Frieden, auch im All

Israel und Emirate wollen gemeinsam auf dem Mond landen

Zoom
Das «Abraham-Abkommen» trägt weitere Früchte: Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate planen eine gemeinsame Mondmission. Die Flaggen Israels und der VAE sollen Seite an Seite auf dem Mond platziert werden.

Die beiden Nationen haben am Mittwoch in Dubai eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei mehreren Weltraummissionen unterzeichnet, darunter «Beresheet2», Israels zweiter Versuch, auf dem Mond zu landen – bereits vor einiger Zeit kündigte das Land der Bibel an, auf dem Mond wie auch auf dem Mars aufsetzen zu wollen.

Die Raumsonde wird Berichten zufolge einen von Studenten beider Länder entwickelten Satelliten tragen, der dazu beitragen soll, die genaue Position des Mondes zu verfolgen. Die Raumsonde «Beresheet2» soll nun im Jahr 2024 abheben.

Die erste Beresheet-Mission im Jahr 2019 war beinahe erfolgreich, bis israelische Wissenschaftler im letzten Moment den Kontakt zur Raumsonde verloren und sie auf dem Mond abstürzte. Diesmal hoffen beide Länder, nach einer erfolgreichen Landung ihre Flaggen Seite an Seite auf dem Mond zu platzieren.

Zusammenarbeit zwischen drei Ländern

Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate werden auch gemeinsame Forschungen durchführen, die auf Informationen basieren, die vom Satelliten «Venus» gesammelt wurden – dieser startete 2017 als Kooperation zwischen Israel und Frankreich.

«Jetzt wollen wir, dass die Emirate an diesem Projekt teilnehmen. Es wird ein sehr interessantes Projekt der drei Länder», erklärt der israelische Minister für Wissenschaft und Technologie, Orit Farkash-Hacohen.

Die Daten des Satelliten sollen unter anderem bei der Landwirtschaft und der Wasserüberwachung helfen. «All diese Bereiche sind für beide Länder sehr wichtig. Wir beschäftigen uns mit den Herausforderungen der Landwirtschaft in einem Wüstenklima inmitten der globalen Klimakrise. Ich hoffe, das wird uns allen zugute kommen.»

Abkommen blüht

Die Zusammenarbeit zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Weltraum ist das jüngste Zeichen für blühende Beziehungen zwischen den beiden Ländern, nachdem die beiden Nationen letztes Jahr die Beziehungen mit dem historischen Abraham-Abkommen normalisiert hatten. Bald darauf normalisierte Israel auch die Beziehungen zu Bahrain, dem Sudan und Marokko.

Am Dienstag traf sich der israelische Premierminister Naftali Bennett mit Botschaftern von Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten und diskutierte über den Ausbau der Beziehungen zwischen den Ländern, die regionale Zusammenarbeit und die Stärkung des Abraham-Abkommens. «Je stärker die Bindung zwischen unseren Ländern, desto stärker die Sicherheit und Stabilität der gesamten Region.»

Ebenso lud der Kronprinz der VAE, Scheich Mohammed bin Zayed, Bennett zu seinem ersten offiziellen Besuch in den Golfstaat ein.

Auch an Künstlicher Intelligenz wird geforscht

Neben dem Wirtschaftsabkommen im vergangenen Jahr wurde zudem eine wissenschaftliche Kooperation festgelegt zwischen dem Weizmann-Institut und der Mohamed bin Zayed University of Artificial Intelligence. Hierbei soll gemeinsam an Künstlicher Intelligenz geforscht werden.

Das 2019 gegründete und in Abu Dhabi beheimatete Institut erforscht vor allem maschinelles Lernen und Computervision sowie Sprachprozessoren, während das israelische Institut, das in Rechovot beheimatet ist, spezialisiert ist auf Mathematik und Computerwissenschaft.

In den beiden Emiraten Abu Dhabi und Dubai leben schätzungsweise 3000 Juden.

Besonderer Nierentausch

Ebenso wurde auf medizinischer Ebene unlängst ein grösseres Unterfangen zwischen den beiden Nationen getätigt: Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate haben im August an einem dreifachen Nierentausch teilgenommen – dem ersten medizinischen Austausch dieser Art zwischen dem Land der Bibel und einem arabischen Staat.

Hierbei wurde die Israelin Shani Markowitz (39) im Tel Hashomer-Sheba Medical Center in Ramat Gan operiert, um ihre Niere zu entfernen. Das Organ wurde umgehend mit einem Privatflug nach Abu Dhabi geflogen, dort erhielt eine Frau das lebensrettende Organ.

Einer anderen emiratischen Frau wurde ebenfalls eine Niere entnommen, die dann wiederum nach Israel geflogen wurde, um sie einer Frau im Rambam Medical Center in Haifa zu spenden. Der Ehemann der Rambam-Patientin wiederum spendete der Mutter von Markowitz eine Niere, dies durch eine Operation im Rabin Medical Center in Petah Tikva.

Zum Thema:
Historische Operation: Dreifacher Nierentausch zwischen Israel und VAE
Israel als Saudi-Schutzmacht: «Iron Dome könnte Saudi Arabien vor Iran schützen»
Folgen bald andere Staaten?: Israel und Emirate nehmen Beziehungen auf

Datum: 29.10.2021
Autor: Daniel Gerber / Emily Jones
Quelle: Livenet / CBN / i24news

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem...
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem...
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in...
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...