Glaube in Asien

Warum Gemeinden in Korea wachsen

Gemeindeerfahrung in Westeuropa ist oft vom Gefühl der Stagnation geprägt. Menschen kommen zwar zum Glauben und neue Gemeinden entstehen, aber alles nur im kleinen Rahmen. In Südkorea dagegen scheint Wachstum Programm zu sein und Megagemeinden beherrschen das Bild. Stimmt das überhaupt? Und woran liegt es?

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Die SaRang-Gemeinde bestimmt das Stadtbild in Seoul (Südkorea).
Heinrich Derksen, Schulleiter am Bibelseminar Bonn, besuchte die SaRang-Gemeinde und sprach mit ERF Online darüber. Augenzwinkernd sagte er zu seinem ersten Besuch in der südkoreanischen Megagemeinde: «2012 war ich das erste Mal dort und habe in der Gemeinde gepredigt. An einem Sonntag finden dort sechs Gottesdienste statt. Wenn der Pastor da mal durch einen Gastredner aus Deutschland vertreten wird, ist das eine willkommene Ergänzung. So habe ich die Gemeinde kennengelernt.» Vor kurzem wurde er erneut dorthin eingeladen, als die Gemeinde ihre neuen Räumlichkeiten einweihte.

Gebet ist ein Schlüssel

Natürlich interessierte es ihn, was den Glauben der Christen in Asien ausmacht. Er betonte, dass die Südkoreaner keine besseren Christen seien als andere. Aber er ergänzte mit Blick auf das beeindruckende Frühgebet der Gemeinde: «Es kamen morgens fünf- bis siebentausend Menschen zusammen, um zu beten. Es ist faszinierend, welche Bedeutung es für diese Christen hat, sich morgens um fünf Uhr in der Gemeinde zu treffen, um ein bis eineinhalb Stunden zu beten. So beginnt ihr Tag.»

«Wir machen es nicht grundsätzlich falsch»

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Die südkoreanische SaRang-Gemeinde hat ca. 80'000 Mitglieder.
Derksen berichtete weiter, dass südkoreanische Gemeinden vor allem durch persönliche Evangelisation wüchsen. Ihr Konzept bestehe aus Kleingruppenarbeit und gezielter Anleitung in der Nachfolge Jesu. Menschen würden zum Glauben geführt und intensiv begleitet, ihren Alltag als Christ zu leben. Zum Beispiel durch klassische Jüngerschaftskurse. Derksen meinte: «Ich kann nicht sagen, dass sie manche Dinge völlig anders machen als wir. Mein Eindruck ist aber, dass sie geistliche Dinge mit einer stärkeren Intensität und Zielstrebigkeit tun.»

Die Koreaner schmunzeln über uns

Heinrich Derksen war nicht nur in Südkorea und hat die dortige – sehr andere – Gemeindesituation wahrgenommen. Er ließ sich von der SaRang-Gemeinde inspirieren und startete am Bibelseminar Bonn ein Frühgebet. Er weiß, «die Koreaner lachen zwar, weil wir es erst um sieben Uhr morgens veranstalten, aber wir wollen es einfach mal ausprobieren». Er selbst mache sehr gute Erfahrungen damit. «Das Gebet am Morgen stärkt meinen Glauben, auch wenn es nicht automatisch alles radikal verändert. Man darf sich auch nicht von solchen Ritualen blenden lassen. Man wird nicht sofort ein besserer Christ, aber es stärkt definitiv den Glauben.»

Zum Thema:
Die «Ökonomie Gottes»: Weltkirchenrat: Christen müssen Gegenkultur vorleben
Südkorea: Wo Mission am schnellsten wächst
Katastrophe in Japan: Kirchen in Südkorea rufen zur Versöhnung auf

Datum: 17.02.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / ERF online

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