Debatte um Homosexualität

Diskriminierung von Homosexuellen soll bestraft werden

Wer sich abfällig über Homosexuelle äussert, könnte bald strafrechtlich verfolgt werden. Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats hat sich mit 14 zu 10 Stimmen dafür ausgesprochen.

Zoom
Regenbogenflagge der Homosexuellen-Bewegung
Die Anti-Rassismus-Strafnorm soll um die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung erweitert werden, fordert der Walliser Nationalrat Mathias Reynard (SP) in einer parlamentarischen Initiative.

Schweiz folgt internationalem Trend

Im Initiativtext betont Nationalrat Reynard, für die Schweiz sei es Zeit zu handeln. «Es ist inakzeptabel, dass sich einige Personen gegenüber einer Gemeinschaft diskriminierend äussern können». Einige europäische Staaten hätten ihre Gesetzgebung aufgrund der steigenden Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen bereits entsprechend angepasst. Nun soll auch die Schweizer Gesetzgebung zum Kampf gegen Rassendiskriminierung um die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung erweitert werden. Die Diskriminierung aufgrund der Lebensform sei zwar in der Verfassung untersagt, «doch besteht bei der strafrechtlichen Verfolgung von Aufrufen zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung von Menschen eine Gesetzeslücke», so der Initiativtext. Im aktuellen Strafgesetzbuch sei lediglich die Verfolgung der Diskriminierung wegen Rasse, Ethnie oder Religion vorgesehen, nicht jedoch wegen homophober Äusserungen.

Jetzt entscheidet Rechtskommission des Ständerats 

Falls die Rechtskommission des Ständerates dem Anliegen ebenfalls zustimmt, steht einem Gesetzesvorlage nichts mehr im Weg. Über die definitive Inkraftsetzung eines Gesetzes gegen Homophobie würde anschliessend das Parlament befinden.

Wie sollen Christen mit dem Thema umgehen?

Die aktuelle Debatte um die Homosexualität wirft auch die Frage auf, wie sich Christen positionieren sollen. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) hat bereits vor fünf Jahren im Rahmen der Homosexuellen-Veranstaltungen «Europride» in Zürich ein Papier zum Thema erarbeitet. Dieses richtet sich an christliche Gemeinden und Kirchen. Die Stellungnahme bietet wichtige Inputs aus gesellschaftlicher, psychologischer und theologischer Sicht. Ein wichtiger Aspekt ist die Frage nach der Veränderbarkeit einer gleichgeschlechtlichen sexuellen Neigung. Ist Veränderung überhaupt möglich, wo liegen die Grenzen der Veränderung, und wie können wir Menschen begegnen, deren Veränderungswunsch sich nicht wie erwartet erfüllt? Diese Stellungnahme der SEA zum Thema «Homosexualität» kann hier heruntergeladen werden:
Stellungnahme der SEA zu Homosexualität


Zum Thema:
Europa verabschiedet sich von seinen Werten

Dossier «Sexualerziehung»
Tabu gebrochen: Belgien legalisiert Sterbehilfe für Kinder
Mehr Tests erlauben: Ständerat will künstliche Befruchtung erleichtern

Datum: 24.02.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / Kipa

Anhänge
Stellungnahme SEA zu Homosexualität.pdf (219.71 KB)

Glaubensfragen & Lebenshilfe

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...