Schüler der Westschweiz

Deine Schule, deine Verantwortung

Sie verteilen Bibeln vor den Schulen und laden Klassenkameraden zu Gebetstreffen: Schüler in der Westschweiz, die Jesus bekanntmachen wollen.
Silvain und Julie K. leiten den Schweizer Zweig von «New Generation», einem Werk, das Schülern den christlichen Glauben näherbringt. Die beiden gehen aber nicht selbst in die Klassenzimmer. Das tun vielmehr Jugendliche, die die jeweilige Schule besuchen.

Julie K.: «Sie verteilen eine Bibel, die auf junge Leute zugeschnitten ist, aber auch Gebackenes und Lutscher, zum Beispiel an Ostern oder Weihnachten.» Christliche Schüler würden ihre Kollegen zum Treff in ein Schulzimmer oder einen Jugendraum einladen. Julie K.: «Sie essen und spielen zusammen, und jemand hält eine kurze Ansprache über den Glauben, etwa durch einen Lebensbericht.»

Kaugummis klauben

Manchmal zeige ein Schüler eine Rolle Klopapier und erkläre, dass man sich ja auf der Toilette reinigt. Im Leben sei es dasselbe: Jesus reinigt uns von den Sünden. Julie: «Die 14-Jährigen werden so abgeholt.»

Die Jugendlichen von «New Generation» setzen sich auch ganz praktisch ein. Sie helfen dem Abwart, wenn er das Gebäude putzen und Kaugummis unter den Stühlen wegklauben muss. Auf diese Weise zeigten sie auch der Schulleitung, dass ihnen die Schule wichtig ist.

Schüler in Verantwortung

Dafür müssen die Jugendlichen sich überwinden, sagt Julies Mann Silvain K. «Wir sagen ihnen: ‚Deine Schule ist deine Verantwortung, und niemand anderes hat so einen Zugang zu seinen Mitschülern wie du selber; kein Pastor, kein Prediger!‘ Niemand spricht die Sprache der Klassenkameraden so wie sie. Sie haben einen natürlichen Zugang.»

Jeder Mensch verbringt einen Teil seines Lebens als Schüler. «Erreichen wir die Schule, dann erreichen wir alle», erklärt Silvain den Einsatz und schiebt eine Statistik nach: «95 Prozent der Christen fanden ihren Glauben vor dem 20. Lebensjahr.»

Einer für alle

«New Generation» wurde 1996 in Oslo (Norwegen) gegründet. Es breitete sich aus nach Schweden, später nach Kanada, auf die Philippinen, nach Russland, Singapur und in weitere Länder. In der Westschweiz engagieren sich zwanzig Jugendgruppen in ihren Schulen, so in Neuenburg und Genf.

Unterstützung leistet in der Schweiz ein Volontär für ein Jahr. Er hat zuvor ebenfalls ein Jahr lang in Norwegen gearbeitet. Silvain K.: «Er besucht die Gruppen und macht den Schülern Mut. Daneben betreut er die Website und stellt die Arbeit in christlichen Gemeinden vor. Es ist wichtig, dass auch Gemeindeleiter hinter den Jugendlichen stehen.»

2000 Bibeln verteilt

Weltweit haben Schüler nach Angaben der Organisation bereits 150'000 Bibeln an ihren Schulen verteilt. Die «New-Generation»-Bibel beinhaltet neben dem Bibeltext Lebensberichte von Schülern und einen Hintergrundbeitrag, der die Person von Jesus und den Weg zu ihm beschreibt. In der Schweiz haben Jugendliche bislang über 2000 Bibeln verschenkt. Ein Exemplar kostet sie 5.50 Franken (rund 3,50 Euro). Das Geld verdienen sich die Schüler mit Kuchenbacken und anderen Aktionen.

An einer Schule habe sich der Direktor gegen die Verteilung gewendet. «Er sagte den Schülern, sie könnten sie ja auf der Treppe abgeben», erzählt Julie K. «Ich war im Laden gegenüber und hab gesehen, dass manche sich ein zweites Mal in der Reihe anstellten, um noch eine Bibel zu bekommen. Mich selbst hatten die Verteiler nicht gekannt. Als ich auch hinging, wollten sie mir auch unbedingt eine geben. Ich sagte, ich hätte schon eine. Sie fragten mich: Sind Sie sicher, dass Sie keine wollen?»

Website:
www.newgeneration-suisse.ch
Infos zum «New-Generation»-Tag vom 26. bis 27. September 2008

Datum: 26.08.2008
Quelle: Livenet

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