Keine Berufung

Asia Bibi darf Pakistan verlassen

Der Albtraum hat ein Ende: Asia Bibi darf Pakistan verlassen, es wird in ihrem Fall keine Berufung geben. Weitere 187 pakistanische Christen werden allerdings weiterhin beschuldigt, Blasphemie begangen zu haben.

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Asia Bibi
Bereits im Oktober war die pakistanische Christin Asia Bibi freigesprochen worden, nachdem sie acht Jahre wegen angeblicher Blasphemie in der Todeszelle gesessen hatte. Trotz der Freilassung forderten radikale Islamisten die Berufung. Diese wird es aber nicht geben, entschied heute das Oberste Gericht in Islamabad. Es ordnete zudem die sofortige Freilassung Bibis an. Dadurch kann die 51-Jährige jetzt ausreisen.

Ihre Töchter wurden aus Sicherheitsgründen bereits nach Kanada gebracht. Und auch Asia Bibi hat Asyl-Angebote, unter anderem aus Australien und Kanada. Und sie wird das Land vermutlich so schnell wie möglich verlassen, da es in Pakistan für sie nicht sicher ist. Sogar einige Nachbarn fordern immer noch ihren Tod. Pater James Channon, Direktor des «Peace Center» in Lahore: «Selbst jetzt, nach ihrem Freispruch, ist sie alles andere als sicher. Radikale Islamisten versuchen, sie zu finden und zu töten. Deshalb steht sie derzeit unter staatlichem Schutz.»

Vorwürfe wegen persönlicher Abrechnung

Laut Menschenrechtlern werden die Blasphemie-Vorwürfe vor allem deshalb erhoben, um persönliche Abrechnungen vorzunehmen und Christen im Land zu verfolgen. James Channon: «Das Blasphemiegesetz zerstört das Leben der Angeklagten, auch wenn die Hinrichtung vermieden wird.»

Und weiter stellt er fest: «Jedes Mal, wenn Christen der angeblichen Blasphemie beschuldigt werden, werden alle Christen in der Region angeklagt. Das führt oft zu Gewaltakten gegen Christen.» Diese freilich werden oft nicht geahndet und wenn dabei Kirchen, Bibeln und Gottesdiensträume zerstört werden, erfolgen keine Blasphemie-Anklagen…

Weitere 187 Christen in Haft

Laut einer Untersuchung von «Kirche in Not» werden gegenwärtig 187 Christen beschuldigt, Blasphemie begangen zu haben. Auch ihnen droht die Hinrichtung oder lebenslange Haft, wenn sie für schuldig befunden werden. Nachdem der Fall von Asia Bibi weltbekannt geworden ist, bleibt zu hoffen, dass auch die anderen noch inhaftierten Christen ebenfalls freikommen und dieses geisselnde Gesetz abgeschafft wird.

Zum Thema:
Zusage erhalten: Asia Bibi darf nach Deutschland kommen
Wegen Christenverfolgung: Das Kolosseum in Rom wird rot beleuchtet
In Pakistan kommt Hoffnung auf: Christliche Erwartungen in Wahlsieger Imran Khan

Datum: 29.01.2019
Autor: Daniel Gerber / Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Pro Medienmagazin / Premier

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