«Ehefrau» (14) auf der Flucht

Mairas Entführer droht mit Auslöschung ihrer Familie

Die erst 14-jährige, entführte Christin Maira Shabbaz wurde zu ihrem Entführer als dessen Ehefrau zurückgeschickt (Livenet berichtete). Nun ist sie geflohen. Ihr «Mann» droht nun, sie und ihre Eltern und Geschwister zu töten.

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Maira Shahbaz (Bild: ACN International)
Von ihrem «Ehemann» war Maira am 28. April 2020 mit Hilfe von Komplizen auf offener Strasse entführt worden. Mit einer gefälschten Heiratsurkunde wurde die 14-jährige Christin als 18-jährige Muslimin ausgewiesen. Vor Gericht konnte nun im Sommer sowohl anhand ihrer Geburtsurkunde sowie Schulzeugnissen bewiesen werden, dass Maira erst 14 Jahre alt ist.

Dennoch wurde sie – entgegen pakistanischem Recht – zu ihrem «Ehemann» zurückgeschickt. Sie floh und erklärte auf einer Polizeistation, dass sie mehrfach vergewaltigt und dabei gefilmt worden war. Doch weder die Behörden noch ein Frauenhaus boten ihr Schutz.

«Ehemann» droht mit Mord

Schutz boten ihr die pakistanischen Behörden trotzdem keinen. Ihr «Ehemann» Tariq Nakash ist nun auf der Jagd nach ihr. Schon im Vorfeld hatte er die 14-Jährige eingeschüchtert, ihre Familie umzubringen, wenn sie vor Gericht nicht sage, dass sie freiwillig zum Islam konvertiert sei und ihn aus freien Stücken geheiratet habe. Sie sei gezwungen worden, Papiere zu unterschreiben und erklärte auch, dass sie nie Muslimin geworden sei. «Ich wurde gezwungen, diese Aussagen in den Gerichtssälen zu machen. Sie drohten, uns alle zu töten.»

Maira und ihre Familie müssen nun fliehen. Ein Freund der Familie sagte zu «Kirche in Not»: «Maira ist traumatisiert und kann nicht sprechen. Wir möchten sie zu einem Arzt bringen, aber wir haben Angst, dass wir entdeckt werden.»

Klage läuft

Mairas Anwalt sagt, dass Polizeischutz für das Mädchen beantragt worden sei, weil Tariq eine ernsthafte Bedrohung für ihr Leben darstelle. «Der Richter hat dem regionalen Polizeibeamten befohlen, für Mairas Sicherheit zu sorgen und auch das Video zu untersuchen, mit dem sie erpresst wurde.» Der Anwalt, sein Name ist Sumera Wilson, erklärte weiter: «Ich habe auch eine Klage auf Annullierung ihrer Ehe und Zwangskonvertierung vor dem Familiengericht eingereicht.»

Doch auch ihr «Mann» hat Klage eingereicht, gegen Mairas Mutter und andere Verwandte, laut ihm sei seine «rechtmässig verheiratete Frau» gewaltsam aus seiner Wohnung weggenommen worden.

In Pakistan, nach Indonesien das Land mit der zweithöchsten Anzahl Muslime, sind rund 1'000 christliche und hinduistische Mädchen von Zwangsislamisierung und Zwangsehe betroffen.

Zum Thema:
Vom Gericht entschieden: 14-Jährige muss als Ehefrau zu ihrem Entführer zurück
Pakistan: 40 unschuldige Christen freigesprochen
Um Übergriffe zu vermeiden: Christliche Eltern geben Kindern in Pakistan muslimische Namen

Datum: 31.08.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Nau.ch / Morning Star News / Vatican News / Kirche in Not

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