «Israel heute».

Deutschland Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel reiste nun für drei Tage in den Iran. Zum Auftakt seines dreitägigen Besuchs verteidigte er laut dem «Spiegel» das Existenzrecht Israels, das von Teheran angezweifelt wird. «Für Deutschland muss klar sein: Wer mit uns nachhaltige Beziehungen hat, der kann nicht das Existenzrecht Israels politisch infrage stellen», sagte er kurz nach der Ankunft.

Das Abkommen werde an der Politik gegenüber den «arroganten» Vereinigten Staaten «nichts ändern», sagte Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Der Iran werde in der Nahost-Politik weiterhin im Konflikt mit den USA stehen und auch in Fragen der Weltpolitik nicht mit der Regierung in Washington verhandeln. Der Atom-Deal sei eine Ausnahme gewesen.

Zum Thema:
Kampf für Befreiung: Saeed Abedini seit 1'000 Tagen im Gefängnis
Am Nationalen Gebetsfrühstück: Barack Obama fordert Freiheit für eingesperrten Pastor
Obama trifft Abedinis Frau: «Mein Ziel ist, Saeed wieder nach Hause zu bringen»

Datum: 20.07.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Baptist News / Israel heute

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