Das Medikament «Keytruda» aus Israel hat in der Testphase gute Ergebnisse hervorgebracht. In den USA ist es nun bereits zugelassen.
Der Forscher Gal Markel im Sheba-Ella-Institut.
Die Immunotherapie stärkt das Immunsystem, dieses soll auf diese Weise Krebszellen selbst zerstören. Die Zeitschrift «Israel heute» spricht von einem «bemerkenswerten Sinneswandel», bisher sei vorwiegend auf Chemo- und Strahlentherapie gesetzt worden. Bei diesen Methoden kann jedoch auch gesundes Gewebe zerstört werden.
Das neue Medikament «Keytruda» veranlasst nun das Immunsystem, Krebszellen selbst anzugreifen. Entwickelt wurde es von Forschern um Gal Markel im Sheba-Ella-Institut, für ihn sei klar, dass die Krebsbekämpfung mit der Zeit per Immunotherapie geschehe.
«Balance»
«Jede Sekunde produziert unser Körper defekte Zellen», wird Markel zitiert. «Eine Aufgabe des Immunsystems ist, diese defekten Zellen zu finden und zu zerstören. Dieser Prozess findet in jedem von uns dauernd statt.» Genetisch bedingt oder von der Umwelt initiiert, gehe manchmal etwas schief und die schlechten Zellen reproduzieren sich. Das Immunsystem greift dann diese Zellen an. «Diese antworten wiederum, stellen sich auf die neue Abwehr ein und es entsteht eine Art Balance, in der ein Krebsgeschwür manchmal jahrelang unter der Oberfläche schlummert und nicht ausbricht.»
Zurück zur Normalität
Wenn er bei einer Frau sehe, dass sie einen Knoten in der Brust hat, wisse er, dass die Krebszellen das Immunsystem bereits besiegt hätten und die Balance ausser Kraft sei. «Mit dem neuen Medikament kann dieser Prozess jedoch wieder rückgängig gemacht werden. Das Immunsystem kann dazu angestachelt werden, die Krebszellen anzugreifen und zu zerstören.» Nach einigen Wochen würden die Patienten wieder ein normales Leben führen können, so Gal Markel.