FEG-Präsident Schneeberger

Wie man aus Menschen Verbündete machen kann

An der Frühlings-Delegiertenkonferenz 2019 der FEG Schweiz beleuchtete Präsident Peter Schneeberger in der Kirche im Prisma Rapperswil das Thema Beziehungsintelligenz. Dabei zeigte er auf, wie wirkungsvolle Gemeindearbeit gelingen kann, unterstrich aber auch, was unbedingt vermieden werden muss.

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Peter Schneeberger, Präsident der FEG Schweiz (Bild: Livenet)
«Beziehungen sind ein Schlüssel für ein gelingendes Leben», ist Schneeberger überzeugt und zitierte den Buchautor Stefan F. Gross: «Die Fähigkeit, in deinem beruflichen und privaten Umfeld aus Menschen Verbündete zu machen, ist der stärkste Faktor für einen wirkungsvollen Berufsalltag.» Loyalität, Unterstützung, Freiheit und Lebensqualität stünden dabei im Fokus.

Was tun, wenn der Wolf kommt?

Jesus habe in Johannes-Evangelium Kapitel 10, ab Vers 11  schon vor rund 2000 Jahren festgehalten, dass sich die Welt in einem extrem schlechten Zustand befinde. Schneeberger zitierte weiter aus Jesu Worten: «Ich bin der gute Hirte. Ich bin bereit, mein Leben für die Schafe herzugeben. Einer, der gar kein Hirte ist, sondern die Schafe nur gegen Bezahlung hütet, läuft davon, wenn er den Wolf kommen sieht, und lässt die Schafe im Stich.» Stärker, so Schneeberger, könne man das Thema Beziehungsintelligenz nicht zum Ausdruck bringen.

Der Referent berichtete in der Folge von der Klassenzusammenkunft seiner theologischen Ausbildung. «Einer der Kameraden erzählte aus seinem Leben. Er schilderte seine innere Verlorenheit, weil er in jungen Jahren den beruflichen Weg als Pastor nicht geschafft hatte. Alsdann berichtete er vom Hirten, von Jesus, der ihm im Alter 45 eine neue berufliche Perspektive in der Seelsorge eröffnet habe.» Peter Schneeberger ist überzeugt: «Alle Beziehungsintelligenz fängt mit diesem Hirten Jesus an.»

«Man darf auch mal Dampf ablassen»

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Beziehungspflege an der DV 2019 der FEG Schweiz.
Schneeberger sprach auch eine Eigenart an, die in den Gemeinden keinen Platz haben darf: Das Lästern. «Wer den Ruf anderer zerstört, verspielt auch seinen eigenen», ist der FEG-Präsident überzeugt. Stefan F. Gross sagt dazu: «Lästern macht hässlich. Es macht die Gemeinde hässlich und es erzeugt Misstrauen. Lästern zerstört Beziehungen.»

Es sei, so Schneeberger, auf der anderen Seite wichtig, die eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen und Kritik zu üben. «Du darfst auch mal Dampf ablassen, ohne aber hemmungslos über jemanden hinter seinem Rücken herzuziehen.»

Ein guter Weg sei, weniger Negatives über andere zu sagen und die positiven Botschaften in den Fokus zu stellen: «Setze niemanden in ein schlechtes Licht und lass dich nicht von andern negativ anstecken.» Stefan F. Gross sagt dazu: «Je besser Sie über andere sprechen, desto wohlwollender werden auch die Botschaften klingen, die über Sie selbst in Umlauf gebracht werden!»

Christoph Spycher macht es vor

Schneeberger riet ferner, Rechthaberei und Besserwisserei zu vermeiden. Man solle nicht so tun, als wisse man über alles Bescheid: «Trete nicht so auf, als sei dir kein Thema fremd und als hättest du auf alles eine Antwort. Ein negatives Merkmal des Rechthabens ist der Kampf ums letzte Wort.» Stattdessen mache es Sinn, alle am Tisch in die Lösungsfindung miteinzubinden und so Brücken zu bauen. Man solle die eigene Position so vertreten, dass der andere nicht das Gesicht verliert.

Als gutes Beispiel für einen würdevollen Umgang erwähnte der FEG-Präsident den Sportchef des Fussballclubs BSC Young Boys, Christoph Spycher. «Dem YB-Sportchef gelingt es, auch im Erfolg sympathisch rüberzukommen und den Fokus immer von sich weg auf die anderen Mitarbeiter und die Mannschaft zu richten. Freundlichkeit und Höflichkeit machen Menschen aussergewöhnlich.»

Zum Thema:
Zwei Leiter antworten: Frei- und Landeskirche auf dem Prüfstand
Zum Jahresanfang: Vier Fragen an Peter Schneeberger
Livenet-Talk: Sind Freikirchen selber schuld an negativen Schlagzeilen?

Datum: 04.06.2019
Autor: Daniel Wagner
Quelle: Livenet / FEG

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