Dritter Gottesdienst

«Ein Segen für die Reformierten in Basel»

Dass eine landeskirchliche Gemeinde sich nicht um genügend Besucher des Sonntags-Gottesdienstes sorgen muss, sondern nach dem zweiten gar noch einen dritten Gottesdienst ansetzt, hat in Basel Aufsehen erregt.

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Gellertkirche Basel
«Kirche in der Krise? Die Gellertkirche ist für die Reformierten ein Segen», titelte die TagesWoche auf ihrem Online-Portal euphorisch. Während die Basler Schweizermeister bei den Kirchenaustritten seien, ziehe die Gellertkirche immer mehr Menschen an, so die Zeitung. Um dem Geheimnis hinter dem Phänomen näher zu kommen, besuchte die Autorin Andrea Fopp eigens das Weihnachtsmusical und einen Gottesdienst in der Gellertkirche. Und sie beschreibt den ungewöhnlichen Stil des Abend-Gottesdienstes mit Band und Lobpreis.

Das «Erfolgsgeheimnis»

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Screenshot des TagesWoche-Artikels
Die Autorin sucht nach dem Erfolgsgeheimnis und kommt zum Schluss: Gottes Segen und zielgruppengerechte Angebote. Aus Sicht der Gläubigen verdanke die Gellertkirche diesen Erfolg «Gottes Segen». «Es ist ein grosser Hunger da nach Gottes Liebe, Rettung, Weisung und seiner Freisetzung», zitiert sie Pfarrer Dominic Reifler. Doch die Gellertgemeinde tue auch einiges, um «Gottes Segen auszulösen»: «Sie gibt den Besucherinnen und Besuchern ihr täglich Brot.»

«Ausdifferenzierung des Angebots»

Wesentlich nüchterner vermeldet die Informationsstelle der Basler Kirche den Start des dritten Sonntags-Gottesdienstes ab dem 21. Januar: «Die Gellertkirche reagiert so auf die grosse Nachfrage am Sonntag. Der dritte Gottesdienst erlaubt zudem eine weitere Ausdifferenzierung des Angebots.» Die Gottesdienste finden um 9:30 Uhr, um 11:30 Uhr und um 19:07 Uhr (also um Sieben nach Sieben) statt. Die drei Gottesdienste sind unterschiedlich gestaltet und richten sich an verschiedene Zielgruppen:

Der Klassiker

Der erste Gottesdienst um halb Zehn Uhr ist der Klassiker: Die Gemeinde feiert klassisch Gottesdienst mit Orgel und Kirchenliedern, ergänzt um moderne Anbetungsmusik, Interviews, einer lebensnahen Predigt in Schriftsprache und einem Gebets-Angebot.

Der Moderne

Der zweite Gottesdienst um halb Zwölf ist der Moderne: Die Gemeinde feiert Gottesdienst mit Anbetungs-Band und einer lebensnahen Predigt in Mundart. Der Gottesdienst ist moderiert, es gibt Interviews und ein Gebets-Angebot.

Der Frische

Den dritten Gottesdienst um Sieben nach Sieben bezeichnet die Gellertkirche als den «Frischen»: Die Gemeinde feiert Gottesdienst mit einer Worship-Band, einer lebensnahen Predigt in Mundart, mit Interviews und kreativen Begegnungen, Moderation und einem Gebets-Angebot.

Parallel zu den Gottesdiensten gibt es am Morgen Angebote für Kinder und Jugendliche. Nach dem Gottesdienst lädt das Bistro mit Getränken und einem Imbiss-Angebot zu Begegnung und Austausch ein.

«Wir wollen mit unseren neuen Gottesdienstprofilen und den erweiterten Kinderangeboten insbesondere junge Familien ansprechen, erklärt dazu Christian Peyer, Sozialdiakon der Gellertkirche.

Kirche auch an den Werktagen

Die Gellertkirche gelte als eine der besucherstärksten Landeskirchen der Schweiz, so die Informationsstelle der Basler Reformierten. Dabei beschränke sich die Kirche keineswegs nur auf den Sonntag: «Der tägliche Schülermittagstisch, die Kinderkleiderbörse, kulturelle Projekte mit dem Neutralen Quartierverein St. Alban-Gellert oder das Fussball-Turnier «Gellert-Cup» sind Beispiele dafür, wie lebendig die Gellertkirche ist.»

 

Zur Webseite:
Gellertkirche

Zum Thema:
Glauben wecken und fördern: Wie eine Kirchgemeinde dem Drehtüreffekt entgegenwirkt
Basler Kirche: Kontroverse um Zukunftsperspektiven
Gegenstrategie: Bald ein Pfarrer für 300 Kirchenmitglieder?

Datum: 17.01.2018
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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