100 neue Gemeinden für London

Gemeindegründung: Anglikaner starten «Schule für Pioniere»

Eine neue «Schule für Pioniere» will in London helfen, Laien für die Gründung neuer Gemeinden zu schulen. Das Projekt wird von der Londoner Bischöfin Rev. Sarah Mullally unterstützt.

Zoom
Neu aufgebaute Kirche in Millwall, Ost-London
Das Schulungsprogramm hat zum Ziel, Laien ein Training anzubieten, mit dem sie «fresh expressions of Church», einschliesslich missionaler Gemeinschaften, Projekte und Unternehmen in der ganzen Diözese London ins Leben rufen können. Angesprochen sind sowohl Männer und Frauen, die bereits in der Gemeindegründungsarbeit stehen oder in ihren Kirchen als Pioniere identifiziert worden sind. Es handelt sich um ein Partnerprojekt der (anglikanischen) Missionsorganisation «Church Mission Society» und des «Zentrums für Gemeindegründung und Wachstum».

Von klassischen Autos bis zum Boxen

Laien-Pioniere sollen als «Lehrlinge» lernen, praktische missionale Initiativen ins Leben zu rufen; in der Vergangenheit sind etwa Gruppen für Klassikautos, Musik und Kunst bis hin zu einem Boxclub entstanden, um Menschen zu erreichen, die für normale Kirchen nicht zugänglich sind.

Die Studenten werden in missionaler Spiritualität, kontextueller Mission und dem Aufbau einer Firma geschult – und wie man das alles in der Praxis umsetzt. Die Pioniere sollen ihre Berufung erkennen und verstehen und die praktischen Erfahrungen sammeln, um einen kulturell angepassten «frischen Ausdruck von Kirche» zu gründen.

Neun Jahre Erfahrung

Die «Church Mission Society» (CMS) bietet von ihrem Hauptsitz in Oxford aus bereits seit neun Jahren ein «Leiterschaftsprogramm für Pioniermissionare» an. Dieses erfolgreiche Programm hat die anglikanische Diözese London nun übernommen und lokal angepasst, um Laien in ihrem eigenen Kontext und vor Ort zu schulen. «Diese Zentren bilden ein schnell wachsendes Netzwerk von Pionieren im ganzen Land, das die kirchliche Landschaft verändert und auch für Pioniere in anderen Teilen der Welt ein Ansporn und Beispiel ist», wie der CMS-Direktor für missionale Ausbildung, Jonny Baker, erklärt.   

Ambitioniertes Ziel: 100 neue Gemeinden

Die Diözese London hat sich 2012 das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2020 100 neue Gemeinden, «fresh expressions of Church» und missionale Unternehmen zu gründen. Eine Erhebung im Jahr 2017 zeigt, dass die Kirchenmitgliedschaft in der Diözese seit 2012 um 13 Prozent zugenommen hat. «Das steht im Gegensatz zum nationalen Trend und zeigt ganz klar das Bedürfnis nach Gemeindewachstum und neuen Gründungen», hielt die Diözese in einer Erklärung fest.

Zum Thema:
100 neue Gemeinden: Gemeindegründung in sozial schwachen Gegenden von England
«Fresh Expressions»: Pfarrer ohne Kirchen: Ordinierte Pioniere in England
Es braucht neue Gemeinden: Versteckt sich die Kirche in Europa in der Höhle?

Datum: 19.10.2018
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Livenet-Top 5
Hunderttausende Besucher haben im Jahr 2022 auf die Seiten von Livenet und Jesus.ch geklickt und eine Vielfalt von Artikeln gelesen. Wir haben die...
Sonntag der verfolgten Kirche
Am 20. November ist der «Sonntag der verfolgten Kirche». Blasphemie-Gesetze, dschihadistische Mobs, nationalistische Strömungen – Christen leiden...
Über 20 Gemeinden
Über 20 Kirchen und Werke haben sich zur Ev. Allianz Zürich zusammengeschlossen. «Gemeinsam träumen wir von Gottes Wirken in der Stadt Zürich, wir...
Begegnungs-Tour
Inspiriert durch die Encounter Tour 2021 in Deutschland, initiiert vom Evangelisten Chris Schuller, treffen sich seit April 2022 Christen...

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...