Mit Hilfe aus der Schweiz

Schule schafft Frieden unter Ethnien

Das «Kinderwerk Lima» wirkt mittlerweile auch in Burundi. Durch das Engagement erhalten mehrere hundert Kinder eine Schulbildung. Darüber hinaus wird auch der Frieden zwischen den Ethnien gefördert, denn auf der Schule lernen sich nicht nur Hutu- und Tutsi-Kinder kennen, sondern auch die von beiden Seiten noch verschiedentlich diskriminierten Batwa-Pygmäen.

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v.l.n.r.: Donatien Ndagjimana, Onesphone Manirakiza und Hanspeter Bürkler
Bereits seit längerem ermöglicht die Schule der einheimischen Organisation «Harvest Initiatives» mehreren hundert Kindern in Burundi Bildung. «Die Schule lief bereits, aber es war wirtschaftlich eng», manchmal konnten die Lehrer nicht bezahlt werden, erinnert sich Onesphone Manirakiza im Gespräch mit Livenet. Er leitete die Schule während 15 Jahren als Direktor und arbeitet heute für eine britische Organisation, die mehrere christliche Werke unterstützt.

Willkommen war deshalb, dass das schweizerische «Kinderwerk Lima» sich ab 2015 auch im westafrikanischen Staat engagieren wollte. Das Werk seinerseits wollte sein Know-how multiplizieren, indem es die rund 50-jährige Erfahrung aus Peru und mittlerweile weiteren Nationen Südamerikas in andere Länder trägt.

Bibelstudium inklusive

Der Hauptschwerpunkt der Schule liegt auf dem Unterricht, dazu kommt ein Nahrungsprogramm für die Schüler. «Wir hatten kürzlich eine Hungerkrise und konnten Familien ernähren. Es geht uns um die Ausbildung, gleichzeitig werden die Probleme aber nicht ignoriert.»

Donatien Ndagjimana, Nationalleiter von «Harvest Initiatives» und Direktor der Schule, sagt, dass mehr als 1'300 Menschen von den Programmen profitieren. «Wir geben den Kindern gute Werte weiter. Dazu gehört jeweils ein Kids-Camp mit Bibelstudium.» Der Unterricht dauert von Montag bis Freitag von 7.30 bis 13.00 Uhr. Um 10.00 Uhr gibt es ein Essen. Zudem werden die Aufgaben in der Schule erledigt, da der Nachwuchs daheim manchmal noch helfen muss.

Frieden unter Ethnien schaffen

«Wir überlegten, wo wir zusätzlich Hilfe leisten und gleichzeitig das Evangelium weitergeben können», erinnert sich Hanspeter Bürkler, Präsident des Schweizer Zweigs vom «Kinderwerk Lima». Zudem wollte man nicht von null an beginnen, sondern Partner einer bestehenden Institution werden. «Es war ein Geschenk Gottes, dass wir 'Harvest' finden und mit ihnen vorangehen konnten.»

Kinder aller ethnischen Gruppen profitieren von der Bildung, sagt Donatien Ndagjimana. «Hierbei gibt es keine Probleme, auch die Batwa-Kinder sind integriert.» Dies geschieht zum Beispiel während des gemeinsamen Essens. «Daheim ist es den Hutu- und Tutsi-Kindern nicht erlaubt, sich mit Batwa zu treffen.» Ihm selbst sei dies während seiner Kindheit ebenfalls verboten gewesen.

Das Miteinander funktioniert

Doch auf der Schule funktioniere das Miteinander. «Das ist ein grosser Erfolg. Wir haben 40 Prozent Batwa, darauf achten wir beim Rekrutieren.» Die Arbeit werde von der Regierung gern gesehen, das Land wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Bildung der Batwa wird durch Patenschaften aus der Schweiz ermöglicht, die anderen Kinder zahlen Schulgeld.

Onesphone Manirakiza: «Die Hutu und Tutsi kommen teils aus guten Familien, das hilft den Batwa beim Integrieren zusätzlich.» Die Hoffnung dieses Volkes könne vergrössert werden, indem ihre künftigen Leiter grossgezogen werden. Und die Kinder würden sich ansonsten gegenseitig nicht kennenlernen.

Das Ziel sei nun, in weiteren Gegenden Schulen aufzubauen. Gegenwärtig werden Leute für Kurzzeiteinsätze im Land gesucht.

«Vor 15 Jahren machten wir eine Entwicklung in Lateinamerika durch», erinnert sich Hanspeter Bürkler. Das System wurde geändert, «es ist nicht der Lehrer, der lehrt, und die Schüler lernen alles auswendig». Sondern wie in der Schweiz, wo sich die Kinder aktiver am Unterricht beteiligen und sich ihr Wissen erarbeiten.

Zur Webseite:
Kinderhilfswerk Lima

Zum Thema:
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Datum: 13.10.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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