Ohne Urteil festgehalten

Eritrea: 70 Christen aus Gefängnis freigekommen

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70 Christen mit orthodoxem und evangelischem Hintergrund sind in Eritrea aus dem Gefängnis entlassen worden. Sie wurden ohne Anklage oder Urteil festgehalten. 

Wie die britische Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide (CSW) jetzt mitteilte, wurden die meisten Gefangenen am 1. Februar aus den Gefängnissen von Mai Serwa und Adi Abeito, beide in der Nähe der Hauptstadt Asmara, entlassen. Sie sassen – zum Teil seit Jahren – ohne Anklage im Gefängnis und «hätten nie eingesperrt werden dürfen», wie CSW mitteilte. Ihre Gefängnisstrafen betrugen zwischen zwei und zwölf Jahren. Unter den Freigelassenen sind sechs Frauen, die auf einer Strasse wegen «Betens in der Öffentlichkeit» festgenommen worden waren.

Bereits im Dezember warn 24 Angehörige der Zeugen Jehovas freigelassen worden, unter ihnen die Gewissenshäftlinge Paulos Eyasu, Isaac Mogos und Negede Teklemariam, die seit 26 Jahren im Gefängnis sassen.

Ablenkungsmanöver?

Obwohl die Freilassung der religiösen Gefangenen ein richtiger Schritt sei, erklärte CSW, dass Eritrea eventuell die öffentliche Meinung von ihrem Engagement in der äthiopischen Region Tigray ablenken wolle. Im Kampf in Tigray sind eritreische Truppen beschuldigt worden, Gewaltakte begangen zu haben, die Kriegsverbrechen oder sogar Genozid darstellten.

Der Gründer und Präsident von CSW, Mervyn Thomas, erklärte: «Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Eritrea auszüben, alle religiösen und Gewissensgefangenen sofort und bedingungslos freizulassen. Wir rufen auch dringend dazu auf, die Krise in Tigray sofort zu beenden. Das kann durch Waffenembargos gegen die kriegführenden Parteien geschehen und durch Sanktionen gegen die Führer von Äthiopien und Eritrea, die die letzte Verantwortung für die Menschenrechtsverletzungen tragen, die offenbar durch ihre jeweiligen Streitkräfte begangen werden.»

Zum Thema:
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Datum: 11.02.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

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