Hinsehen und Handeln hilft

Einblick in die Welt bedrohter Christen

Indien, Pakistan, Sudan sowie der Nahe Osten waren die Schwerpunkte der CSI-Tagung 2015. Das Schweizer Werk beweist, dass engagierter Einsatz statt angestrengtes Wegschauen die Not glaubensverfolgter Menschen lindern und Perspektiven schaffen kann.

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CSI setzt sich unter anderem im indischen Bundesstaat Odisha für verfolgte Christen ein.
Bei der Tagung gewährte das Werk einen Einblick in die Projektarbeit in Indien, Pakistan und dem Nahen Osten. «CSI besteht ja nicht nur aus den Mitarbeitern. Das sind ganz viele, unterschiedliche Menschen, die bereit sind, Anteil am Schicksal von Glaubensverfolgten zu nehmen, sich mit der Not auseinander zu setzen und nicht wegzuschauen», strich Benjamin Doberstein, Geschäftsführer des Werks, heraus.

In Indien engagiert sich die Organisation aus Binz (ZH) vor allem im Bundesstaat Odisha, wo Christen unter Verfolgung durch national-religiösen Extremisten zu leiden haben. «Wir unterstützen die juristische Hilfe für Opfer von Übergriffen und engagieren uns im Kampf gegen den Menschenhandel. Daneben unterstützen wir Opfer der Gewaltwelle von 2008 und fördern die Entwicklung in abgelegenen Dörfern.»

Schulen in Slumgebieten

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Benjamin Doberstein
In Pakistan wird der Aufbau von Schulen in Slumgebieten unterstützt. «Schwerpunkt der Arbeit ist derzeit aber die Hilfe für Opfer von Anschlägen. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu Attentaten auf Kirchen.» Durch Partner vor Ort konnte jeweils schnell erste Hilfe gebracht werden. Die Opfer werden aber auch langfristig betreut und unterstützt.

Bekannt wurde CSI überdies durch die Befreiung von Sklaven im Sudan. «Nach vorsichtigen Schätzungen werden noch immer über 20'000 Menschen im Sudan in Sklaverei gehalten, darunter auch solche, die nicht entführt, sondern in die Sklaverei hinein geboren wurden. Leider war die Lösung dieses Problems nicht Teil der Vereinbarungen über die Unabhängigkeit des Südsudans.» Darum geht das Engagement weiter. «Allerdings ist es nicht mehr so einfach, die Betroffenen ausfindig zu machen und frei zu bekommen.»

Beim Nahen Osten nicht wegsehen

Schon länger warnen Benjamin Doberstein und sein Team vor einer religiösen Säuberung im Nahen Osten. «Als wir Ende 2011 die Warnung vor einem drohenden Genozid an religiösen Minderheiten im Nahen Osten veröffentlichten, wurde die Verwendung des Begriffs Genozid von vielen Seiten als Übertreibung bezeichnet. Heute sind Teile des Iraks und Syriens weitgehend religiös gesäubert.»

Die westlichen Mächte und ihre Verbündeten hätten offenbar kein Interesse, religiöse Minderheiten in der Region zu schützen. «Kirchenvertreter im Irak gehen davon aus, dass es in wenigen Jahren keine Christen mehr im Irak geben wird, wenn es im Westen nicht zu einer grundlegenden Strategieänderung kommt. Die Menschen dort wünschen sich nichts sehnlicher, als die Aussicht auf eine friedliche und sichere Zukunft in ihrer Heimat, für sich und ihre Kinder.» Umso wichtiger sei es, dass im Westen in den Hilferufe der Christen in der Region eingestimmt werde und die Politiker hier stärker auf das Problem hingewiesen werden. «Teil davon ist die Petition, welche wir Anfang Dezember an Bundesrat Burkhalter übergeben werden.»

Zur Webseite:
CSI Christian Solidarity International

Zum Thema:
Vier Fragen zum Jahresanfang: Benjamin Doberstein: Es wartet viel Arbeit, weil viele Christen verfolgt werden
CSI-Bericht von John Eibner: Optimismus der Christen in Syrien schwindet
Petition an Burkhalter: Mehr tun für religiöse Minderheiten in Nahost

Datum: 03.11.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

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