Ein neuer Beschluss der israelischen Regierung könnte
die europäische Abhängigkeit von russischem Gas abfedern. Dem Entscheid ging
eine Bitte um Hilfe seitens der EU voraus.
Europa braucht dringend Alternativen zum russischen
Gas. Deshalb werden neue Lizenzen an Unternehmen vergeben, die vor der Küste Israels
nach Gas suchen wollen.
Damit wird ein Beschluss aus dem vergangenen Jahr
rückgängig gemacht. Eigentlich hatte sich Israel auf erneuerbare Energien
fokussieren wollen, aufgrund der politischen Weltlage kehrte die
Regierungsspitze des Heiligen Landes aber auf den Entscheid zurück.
«Israel setzt sich dafür ein, Europa bei der
Diversifizierung seiner Energiequellen zu unterstützen», sagte Energieministerin
Karin Elharrar laut dem Portal «Israel heute».
EU bat Israel um Hilfe
Gleichzeitig hilft dies auch Israels Nachbar Ägypten sowie
europäischen Ländern, da neue Entdeckungen es ermöglichen, noch mehr Gas an
Nachbarn und in die Region zu exportieren. Weiter kann dies dazu beitragen, den Kohleverbrauch zu
verringern – Kohlekraftwerke stossen, wie
Gaskraftwerke, über das doppelte an Emissionen aus.
Bereits Ende März fragte der EU-Kommissar für Energie, Kadri Simson, Israel um Hilfe bei der Deckung des europäischen Energiebedarfs, berichtet «Israel
heute». Im Gespräch wurde klar, dass mehrere EU-Mitgliedstaaten auf die
Kohleverstromung zurückgreifen müssten, sollten nicht genügend alternative
Quellen für das von ihnen benötigte Erdgas zu finden sein.
Enorme Gasreserven
Das israelische Energieministerium spricht gegenwärtig von 800
Milliarden Kubikmeter Gasreserven und vermutet, dass noch rund 1'200 Milliarden
weitere Kubikmeter gefunden werden könnten.
In Israel wird der
Export als wenig riskant angesehen. Einerseits sind die eigenen Reserven
bereits gross und andererseits: Je mehr Gas gefunden wird, desto grösser ist
die nachgewiesene Reserve. Jeder Exportvertrag enthält eine Notfall-Klausel. Im
Fall einer Notsituation hätte Israel bei einem Engpass den Vorrang.