«Reli» deutlich beliebter als humanistische Lebenskunde
Viele Berliner Schüler entscheiden sich für den freiwilligen Religionsunterricht, die Mehrheit hierbei für evangelische Religion. Allerdings ist das Interesse in der Grundschule deutlich höher als in den höheren Klassen.
An Berliner Schulen ist der Religionsunterricht – anders als in vielen anderen Bundesländern – ein freiwilliges Schulfach. Trotzdem nehmen rund die Hälfte aller Schüler (176'000 von insgesamt 346'000 Schülern) am Religions- und Weltanschauungsunterricht teil, der von den verschiedenen religiösen Gemeinschaften sowie dem (atheistischen) Humanistischen Verband gestaltet wird. Dies zeigen die jüngsten Teilnehmerzahlen, die vor wenigen Tagen von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft veröffentlicht wurden.
Bemerkenswert ist, dass deutlich mehr Schüler sich für den evangelischen Religionsunterricht entscheiden (80'000 Teilnehmer) als für den humanistischen Lebenskundeunterricht (63'000 Teilnehmer). Am katholischen Reli-Unterricht nehmen rund 24'000 Schüler teil, am Unterricht, der von der Islamischen Föderation angeboten wird, sind es rund 5'000 Schüler.
Grösseres Interesse bei Grundschülern
Die aktuellen Zahlen, die sich seit dem Vorjahr nur geringfügig geändert haben, zeigen ausserdem, dass in der Grundschule das Interesse am Religionsunterricht deutlich höher ist. Hier nehmen rund 74 Prozent der Grundschüler teil. Ab der siebten Klasse, in der Ethik zum Pflichtfach wird, beteiligen sich nur noch rund 25 Prozent, in der Oberstufe nur noch 12 Prozent der Schüler.
Zuschüsse erhöht
Währenddessen hat das Land Brandenburg seinen Zuschuss zum Religions- und Weltanschauungsunterricht erheblich erhöht. Wie rbb-online.de berichtet, solle damit «Zuwendung, Menschlichkeit und Miteinander» in den Schülern verankert und so ein Gegengewicht zum «raueren gesellschaftlichen Klima» gesetzt werden, so die Landesregierung. Hierzu leisteten die Kirchen und der Humanistische Verband in den Schulen einen wichtigen Beitrag. Laut Bildungsministerium haben beide Kirchen gut eine Million Euro zusätzlich für die Finanzierung des Unterrichts erhalten, der Humanistische Verband erhält zusätzlich 47'000 Euro.