Gottesdienste im Schneesturm, auf dem Vorplatz und mit Fotos
Pastoren in
aller Welt werden durch die Verbote und Einschränkungen wegen COVID-19 kreativ,
um die Gottesdienste durchzuführen. Ein alaskischer Pastor predigte während
eines Schneesturms auf einem Schneehaufen, ein anderer sprach vor den Fotos
seiner Gemeindeglieder.
Pastor Nick Bruckner predigt im Schneesturm auf einem Schneehaufen (Bild: Religionnews.com)
Alaska befindet
sich mit 114 bestätigten Corona-Infizierten und drei Toten zwar am unteren Ende der
Liste der betroffenen US-Bundesstaaten, doch auch hier sind seit Wochen Schulen
sowie soziale Treffpunkte wie Cafés, Restaurants und Theater geschlossen, dazu
gehören auch christliche Kirchen. Eine Alternative bietet hierbei das
sonntägliche Treffen im Freien, die Besucher bleiben dabei in ihren Autos.
Doch am
vergangenen 22. März wurde auch das schwierig: Ein heftiger Schneesturm schien
die Menschen vom Besuch abhalten zu wollen. Pastor Nick Bruckner einer
Gemeinde in Unalakleet, einem 800-Seelen-Dorf an der Nordwestküste Alaskas,
liess sich aber nicht einschüchtern: Er stellte sich ohne weiteres auf einen
Schneehaufen und predigte von dort aus. Der starke Wind verblätterte ihm zwar
die Bibelseiten, doch mit einer Plastiktasse schützte er das Mikrofon vor den
Windböen. Vom Smartphone aus spielte er Musik ab und die etwa 35
Gottesdienstbesucher sangen von ihren Autos aus mit und hörten der Predigt zu.
Improvisation
und breites Lächeln
«Improvisation
war das Wort des Tages», erklärte der 35-jährigen Bruckner hinterher. Die Idee
sei ein wenig verrückt gewesen, doch die Gemeindeglieder hätten einander
einfach vermisst. «Alle in den Autos hatten ein breites Lächeln im Gesicht,
weil wir uns die Woche davor nicht versammeln konnten und alle es
vermisst hatten. Zusammen zu sein, auch wenn es keinen Körperkontakt gibt, (…)
wärmt die Herzen der Menschen und hat alle ermutigt, auch mich!» Zu der
multiethnischen Gemeinde gehören rund 90 Mitglieder.
Gemeinsames
Singen auf Vorplatz
Auch in anderen
Teilen der Welt, in denen Versammlungen noch nicht komplett verboten sind, sind
Christen kreativ, um sich trotz allem am Sonntag versammeln zu können. Eine
Gemeinde in Rumänien etwa versammelte sich auf dem Vorplatz der Kirche. In Reihen mit
einem 2-Meter-Abstand stellten sich die Gemeindeglieder auf, hörten die
Predigt und sangen gemeinsam Anbetungslieder. Das Video der Gemeinde drehte seine Runden in den sozialen
Medien.
Predigt vor
leeren Stühlen
Ebenfalls kreativ
wurde ein Pastor in Fortaleza, Brasilien: David Goes, Pastor einer Megakirche
der Pfingstgemeinde God's Assemblies, muss derzeit die Predigt vor leeren
Stuhlreihen halten, da Versammlungen in Brasilien verboten sind. Um dies aber
nicht so steril wirken zu lassen, klebte er ein Foto von jedem Gemeindeglied
auf je einen Stuhl der Gemeinde und schaute beim Predigen auf die Fotos.
Hier ein Einblick in den Gottesdienst der erwähnten rumänischen Kirche: