Drei offene Punkte

Bischofssynode: Fundamentale Aussagen zur Familie

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An der Bischofssynode 2014

Die Bischofssynode über Ehe und Familie im Vatikan hat nach zweiwöchigen Beratungen eine Botschaft an die Familien verabschiedet, in der sie die Familien ermutigt und ihnen Unterstützung zusichert. Im Abschlusspapier der Synode verfehlten drei kritische Texte die Zweidrittelsmehrheit.

In ihrer Botschaft danken die Bischöfe den Familien für ihr «tägliches Zeugnis, das ihr uns und der Welt mit eurer Treue, eurem Glauben, eurer Hoffnung und eurer Liebe schenkt.» Sie selbst seien ja in einer Familie aufgewachsen und hätten sie schätzen gelernt, betonen die Hirten der katholischen Kirche.

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Das Papier spricht neben den Leistungen der Familie aber auch ihre Herausforderungen und «Prüfungen» an und nimmt so auf Zeiterscheinungen Bezug: «Es gibt vor allem die grosse Herausforderung der ehelichen Treue. Das Leben der Familie ist gekennzeichnet durch eine Schwächung des Glaubens und der Werte, den Individualismus, eine Verarmung der Beziehungen und einen hektischen Stress, der nicht zum Nachdenken kommen lässt.» So komme es zu Scheidungen und zu neuen Familienkonstellationen, die komplex seien und schwierige Entscheidungen erforderten. Andererseits nähmen viele Familien Lasten und Verantwortungen auf sich, die bewundernswert seien.

Das Papier sichert den Familien in allen Problemen, gerade auch den Familien auf der Flucht und in Verfolgung, den Beistand Gottes zu. Sie weist ihnen einen wichtigen Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Kirche zu.

Wichtige Textvorschläge

Schlagzeilen machte aber vor allem die Auseinandersetzung der Synode mit den Themen Homosexualität und Umgang mit Wiederverheirateten, insbesondere ihrer Zulassung zum Abendmahl.

Über Homosexualität heisst es in dem Textvorschlag unter anderem, dass gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften nicht mit einer Ehe gleichgesetzt werden dürften. Zugleich wird darin gefordert, Menschen mit homosexueller Veranlagung mit «Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen und zu behandeln» und eine «ungerechte Diskriminierung» zu vermeiden. Im Wesentlichen zitiert der betreffende Absatz eine frühere Äusserung der vatikanischen Glaubenskongregation zu homosexuellen Lebensgemeinschaften.

Über wiederverheiratete Geschiedene heisst es in dem Textvorschlag unter anderem, dass eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion unter bestimmten Voraussetzungen weiter geprüft werden solle.

Arbeitspapier für die nächste Familiensynode

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Papst Franziskus

Die Formulierungen erhielten tatsächlich eine absolute Mehrheit. Die Veröffentlichung der Abstimmungsergebnisse erfolgte nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus. Nötig gewesen wäre aber eine Zweitdrittelsmehrheit. Papst Franziskus ordnete an, das Abstimmungsergebnis bekannt zu geben.

Das Abschlussdokument umfasst insgesamt 62 Punkte. Das Papier enthält keine konkreten Beschlüsse, sondern soll als Grundlage für eine weitere grössere Synode zu diesem Thema im kommenden Herbst dienen, an deren Ende definitive Ergebnisse stehen sollen.

Zum Thema:
Pflegekinderdiskussion: Christliche Pflegeeltern verdienen Wertschätzung, nicht Diskriminierung
Dr. Gordon Neufeld: Emotionen sind gleich wichtig wie rationales Denken
Eltern-Aufsteller - Nr. 7: Die Bilderbuchfamilie gibt es nicht

Datum: 22.10.2014
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / Kipa

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